Deutsche Börse im Fusionsfieber, Fresenius meldet Gewinnsprung, Eisenerzpreis treibt ThyssenKrupp
Es sah aus wie eine starke Erholungsrally: In der vergangenen Woche konnte der DAX um rund 5 % zulegen und auch am Montag ging es weiter aufwärts. Doch ab dem zweiten Handelstag der laufenden Woche war erst einmal Schluss mit steigenden Unternehmensnotierungen.
Was war an der Börse los?
Wie so oft in letzter Zeit wurden die Frankfurter Börsenkurse am Montag nicht primär von Unternehmensnachrichten, sondern eher vom Ölpreis und dem Euro-Dollar-Kurs beeinflusst. Diesmal hieß es wieder: Ölpreis rauf, Eurokurs runter, DAX (WKN:846900) nach oben. Der deutsche Leitindex stieg um 2,0 % auf 9.574 Punkte.
An die DAX-Spitze setzten sich die Versorger E.ON (WKN:ENAG99) und RWE (WKN:703712), die ihre Verluste vom Freitag aufholten und sich um 5,3 % bzw. 5,6 % verbesserten. Grund für die Kurssteigerungen waren erneut Spekulationen, dass die Kraftwerksbetreiber einen Teil der mit dem Atomausstieg verbundenen Kosten auf den Steuerzahler abwälzen könnten. Steigende Eisenerz-Preise verhalfen der Aktie des Stahlkonzerns ThyssenKrupp (WKN:750000) zu einem Plus von 4,8 %.
Am Dienstag war erst einmal Schluss mit der Erholung der Aktienkurse. Das deutsche Kursbarometer fiel um 1,6 % auf 9.417 Punkte. Der Markt reagierte damit auf einen sinkenden Ölpreis und eine überraschend stark ausgefallene Abwertung der chinesischen Währung Yuan. Negativ wirkte sich auch der ifo-Geschäftsklimaindex für Februar aus, der auf den tiefsten Stand seit Dezember 2014 gefallen ist.
Auf die Aktie der Deutschen Börse (WKN:581000) wirkte sich die miese Stimmung auf dem Parkett allerdings nicht aus. Das Papier stieg um 3,2 %, nachdem bekannt geworden war, dass der Frankfurter Börsenbetreiber einen neuen Anlauf zur Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) machen will. „Wie gewonnen so zerronnen“ hieß es dagegen für E.ON und RWE, die einen Großteil der Gewinne vom Vortag wieder abgaben und deshalb am unteren Ende der DAX-Tabelle landeten.
Wer gehofft hatte, dass die Erholungsrally nach dieser Verschnaufpause wieder Fahrt aufnehmen würde, wurde am Mittwoch enttäuscht. Dem DAX ging bereits im frühen Handel die Puste aus, weil der Ölpreis seine Abwärtstour vom Dienstag fortsetzte. Der DAX verlor bis 15:50 Uhr 2,9 % und notierte deutlich unterhalb der 9.200er-Marke.
Der einzige Lichtblick war die Aktie des Medizinkonzerns Fresenius (WKN:578560), der vor Handelsbeginn einen kräftigen Gewinnsprung im Jahr 2015 gemeldet hatte. Das Kursplus betrug rund 1,8 % (15:55 Uhr).
Wie geht es weiter?
Am Donnerstag (25.02.) legen zwei DAX-Konzerne ihre Jahreszahlen vor: Bayer (WKN:BAY001) und die Deutsche Telekom (WKN:555750) lassen die Analysten in ihre Bücher schauen. In den USA werden die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und Daten zum Auftragseingang für langlebige Güter im Januar veröffentlicht.
Am Freitag (26.02.) gibt der Chemieriese BASF (WKN:BASF11) seine Jahreszahlen für 2015 bekannt. Die Statistiker berichten über die Entwicklung der deutschen Verbraucherpreise im Februar. In den USA äußert sich die Uni Michigan zum Verbrauchervertrauen im Februar. Außerdem gibt’s Zahlen zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben im Januar. Das Ergebnis des vierten Quartals gibt Foot Locker bekannt. Für all diese Zahlen wird sich der deutsche Motley-Fool-Analyst Bernd Schmid nicht die Bohne interessieren: Bernd sitzt stattdessen gespannt vor dem Nachrichtenticker und wartet auf das Halbjahresergebnis von Borussia Dortmund (WKN:549309).
Wir wünschen den Lesern des Motley Fool eine angenehme Restwoche.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.