Wie du auch bei einem fallenden Markt gelassen bleibst
Der FTSE 100 ist seit Anfang des Jahres um über 10 % gefallen und hat Investoren damit anstrengende Wochen beschert. Es wäre keine Überraschung, wenn er in nächster Zeit weiter fällt und wenn wie zuletzt 2012 gehandelt wird. Es ist daher sehr leicht, Aktien gegenüber frustriert und apathisch zu werden. Immerhin war ihre Leistung in den letzten Jahren sehr enttäuschend.
Trotzdem ist all das ein Teil des Investordaseins. Schaut man zurück, sieht man, dass Aktienpreise nie lange stabil waren und nie ohne Korrekturen stiegen und Bärenmärkte aufkamen. Daher sind die Geschehnisse der letzten Wochen nichts Neues und beschäftigen Investoren seit den Anfängen des Investierens. Sobald der gegenwärtige Rückgang vorbei ist und ein Bullenmarkt kommt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Bärenmarkt auf uns zukommt.
Langfristig vs. Kurzfristig
Diese Einstellung erscheint erst einmal etwas nüchtern und hoffnungslos. Für viele Investoren ist Aktien kaufen eine Möglichkeit den Lebenstraum zu verwirklichen, früh in Rente zu gehen und finanziell unabhängig zu sein. Somit ist Investieren eine Zeit der Hoffnung, Aufregung und der hohen Erwartungen. Langfristig gibt es auch keine Gründe dafür, warum Aktien diesen Erwartungen nicht entsprechen sollten – kurzfristig gesehen sind die Dinge jedoch oft nicht so einfach.
Während viele Investoren kurzfristige Herausforderungen als Nachteil des Investierens betrachten und sich Sorgen und Ängste mehren, sieht die Realität ganz anders aus. Frag irgendwen, ob er oder sie lieber ein Auto, ein Haus, Kleidung, Urlaub oder etwas anderes zu einem Rabatt von 10 % gegenüber von vor 6 Wochen kaufen würde und 100 % würden mit „ja“ antworten. Investieren ist vielleicht die einige Branche der Welt, in der das Gegenteil der Fall ist. Mit anderen Worten: Leute wollen mehr Aktien kaufen, wenn der Preis hoch geht.
Der Grund dafür liegt natürlich in den Erwartungen. Wenn Anteilspreise relativ hoch sind, sind Investoren voller Vertrauen und der Ausblick für die Wirtschaft ist sehr gut. Wenn sie niedrigere Preise haben, sind die Aussichten für ein Unternehmen oder die Wirtschaft weniger gut – daher der reduzierte Preis. Erwartungen können sich jedoch als falsch erweisen und wenn man der Marktstimmung folgt, kann es passieren, dass man zu hohen Preisen kauft und zu niedrigen verkauft. Das führt zu Verlusten anstatt Gewinnen.
So kann das Kaufen in Zeiten schlechter Aussichten der effektivste Weg sein, von Anteilen zu profitieren. Das zu tun ist schwierig und man braucht einen starken Willen, um die Ängste und Zweifel des Markts zu überstehen. Akzeptiert man jedoch, dass der Wert von Aktien immer schwanken wird, kann man Preisabstiege mit Distanz und längerfristig betrachten. Mit anderen Worten: Aktien bewegen sich in Zyklen und die beste Zeit, um zu kaufen, ist während des Abstiegs und zum Verkaufen beim Aufstieg.
Obwohl der FTSE 100 in den kommenden Wochen tiefer fallen könnte, ist es langfristig möglich, auch die optimistischsten Erwartungen durch Aktien zu erfüllen – indem man jetzt kauft und langfristig hält. Der Weg wird vielleicht etwas steinig sein, aber die Geschichte lehrt uns, dass auf jede Korrektur und jeden Bärenmarkt eine Phase der Erholung folgt. Das nicht zu vergessen, sollte einem helfen, auch angesichts eines fallenden Markts gelassen zu bleiben.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 10.2.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.