3 attraktive Einkommensaktien, deren Dividenden sich verdoppeln könnten
Dividendenaktien können die Grundlage eines guten Pensionsportfolios sein. Die Zahlungen füllen nicht nur dein Portemonnaie und helfen so dabei, sich gegen Abschwünge auf dem Aktienmarkt abzusichern, sie sind auch ein Zeichen für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Außerdem geben Dividenden Investoren die einfache Möglichkeit, in eine Aktie zu reinvestieren und so vom Zinseszins zu profitieren.
Jedoch schöpfen nicht alle Einkommensaktien ihr Potenzial voll aus. Die Auszahlungsquote eines Unternehmens – der Prozentsatz der Profite, den Unternehmen in Form von Dividenden an ihre Anleger zurückgeben – lässt uns Rückschlüsse darauf ziehen, ob das Unternehmen den Spielraum hat, seine Dividenden zu erhöhen. Im Idealfall möchten wir gesunde Auszahlungsquoten zwischen 50 % und 75 % sehen. Hier sind drei Einkommensaktien, deren Quote zurzeit unter 50 % liegt, die jedoch das Potenzial haben, ihre Dividenden zu verdoppeln.
MasterCard
In dieser Woche beginnen wir mit einem Blick auf den Meister der Zahlungsverarbeitung MasterCard (WKN:A0F602). Dieser sieht vielleicht mit seiner Rendite von 0,9 % nicht nach viel aus, aber er könnte sich in den nächsten zehn Jahren zu einer Dividendengröße entwickeln.
Drei Faktoren zahlen sich für MasterCard aus: Expansion, Einstiegsbarrieren und Exposure.
Was seine Expansion angeht, kann man festhalten, dass 85 % aller Transaktionen weltweit immer noch mit Bargeld abgewickelt werden. Das heißt, dass MasterCard und sein größter Konkurrent Visa (WKN:A0NC7B) gute Chancen darauf haben, immer mehr Bargeldzahlungen zu elektronischen Zahlungen zu machen. Master Card und Visa sind gerade am Anfang ihrer Möglichkeiten in Regionen wie Afrika, dem Nahen Osten und Südostasien und es liegen vermutlich noch viele Jahre mit hohem Wachstum vor ihnen.
Zweitens sind die Einstiegsbarrieren in dieser Branche sehr hoch. Es gibt da eigentlich fast nur MasterCard, Visa, Discover Financial Services und American Express. Um den Markt zu erobern, braucht man viele Handelspartner und diese findet man nicht über Nacht. Außerdem erfordert die Dienstleistung eine Infrastruktur, deren Installation viel Geld kostet. Das hält MasterCards Konkurrenz in ihrer Anzahl gering.
Drittens ist MasterCards Exposure nach unten minimal. Es setzt auf einen Anstieg der globalen Ausgaben und Transaktionen, um seine Profitabilität zu erhöhen, aber im Gegensatz zu einigen seiner Rivalen ist MasterCard kein Kreditgeber (Visa auch nicht). Wenn immer mehr Kredite einbrechen, wird MasterCard davon weit weniger spüren als AmEx oder Discover, die beide sowohl Kreditgeber als auch Zahlungsvermittler sind.
Im Jahr 2015 hat MasterCard 3,9 Milliarden US-Dollar an Einkommen generiert und damit einen währungsbereinigten Anstieg um 15 % seit 2014. Seine Quartalsdividendenauszahlungen sind seit Anfang 2012 um 1,167 % gestiegen. Damit sind sie Visa weit voraus. Lass dich nicht von der derzeit niedrigen Rendite abschrecken – es sieht so aus, als würde hier ein Einkommensgigant entstehen.
Lam Research
Jetzt würde ich vorschlagen, dass einkommensorientierte Investoren einen Blick auf den Technologiesektor werfen, wo Hersteller und Anbieter von Geräten und Anlagen der Halbleiterindustrie Lam Research (WKN:869686) wartet.
Das wahrscheinlich aufregendste für LAM ist zurzeit seine Akquisition von KLA-Tencor (WKN:865884) für 10,6 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln und Aktienangeboten. Der Deal wurde von Aktionären gebilligt und wird wahrscheinlich Mitte dieses Jahres abgeschlossen. Er ermöglicht dem verbundenen Unternehmen 42 % des Markts für die Herstellung von Halbleiterscheibenequipment zu kontrollieren, was Front-End-Wafer-Verarbeitung und Back-End-Wafer-Level-Packaging mit einschließt. Ein höherer Marktanteil sollte eine stärkere Preisgestaltungsmacht bedeuten sowie ein diversifizierten Kundenstamm mit einer noch größeren Rolle mit Samsung. Außerdem wird bis 2020 ein jährlicher Einnahmenanstieg von 600 Millionen US-Dollar erwartet. Der Deal sollte auch in den nächsten zwei Jahren für Kosteneinsparungen in Höhe von 250 Millionen US-Dollar jährlich sorgen.
Es ist auch wichtig, dass Lam Research nach der Fusion ein gesünderes konjunkturzyklisches Unternehmen sein wird. Das bedeutet zwar, dass Lam mit unausweichlichen Abschwüngen der US- und Weltwirtschaft umgehen muss, aber die Geschichte hat gezeigt, dass globale Märkte für weitaus längere Zeit im Expansionsmodus sind als in einer Rezession. Abschwünge sind wahrscheinlich ein normaler Teil des Aktiengeschäfts mit Halbleiterequipment-Herstellern wie Lam, aber sie halten selten länger an.
Lam hat das Jahr mit 4,7 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln beendet und ein Teil davon wird für seine Fusion mit KLA-Trencor genutzt werden. Diese Mittel können jedoch auch dafür genutzt werden, um die zuvor beschriebenen schweren Zeiten abzufangen und Dividendenwachstum aufrechtzuerhalten. Es zahlt zurzeit nur 1,20 US-Dollar pro Anteil jährlich, aber für 2017 (nach der Fusion) werden ganze 7 US-Dollar Gewinn je Aktie erwartet. Eine Reihe von Dividendenerhöhungen auf über 2,50 US-Dollar erscheint also ziemlich wahrscheinlich.
Ferrari
Außerdem sollten sich einkommensorientierte Investoren überlegen, ob sie sich mit dem Luxusrennwagen-Hersteller Ferrari (WKN:A2ACKK) einen Gefallen tun können. Es ist zwar erst seit seiner Abkopplung von Fiat Chrysler Automobiles im letzten Jahr ein öffentlich gehandeltes Unternehmen, aber sein Vorstand hat im Februar beschlossen, Aktionären eine jährliche Dividende von fast 0,51 US-Dollar pro Anteil zu zahlen. Das reicht für eine Rendite von 1,1 %.
Was macht Ferrari zu einer interessanten Aktie? Abgesehen von dem Prestige der Marke macht auch Ferraris Zielpublikum das Unternehmen interessant. Mal ehrlich, du wirst keinen neuen Ferrari zu einen Preis im fünfstelligen Bereich finden. Ferraris sind für Wohlhabende und Bestellungen müssen manchmal Monate im Voraus aufgegeben werden. Die reichen Menschen, die Ferraris kaufen, werden von Rezessionen häufig nicht so stark erschüttert wie Normalverdienende. Ferrari hat also gute Chancen darauf zu wachsen – egal, wie es der Weltwirtschaft ergeht.
Ferrari profitiert auch von Exklusivität. Da es seine jährliche Fahrzeugproduktion einschränkt, hat es enorme Preisgestaltungsmacht und hält sich aus dem Bereich der Kraftstoff-Regelungen der USA heraus, wie unser Experte John Rosevear im Oktober feststellte. Ferrari hat immer noch Spielraum, um seine Produktion etwas zu erhöhen, aber die Preisgestaltung der Fahrzeuge wird sich um den Großteil des Wachstums kümmern.
Für die Zukunft sieht Wall Street voraus, dass Ferrari 2 US-Dollar Gewinn je Aktie bis 2018 erreicht. Und solange Ferraris Wachstum konstant bleibt und die Ausgaben nicht ausschlagen, besteht meiner Meinung nach die Chance darauf, dass sich seine jährliche Dividende von derzeit 0,51 US-Dollar in den nächsten zehn Jahren verdoppelt – oder noch schneller.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von MasterCard und Visa. The Motley Fool empfiehlt American Express.
Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 15.3.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.