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Leoni nach dem Crash: So geht es jetzt weiter

Leoni (WKN: 540888) schockte seine Anleger Mitte Oktober mit einer herben Gewinnwarnung, der Kurs brach an einem Tag um über 30 % ein und konnte sich seither nur minimal erholen.

Für den Quartalsbericht am 10. November sollte eigentlich ein Maßnahmenpaket präsentiert werden, um den Konzern wieder zu angemessener Profitabilität zu führen. Stattdessen wurde am Vortag erst einmal verkündet, dass man sich vom betroffenen Bereichsvorstand Dr. Andreas Brand getrennt hat.

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Im Folgenden gehe ich auf die neuesten Informationen von Leoni ein und gebe eine Einschätzung, was davon zu halten ist.

Was genau passiert war

Nachdem im Oktober noch relativ unspezifisch von Problemen beim Hochfahren von komplexen Neuprojekten gesprochen wurde, liefert Leoni jetzt mehr Details.

Vor allem der Standort in Rumänien sei für die aktuellen Widrigkeiten verantwortlich. Dort war man nicht in der Lage, das Werk schnell genug mit ausreichend qualifiziertem Personal zu besetzen und musste auf teure Personaldienstleister zurückgreifen. Hinzu kam eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns, die den Angaben zufolge in ihrer Höhe ebenfalls überraschte.

Allgemein musste Leoni zudem einen Rückgang der operativen Gewinnmarge hinnehmen, da sich der Projektmix diesbezüglich ungünstig entwickelt habe.

Noch keine konkreten Maßnahmen des Managements

Wie bereits im Oktober vermutet, deuten die Probleme von Leoni auch auf Unruhe im Management hin, seitdem Dieter Bellé im Mai den Vorstandsvorsitz übernommen hatte. Dies drückt sich nun deutlich im Abtritt des Bordnetz-Vorstands Dr. Andreas Brand aus, dessen letzte Amtshandlung die Unterschrift unter den 9-Monatsbericht darstellt.

Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, dass Leoni entgegen ursprünglicher Absichten noch nichts Greifbares präsentieren konnte. Dieter Bellé und der zweite Bereichsvorstand Dr. Frank Hiller übernehmen jetzt vorübergehend die Aufgaben des scheidenden Vorstands.

Gleichzeitig haben die beiden eine Task Force gebildet, um dem Schlamassel auf den Grund zu gehen. Zur Frage, ob und in welchem Umfang dabei auf externe Expertise zurückgegriffen wird, schreibt Leoni nichts.

Zur Aufsichtsratssitzung am 10. Dezember soll es Neuigkeiten bezüglich der zukünftigen Aufstellung des Vorstands geben. Vielleicht erfahren wir dann gleichzeitig auch mehr über die zukünftige Strategie.

Gemischte Aussichten für Anleger

Steigende Umsätze sind natürlich grundsätzlich positiv zu sehen. Auch für das nächste Jahr wird trotz schwierigem Umfeld in wichtigen Märkten wie China, Brasilien und Russland mit insgesamt weiter steigender Nachfrage gerechnet. Ein Lichtblick ist in diesem Zusammenhang das stark anziehende Geschäft mit Robotik- und Highspeed-Kabellösungen.

Mittel- und langfristig sollten sich auch die jüngsten Investitionen in strategische IT-Projekte sowie erhöhte Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen auszahlen. Kurzfristig ist allerdings eine Verringerung der verfügbaren Finanzmittel festzustellen.

Etwas enttäuschend ist, dass es Dieter Bellé nicht gelungen ist, die aktuelle Situation zu nutzen, um sich als Macher zu präsentieren. Statt einem gemeinschaftlichen energischen Entgegensteuern mit Blick nach vorne scheint es nun erst einmal fast ausschließlich darum zu gehen, mit einem Blick nach hinten die Ursachen und Schuldigen ausfindig zu machen.

Somit würde ich zunächst weiter abwarten, ob es der Unternehmensführung in den kommenden Monaten gelingt, das Vertrauen wieder herzustellen. Eine starke Personalie für den Bordnetzbereich oder ein überzeugender Bericht der Task Force wären hierfür wichtige Bausteine. Bis dahin gibt es viele attraktive Alternativen, mit denen du dein Depot ausstatten kannst.

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Ralf Anders besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motely Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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