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Kurserholung bei VW: Warum du jetzt trotzdem vorsichtig sein solltest

Volkswagen (WKN:766403) stellt am 28. Juli seine finalen Zahlen für das erste Halbjahr 2016 vor. Einen ersten Einblick gab der Konzern allerdings bereits vor einigen Tagen, worauf der Aktienkurs um ganze 6 % nach oben schoss. Dennoch solltest du weiterhin achtsam sein und bei der Vorstellung der offiziellen Zahlen genau hinschauen.

Finanzielle Belastungen für den Abgasskandal

Zum Jahresabschluss 2015 wurden die Strafzahlungen für den Abgasskandal von VW auf 16,2 Mrd. Euro geschätzt und es wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Dieser Einmaleffekt hatte den Unternehmensgewinn im Jahr 2015 deutlich belastet.

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Bereits damals berichtete der Vorstand von “erheblichen Einschätzungsrisiken”. Dies hat sich nun bewahrheitet. Laut den vorläufigen Zahlen müssen zu den oben genannten 16,2 Mrd. Euro nochmals 2,2 Mrd. Euro auf die Seite gelegt werden.

Ist das nun das Ende der Erhöhungen? Ich befürchte nicht. Aus den Pressemitteilungen geht hervor, dass es sich bei den zusätzlichen 2,2 Mrd. Euro um neue Risiken in Nordamerika handelt. Ich frage mich allerdings, wie der VW-Konzern die Belastungen in der restlichen Welt einschätzt. Muss VW allen geschädigten Kunden ähnliche Schadensersatzzahlungen wie in den USA anbieten, dann dürfte es doch deutlich teurer werden.

“Together Stategie 2025″

Mit der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie „Together Strategie 2025“ hat das VW-Management kurzerhand die „Strategie 2018“ für erfolgreich und abgeschlossen erklärt.

Ähnlich wie in der „Strategie 2018“ denkt VW auch bei der neuen Strategie riesig: Treibende Kraft beim Ausbau der Elektromobilität, führender Anbieter bei autonomen Fahrzeugen, neues Kompetenzfeld Batterietechnologie, Milliardenumsätze mit Mobilitätslösungen und das alles bei operativer Exzellenz und deutlich höheren Renditezielen als im vergangenen Geschäftsjahr 2015. Das alles – und in Wahrheit wahrscheinlich noch viel mehr – will VW im Jahr 2025 erreicht haben.

Große Ziele sind an sich nicht zu kritisieren, da sie ungeahnte Kräfte freisetzen können. Ob es bei allen vier Punkten – Elektromobilität, Batteriesysteme, autonomes Fahren und Mobilitätslösungen – allerdings zum Marktführer reichen wird und dann noch unter der Prämisse, dass die finanziellen Kennzahlen wie Kapitalrendite, Umsatzrendite und die Investitionsquote besser aussehen als im Geschäftsjahr 2015? Das wage ich zu bezweifeln. Alle Tesla-Investoren wissen aus eigener Erfahrung, wie viel Geld es kostet, bei diesen Themen ganz vorne dabei zu sein.

Darauf solltest du bei den offiziellen Zahlen achten

Investoren feiern derzeit zwar das starke operative Ergebnis, aber du solltest wissen, dass VW in den nächsten Jahren 18,4 Mrd. Euro – und vielleicht auch mehr – allein aufgrund des Dieselskandals auszahlen muss. Die größten Risiken sehe ich daher weiterhin bei den finanziellen Belastungen aus der Abgaskrise.

Zunächst würde ich gerne wissen, welche Positionen mit welchen Annahmen in die Abschätzung der Rückstellung eingeflossen sind und welche Risiken weiterhin vorhanden sind, die nicht in die Rückstellungsbildung eingeflossen sind, weil sie als unwahrscheinlich angesehen werden. Wenn VW weiterhin von “erheblichen Einschätzungsrisiken” spricht, dann wäre ich sehr skeptisch.

Außerdem sind für die Beurteilung, ob VW den finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann, die vorhandene Liquidität, also wie viel Cash das Unternehmen aktuell hat, und die Entwicklung des Cashflows im ersten Halbjahr von besonderer Bedeutung.

In meinen Augen gibt es bei der Beurteilung des VW-Konzerns derzeit noch immer große Unsicherheiten. Die Einführung einer neuen und sehr ambitionierten Unternehmensstrategie ist wahrscheinlich notwendig, sorgt allerdings nicht für mehr Klarheit. Daher würde ich weiterhin zu großer Achtsamkeit raten.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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