Wird BP jemals wieder zu seinem Vorkrisenpreis von 650 Pence zurückfinden?
Im April 2010 wurde BP (WKN:850517) zu einem Preis von rund 650 Pence gehandelt, nachdem dieser innerhalb eines Jahres um 45 % gestiegen war. BPs Aktionäre waren sicherlich sehr zufrieden mit sich selbst, da dies in jeder Hinsicht ein überragender Gewinn war. Allerdings änderte die Deepwater Horizon-Katastrophe alles für BP. Das Unternehmen hat sich bisher davon nicht ganz erholt. Zudem belasten andere Herausforderungen den Aktienpreis zusätzlich.
BP musste eine Rekordsumme als Strafe für die Verschmutzung zahlen. Es tauschte daraufhin sein Management aus und verkaufte Anlagen. Obwohl es die Schwierigkeiten von vor sechs Jahren weitgehend überwunden hat, sind neue Probleme aufgetaucht, die den Aktienpreis niedrig halten. Die Sanktionen gegen Russland verdarben die Stimmung der Investoren, da es einen 20 %igen Anteil an Rosneft hält. Zudem hat der niedrige Ölpreis kräftig an den Gewinnen genagt.
Langsam aber stetig
Der Weg zurück zu einem Preis von 650 Pence könnte lang sein. Allerdings scheint er trotzdem gehbar. Ein höherer Ölpreis wäre für eine bessere finanzielle Situation von BP von Nöten. Aber hier gibt es Grund zum Optimismus. Das liegt daran, dass der gegenwärtige Preis für viele Produzenten nicht wirtschaftlich ist. Daher wird auf lange Sicht das Angebot schrumpfen.
Außerdem gibt es Potenzial für einen Anstieg des Energiebedarfs auf der Welt. Dabei werden die Schwellenländer die größte Nachfragequelle darstellen. Obwohl saubere Energie immer wichtiger wird, werden fossile Brennstoffe auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Energiemixes bleiben. Daher könnte BPs Zukunft deutlich rosiger aussehen, als es der Markt im Moment einpreist.
Im Moment wird BP mit einem zukünftigen KGV von nur 12,4 gehandelt. Dies deutet darauf hin, dass noch Platz nach oben ist. Dank seiner Dividendenrendite von 7,9 %, die durch den Gewinn 2017 vollkommen gedeckt wird, ist die Aktie auch eine sehr verlockende Einkommensinvestition – selbst wenn die Dividende kurz- oder mittelfristig gekürzt werden sollte.
Um bei den gegebenen Gewinnaussichten für 2017 wieder einen Preis von 650 Pence zu erzielen, wäre ein KGV von 23,2 notwendig. Die Dividendenrendite läge bei 4,2 %. Obwohl die erste Zahl sicher nicht eintreten wird, wenn man bedenkt, dass der FTSE 100 im Durchschnitt ein KGV von 13 hat, wäre eine Dividendenrendite von 4,2 % immer noch höher als die des Indexes. Wenn es BP also gelingt, mittelfristig etwas Gewinnwachstum zu erzielen, um seine Dividende beizubehalten, dann könnte ein Aktienpreis von 650 Pence gerechtfertigt sein. Das Gewinnwachstum würde auch bedeuten, dass das KGV sinkt.
Alles in allem bleibt BP eine sehr attraktive Wachstums-, Wert- und Einkommensaktie. 650 Pence sind vielleicht noch ein paar Jahre entfernt, aber wenn der Ölpreis wieder steigt und das Unternehmen weitere Schlaglöcher vermeidet, dann könnten 650 Pence schneller erreicht werden, als viele Investoren erwarten.
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The Motley Fool UK hält keine der oben erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 17.03.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.