Die Batteriemodule von Tesla sind günstiger als du denkst
Ende letzten Jahres hat General Motors (WKN:A1C9CM) versehentlich einen kleinen Sturm der Entrüstung in den Medien hervorgerufen (zumindest unter den Elektroautoliebhabern). GM hatte explizit zu Protokoll gegeben, dass die Kosten für Batterien bei Elektroautos schon jetzt bei 145 US-Dollar pro kWh liegen würden. Der Autobauer hatte diese Info während einer Präsentation auf der Global Business Conference gezeigt.
Batteriepartner LG Chem war nicht sonderlich erfreut darüber, da die Kosten pro kWh ein unglaublich wichtiger Wert ist, den die Unternehmen aus Wettbewerbsgründen gerne für sich behalten wollen. Durch die Offenlegung der tatsächlichen Zahl könnten die anderen Kunden von LG Chem versuchen, ähnlich günstige Preise auszuhandeln, da sie über 100 US-Dollar mehr pro kWh zahlen als GM.
Da die Batterien auch einen sehr großen Teil der Kosten bei einem Elektroauto ausmachen, ist das auch beim Vergleich des neuen Chevy Bolt mit dem Model 3 von Tesla (WKN:A1CX3T) eine sehr wichtige Information – besonders in Bezug auf den Gewinn. Tesla legt seine Kosten pro kWh nicht oft offen, aber sie haben uns zumindest einen Anhaltspunkt gegeben.
Kosten pro Zelle oder pro Batteriemodul
Zuerst einmal müssen wir zwischen den Kosten pro Batteriezelle und pro Batteriemodul unterscheiden. Der Wert 145 USD/ kWh von GM bezog sich auf die Kosten pro Zelle, aber dann muss das Modul ja erst noch hergestellt und zusammengebaut werden, was noch eine ganze Reihe wichtiger Untersysteme wie Microcontroller, Wärmemanagementsystem und anderes beinhaltet.
Auf die spezifische Frage nach den 145 US-Dollar, sagte Tesla in der Telefonkonferenz im November, dass man sich da keine Sorgen machen würde. Hier folgt der Kommentar von Technikchef JB Straubel zum Unterschied zwischen Zellkosten und Modulkosten:
Wir haben diesen Bericht gelesen und wir machen uns da keine großen Sorgen. Ich glaube auch, dass in diesem bestimmten Bericht viel Verwirrung herrscht, was den Preis pro Zelle im Vergleich zum Preis pro Modul betrifft. Allgemein sind wir mit unserer Position recht zufrieden, mit den Zellen und den Formfaktoren, die wir benutzen und wir glauben auch, dass es das beste Kostenposition und die beste Kostenplanung für die Zukunft ist.
CEO Elon Musk fügte hinzu:
Ich meine, wir plagen uns permanent mit den Kosten pro Zelle und Modul und wir glauben nicht, dass irgendjemand uns auch nur nahe kommt. Wenn doch, dann wäre ich der erste, der gratuliert.
Wenden wir uns jetzt der letzten Telefonkonferenz zum vierten Quartal ein paar Monate später zu. Auf die direkte Frage nach den Kosten pro kWh merkte Musk an, dass die Kosten von Tesla niedriger sind, als alle anderen glauben. Er führte das aber nicht weiter aus:
Das ist eine ziemlich sensible Information, aber es ist weniger, als die meisten glauben. Wir sehen, wie die meisten die Kosten pro kWh zu hoch ansetzen, aber die Zahl ist geheim.
Wie tief?
Der Analyst von UBS, Colin Langan, hat gerade erst eine Telefonkonferenz mit Jon Bereisa ausgerichtet, dem ehemaligen Chefingenieur für Elektroautos bei GM und aktuellem CEO von Auto Lectrification und Jeff Evanson, dem Leiter für Investor Relations bei Tesla. Bereisa glaubt, das Model 3 werde bei einem Preis von 35.000 US-Dollar keinen Gewinn machen, denn die Aluminiumteile, mehrere Sensoren und die Batteriekosten von 260 US-Dollar pro kWh seien einfach zu teuer. (Er schätzt die Modulkosten bei GM auf 215 US-Dollar pro kWh.)
Evanson antwortete darauf, dass das Model 3 nicht vorrangig aus Aluminium bestehe wie das Model S und das Model X, was Tesla bei der Vorstellung des Model 3 auch schon inoffiziell bekanntgegeben hatte. (Ein Vertreter vor Tesla bestätigte, das Model 3 würde zu über 50 % aus Stahl bestehen.) Evanson fügte noch hinzu, dass die Modulkosten schon jetzt bei unter 190 US-Dollar pro kWh lägen.
Sowohl Langan als auch Bereisa waren skeptisch. Langan schätzt, dass Tesla selbst bei einem Preis von 190 US-Dollar 45.000 bis 48.000 US-Dollar für das Model 3 verlangen müsste, um die Kosten zu decken. Es wäre eine ziemliche Errungenschaft, wenn Tesla die Kosten schon auf 190 US-Dollar/kWh gesenkt hätte, bevor die Gigafactory überhaupt voll in Betrieb ist.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors. Motley Fool empfiehlt General Motors.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und wurde am 26.04.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.