Die CEOs dieser 3 Unternehmen können die Zukunft sehen
Gute Aktien zu finden, ist nicht einfach. Immerhin sollten die Kurse ja auch alle bekannten Informationen über eine Aktie widerspiegeln und es möglich machen, den Markt zu schlagen – zumindest in der Theorie.
Einige Aktien lassen den Markt weit hinter sich und die Investoren suchen permanent nach Anhaltspunkten für solche Aktien. Mehrere Faktoren können helfen, solche Kursentwicklungen zu erreichen, wie eine bekannte Marke, Wettbewerbsvorteile durch Massenproduktion, Netzwerkeffekte oder Lieferketten. Ein oft übersehener Punkt ist aber das Management.
Am Ende des Tages hängt der Erfolg eines Unternehmens an der Strategie und der Führung. Gute Führungspersönlichkeiten haben die Fähigkeit zu sehen, wohin sich die Märkte bewegen und was anderen verborgen bleibt. Diese Fähigkeit, die Zukunft vorauszuahnen, gibt ihnen einen riesigen Vorteil. Steve Jobs, einer der Gründer von Apple, hat einmal einen berühmten Ausspruch von sich gegeben: „Die Leute wissen nicht, was sie wollen, bis man es ihnen zeigt.“ Jobs hatte einen Instinkt dafür, Produkte zu designen und zu erschaffen, die die Leute mögen, wie das iPod und das iPhone, was Apple zu unglaublichem Erfolg geführt hat.
Aber Jobs ist nicht der einzige mit dieser Fähigkeit. Hier sind drei andere CEOs mit ähnlichen Fähigkeiten.
1. Reed Hastings
Der CEO und Mitbegründer von Netflix (WKN:552484) hat das Unternehmen erfolgreich durch zwei große Umstrukturierungen geführt. Er hat aus einem DVD-Versand einen Video-Lizenz-Streamer und einen Produzenten von eigenem Material gemacht. Heute ist Netflix das größte Videounterhaltungsunternehmen nach Abonnenten und wird dieses Jahr mehr eigene Produktionen veröffentlichen als jeder andere Wettbewerber. Reed Hastings hat eine Gelegenheit frühzeitig erkannt, die von zwei Erfindungen geschaffen wurde: DVD und Internet. So wurde es möglich DVDs online zu bestellen und per Post zum Kunden zu schicken.
Unter seiner Ägide hat Netflix nicht davor zurückgeschreckt, sich selbst das Geschäft kaputtzumachen und neu aufzubauen – erst durch den Übergang zum Streaming, dann durch die Eigenproduktionen. Seine Kommentare über die Zukunft der Industrie waren auch überraschend genau. Als Amazon (WKN:986866) seinen Videodienst Prime Instand Video aufbaute, sagte Hastings schon 2012 vorher, dass Amazon den Dienst auch allein anbieten würde. Seine exakten Worte: „Wir erwarten, dass Amazon auch weiterhin Videodienste als kostenloses Extra zur Prime-Mitgliedschaft im Inland (USA) anbieten wird, den Videoabodienst aber auch günstiger als wir anbieten wird.“ Vor einigen Wochen hat Amazon eben diesen Schritt vollzogen und einen eigenständigen Videodienst für 8,99 US-Dollar pro Monat angeboten. Das ist 1 US-Dollar weniger als der Standardpreis von Netflix.
Hastings nannte 2011 HBO seinen größten Rivalen. Auch hier hatte er irgendwie recht, denn HBO hat inzwischen auch mit dem Streaming angefangen und Netflix produziert inzwischen auch eigenen Content. Netflix hat zwar scharfe Konkurrenz beim Ausbau der Mitgliederschaft auf der ganzen Welt, aber Hastings hat die Branche 20 Jahre lang studiert und kennt sie wahrscheinlich besser als jeder andere.
2. Jeff Bezos
Wie bei Netflix hat auch Jeff Bezos, der Gründer von Amazon sein Unternehmen mit einer scheinbar simplen Idee gegründet – kein Buchgeschäft kann dieselbe Bandbreite wie eine Website anbieten. Ausgehend vom Buchgeschäft expandierte Bezos dann in andere Kategorien, wo der Mangel an realen Läden sich als ein Vorteil herausstellte. Zusätzlich erkannte Amazon das Potenzial anderer junger Branchen wie der Cloud und E-Books und folgte sogar Netflix in den Streamingbereich, wo Amazon überraschend stark geworden ist.
Der Vorteil von Amazon im elektronischen Handel liegt darin, die Möglichkeiten früh genug erkannt zu haben und ein Netzwerk an Lagerhäusern aufgebaut zu haben, mit dem keine anderes Unternehmen mithalten kann. So konnte Amazon seine Lieferzeiten durch Programme wie Prime Now deutlich verkürzen und sogar Lieferung innerhalb einer Stunde anbieten, sowie die kostenlose Lieferung in zwei Tagen über den Dienst Prime. Das letzte Experiment mit dem Namen Prime Air nutzt Drohnen, um Waren auszuliefern und dient als weiteres Beispiel, wie das Unternehmen neue Technologien auf Arten nutzt, wie das andere nicht können. So ist Amazon auch zum dominanten Unternehmen im E-Commerce geworden und das sollte das Umsatzwachstum auch weiterhin antreiben.
3. Kevin Plank
Der Gründer und CEO von Under Armour (WKN:A0HL4V) tritt zwar in einer anderen Disziplin an als Netflix und Amazon, aber Kevin Plank hat auch ein Auge dafür, wo sich die Industrie hinbewegt. Under Armour ist ein Vorreiter im Bereich Wearables und hat zu diesem Zweck auch große Übernahmen von Fitness-Apps vorgenommen. Er sieht die Technologie nämlich als die Bestimmung des Unternehmens. Under Armour veranstaltet jedes Jahr seine „Future Show“, wo neue Produkte vorgestellt und ein Innovationswettbewerb ausgerichtet wird. Dabei wird um Produktideen und Produktvorstellungen von Unternehmen gebeten, die Under Armour ihr nächstes großes Produkt verkaufen wollen. Einer der Gewinner der ersten Ausgabe war ein magnetischer Reißverschluss, der nur mit einer Hand bedient werden kann, eine Innovation, die das Unternehmen gerade in seine Produkte integriert.
Das Marketing von Under Armour verspricht auch, dass das Unternehmen an der nächsten Sensation arbeitet und macht damit jetzt schon Lust auf mehr. Bei der letzten Telefonkonferenz betonte Plank noch einmal die Konzentration auf die Innovation: „Wir sind jetzt ein anderes Unternehmen als noch vor sechs Monaten und wir werden auch in sechs Monaten ein anderes Unternehmen sein.“
Under Armour hat auch seinen Spürsinn für Talente gezeigt und kann Sponsorenverträge mit vielen Sportlern vorweisen, die zu den angesehensten in ihrem Sport zählen wie Bryce Harper im Baseball, Tom Brady und Cam Newton im Football, Stephen Curry im Basketball und Jordan Spieth im Golf. Das Unternehmen hat vielleicht sogar bessere Kooperationen mit Sportlern als Nike, der Marktführer in dieser Branche. Planks Konzentration auf Innovation und Technologie gibt dem Swoosh-Hersteller damit aber auch die größte Herausforderung seiner Generation.
Es ist wenig überraschend, dass auch alle drei Aktien den Markt in den letzten zehn Jahren nur Staub schlucken ließen.
Und es gibt einen Grund dafür. Alle drei Unternehmen werden von CEOs geführt, die permanent Innovationen bringen und die Fähigkeit haben, zu sehen, wohin sich die Branche entwickelt – und als erster da zu sein. Hastings ist mit 55 der Älteste der drei, das bedeutet, alle drei sollten noch mindestens zehn Jahre am Ruder bleiben. Gewinne von 1.000 % werden in Zukunft schwerer zu erreichen sein, aber wenn wir von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen können, dann können wir auch weiterhin den Markt im Rückspiegel betrachten.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.com, Apple, Netflix, Nike und Under Armour.
Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und wurde am 25.04.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.