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Trotz höherem Kurs-Gewinn-Verhältnis würde ich heute eher Nike als Adidas kaufen

In meinem letzten Artikel wurden vier unterschiedliche Modelle zur Bewertung von Aktien beschrieben. Heute wollen wir das Gelernte nun in der Praxis anwenden und schauen uns das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der beiden Sportartikelgiganten Nike (WKN:866993) und Adidas (WKN:A1EWWW) an.

Zwar hat Nike aktuell das deutlich höhere KGV als Adidas, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass Nike derzeit attraktiver bewertet ist. Klingt komisch, ist aber so! Bleib dran und ich erkläre dir warum.

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Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis

Los geht es mit der einfachen Übung, das aktuelle KGV zu bestimmen. Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, nehmen wir nicht den Gewinn pro Aktie aus dem letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr, sondern den erwarteten Gewinn pro Aktie.

Adidas rechnet mit einem Gewinn von 3,48 EUR. Der erwartete Gewinn von Nike beträgt 4,29 USD. Nike wird an der New Yorker Börse derzeit zu einem Kurs von 131,05 USD. gehandelt. Das ergibt ein erwartetes KGV von 31. Eine Aktie von Adidas kostet derzeit 82,14 EUR oder das 24fache des erwarteten Gewinns pro Aktie. (Kurse am 04.11.2015)

Das KGV von Adidas ist also rund 20 % geringer als das von Nike. Auf den ersten Blick erscheint Adidas also deutlich günstiger als Nike.

Bevor wir uns nun aber auf Adidas-Aktien stürzen, sollten wir uns Gedanken darüber machen, wieso die Nike-Aktien zu einem solch hohen Aufschlag gehandelt werden.

Das faire Kurs-Gewinn-Verhältnis

Der Grundgedanke des fairen KGV ist, dass Investoren bereit sind, für bessere Unternehmen auch einen höheren Preis, also ein höheres KGV, zu zahlen. Es gibt Investoren, die Modelle zur Ermittlung des fairen KGVs anwenden, die über 10 Kriterien beinhalten.

Wir wollen es uns aber etwas einfacher machen und schauen uns lediglich zwei Kriterien an: das Gewinnwachstum und die EBIT-Marge.

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Das Gewinnwachstum: Bei Unternehmen mit einem hohen Gewinnwachstum und einer hohen Gewinnstabilität ist auch ein höheres KGV vertretbar. Steigen die Gewinne, dann muss bei gleichbleibendem KGV auch der Kurs steigen. Dabei sollte man sich aber nicht nur auf die prognostizierten Gewinne verlassen, sondern auch historische Gewinnsteigerungen betrachten. Denn eine Gewinnprognose muss nicht unbedingt eintreten. Historische Wachstumsraten zeigen, dass das Unternehmen zumindest in der Vergangenheit einiges richtig gemacht hat. Eine Garantie für die Zukunft ist das aber auch noch lange nicht.

Seit 2008 konnte Nike seine Gewinne um durchschnittlich 8 % pro Jahr steigern. Bis zum Jahr 2018 wird ein Gewinnwachstum von 17 % pro Jahr erwartet. Adidas konnte von 2008 bis 2014 überhaupt kein Gewinnwachstum erzielen. Durchschnittlich sanken die Gewinne um 4 % pro Jahr. Die Zukunft wird aber deutlich positiver gesehen. Das erwartete Gewinnwachstum beträgt stolze 21 %.

Auffallend ist, dass der maximale Gewinneinbruch im Zeitraum von 2008 bis 2014 bei Adidas ganze 60 % betrug (von 2008 auf 2009). Bei Nike ging der Gewinn hingegen maximal um nur 19 % zurück.

Meiner Meinung nach sprechen das historische Gewinnwachstum und der geringe maximale Gewinnrückgang deutlich für Nike. Die Gewinnprognosen für das Jahr 2018 finde ich persönlich wenig aussagekräftig. Wer weiß denn schon, was in den nächsten drei Jahren passieren wird. Sicher ist wohl nur, dass etwas Unerwartetes geschehen wird.

Die EBIT-Marge: Bei der EBIT-Marge wird das Ergebnis vor Steuern und Zinsen mit dem Jahresumsatz verglichen. Eine hohe EBIT-Marge bedeutet, dass ein Unternehmen für einen Euro Umsatz vergleichsweise wenig Geld für Materialkosten, Produktionskosten, Verwaltung und Werbung ausgeben muss.

Vergleicht man zwei Unternehmen, die in derselben Branche tätig sind, so gilt vereinfacht gesagt: Je höher die EBIT-Marge, umso besser ist die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Bei Nike betrug die EBIT-Marge im letzten Geschäftsjahr sehr gute 14 %. Adidas hatte lediglich eine EBIT-Marge von 7 %. Die Marge von Adidas ist also rund 50 % schlechter als die Marge von Nike.

Auch das ist für mich ein guter Grund, wieso ich für Nike ein deutlich höheres KGV bezahlen würde als für Adidas.

Wenn ich mich heute entscheiden müsste, dann klar für Nike

Schaut man ausschließlich auf das erwartete KGV, dann scheint Adidas die klar bessere Wahl zu sein. Bezieht man in seine Betrachtung allerdings das Gewinnwachstum, den maximalen Gewinnrückgang und die EBIT-Marge mit ein, dann wird einem der Grund für den Bewertungsaufschlag bei Nike klar.

Derzeit erachte ich persönlich beide Aktien als zu teuer. Müsste ich mich aber für einen der beiden Sportartikelgiganten entscheiden, dann eher für Nike als für Adidas. Denn, sollten die Kurse der Börsenindizes weiter steigen, dann bin ich überzeugt, dass Nike-Aktien stärker steigen werden als Adidas-Aktien. Und sollte es in die andere Richtung gehen, bin ich der Meinung, dass die Nike-Aktien deutlich weniger verlieren werden als Adidas-Aktien.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nike.



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