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Ungewöhnliche Picks rund um das Internet der Dinge: Qualcomm, Software AG, Bilfinger

„Internet der Dinge“: Eine so umfassende und vielschichtige Entwicklung mit einem Begriff zu beschreiben ist eigentlich unsinnig. Trotzdem gibt es Unternehmen, die unter den neuen Spielregeln prosperieren werden.

Darum ist das Internet der Dinge kein Markt

Schon das konventionelle Internet lässt sich kaum als Markt begreifen. Vielmehr ist es eine Sammlung von Standards und Technologien, die Neues möglich macht und ganz unterschiedlichen Unternehmen zum Aufstieg verhalf: So wurde Amazon.com (WKN:906866) ein Handelsgigant, Cisco (WKN:878841) ein Netzwerkriese und der Google-Konzern Alphabet (WKN:A14Y6F) zur allmächtigen Datenkrake.

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Das klassische Internet konnte immerhin noch einigermaßen lokalisiert werden, es gab Rechenzentren und Computer mit Bildschirm und Tastatur als Endgeräte. Diese Begrenzung wird nun geradezu gesprengt, die Unübersichtlichkeit auf die nächste Stufe gehoben.

Durch Milliarden funkender Sensoren sowie schlau aufgerüsteter Dinge aller Art und Größe, aktiver fernsteuer- und regelbarer Komponenten, künstlicher Intelligenz, Sprach- und Gestenerkennung und vielem mehr eröffnet sich eine völlig neue Welt – für kreative Köpfe in den Entwicklungslabors genauso wie für Endkunden.

Jeder Anwendungsbereich unterliegt dabei eigenen Regeln. Schlaue Städte benötigen völlig andere Lösungen als eine intelligente Haussteuerung oder eine aufgerüstete Fabrik.

Es wird Anbieter geben, die sich auf das Thema Gesundheit konzentrieren und andere, die auf Unterhaltung oder Logistik setzen. Wie viel von einer Lösung dem Internet der Dinge zuzurechnen ist dürfte im Einzelfall schwer zu bewerten sein. Eine Waschmaschine ist eine Waschmaschine, auch wenn sie die Drehzahl und den Feuchtigkeitsgehalt in die Cloud funkt.

Abgerufen von Google Trend, Juni 2016

Abgerufen von Google Trend, Juni 2016

Letztlich werden die erweiterten Möglichkeiten zum Standard und dann wird sich der Begriff „Internet der Dinge“ vermutlich auch bald auflösen, ähnlich wie heute kaum noch jemand nach dem „Cyberspace“ ruft oder Displays „Flachbildschirm“ nennt. Die Suche nach dem neuen Internet-der-Dinge-Giganten ist deshalb nach meiner Einschätzung nicht zielführend.

Drei Aktien, die vom Internet der Dinge profitieren könnten

Trotzdem ist es eine Entwicklung, welche die Spielregeln vieler Branchen verändern wird. Unternehmen, die darauf besser vorbereitet sind als die Konkurrenz, können auf eine erhebliche Geschäftsausweitung hoffen. Die alleinige Tatsache, dass ein Unternehmen sich damit beschäftigt, heißt jedoch noch gar nichts.

Beispielsweise werben alle großen Halbleiter-Unternehmen damit, besondere Chips und Entwicklungsumgebungen für solche Anwendungen im Angebot zu haben. Hier handelt es sich möglicherweise um eine Situation, in der die Flut alle mit nach oben spült, ohne am Wettbewerbsgefüge viel zu ändern.

Die Komplexität des Themas macht uns gezieltes Investieren schwierig. Drei Möglichkeiten mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis will ich dir jedoch im Folgenden vorstellen.

1. Qualcomm Inc

Wenn ich von den Halbleiterherstellern einen herausgreifen müsste, dann wäre es Qualcomm (WKN:883121). Die Amerikaner sind seit Jahren sehr erfolgreich mit ihren hochintegrierten Mobilfunk-Chipsätzen. Hervorzuheben ist allerdings das Jointventure RF360, welches Anfang dieses Jahres mit EPCOS gegründet wurde.

Beide Partner forschen passenderweise in München. Zudem wurde mit der japanischen Konzernmutter TDK (WKN:857032) eine vertiefte Zusammenarbeit vereinbart. So kommt das Beste aus drei Welten zusammen, um innovative elektrische Bauteile und Komponenten für die vielfältigsten Anwendungen zu entwickeln.

Kabellose Ladetechnik, Sensoren, maschinelles Lernen und die 5. Mobilfunkgeneration sind nur einige der Stichworte, bei denen Qualcomm an der Seite seines idealen Partners in Zukunft wachsen kann.

2. Software AG

Bei Software und Plattformen wäre ich vorsichtig. Hier ist derzeit kaum absehbar, was sich wo durchsetzt. Auf jeden Fall gebraucht werden jedoch Unternehmen, die komplexe Gesamtlösungen integrieren können.

Ausgezeichnet positioniert sehe ich dafür die Software AG (WKN:330400). Die Darmstädter verfügen über einzigartige Erfahrung, wenn es um Datenstrukturen, die Prozessmodellierung und die Echtzeitverarbeitung von Datenströmen geht. All dies wird für anspruchsvolle digitale Lösungen unter dem Label „Internet der Dinge“ gebraucht.

Statt zu versuchen, ausschließlich mit den eigenen Software-Paketen am Markt zu bestehen, will das Unternehmen dieses Know-how auch einsetzen, um als herstellerunabhängiger Systemintegrator aufzutreten – ein guter Schachzug mit viel Potenzial.

3. Bilfinger SE

Allerdings sind Chips und Software nicht alles. Irgendwer muss auch die „Dinge“ einbinden. Als Geheimfavorit sehe ich hier den führenden Industriedienstleister Bilfinger (WKN:590900). Die Mannheimer haben in letzter Zeit viel Prügel einstecken müssen, was dem Aktienkurs nicht gut tat.

Dabei besteht nun die einmalige Chance, das fragmentierte Geschäft mit Nachdruck straffer und innovativer aufzustellen. Das Geld aus den abgestoßenen Bereichen will Bilfinger nutzen, um per Übernahmen die Marktkonsolidierung in Europa voranzutreiben und beim Thema Industrie 4.0 ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können.

Bilfinger kann für Unternehmen aus eher konservativen Branchen wie Chemie und Energie in Zukunft ein erster Ansprechpartner sein, wenn es um die Umsetzung von komplexen Projekten mit Internet-der-Dinge-Technologien geht.

Fazit

Das sich nun entwickelnde Panorama rund um die neuen als Internet der Dinge zusammengefassten Möglichkeiten ist nahezu unüberschaubar. Viele, die sich heute Internet-der-Dinge-Unternehmen nennen, sind in Wahrheit gezwungen, die Entwicklung mitzugehen, nur um zu überleben.

Statt nach einem vermeintlichen Champion Ausschau zu halten ist es aus meiner Sicht besser, Unternehmen zu identifizieren, die Aufgrund ihrer Historie besonders gut positioniert sind, um sich in bestimmten Nischen vom Wettbewerb abzuheben.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Amazon.com und Qualcomm. The Motley Fool empfiehlt Cisco Systems.



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