Wird der neue Diesel-Chevy die wütenden VW-Kunden in Versuchung führen?
General Motors (WKN:A1C9CM) wird schon bald eine Dieselversion seines komplett neuen Chevrolet Cruze herausbringen. Das Unternehmen zielt damit auf die enttäuschten Kunden von VW (WKN:719000) ab.
Ein Chevy mit Dieselmotor für die VW-Fans
Letzte Woche gab Vizepräsident Dan Nicholson gegenüber der Fachzeitschrift Automotive News an, dass GM eine Möglichkeit sehe, einige der ehemaligen VW-Kunden für sich zu gewinnen. Er sagte, GM sehe eine starke Nachfrage nach Dieselfahrzeugen des mittelgroßen Chevy Colorado und des GMC Canyon. Die Recherche von GM lege nahe, dass es auch einen nicht gedeckten Bedarf für leistbare, gute Diesellimousinen geben könnte.
Das ist der Gedankengang hinter dem Cruze mit Dieselmotor, der im nächsten Jahr bei den Händlern sein soll. GM hat schon 2013 versucht, Dieselvarianten der ersten Generation des Cruze anzubieten. Das Fahrzeug hat auch gute Kritiken bekommen, hat es aber nicht annähernd geschafft, den Marktanteil von VW zu schmälern. 2014, dem letzten vollen Jahr vor dem Abgasskandal verkaufte VW 79.422 Dieselfahrzeuge in den USA. Und GM sieht hier eine Gelegenheit.
Der kompakte Chevrolet Cruze kommt 2016 in einer komplett neuen Version, mit einer neuen Architektur, die das Auto größer und leichter macht als die Vorgänger. Der Cruze mit Dieselmotor soll einen 1,6-Liter-Motor mit 4 Zylindern und Turbolader haben, der zuerst in Europa auf den Markt gekommen ist.
In Europa wird dieser Diesel und sein größerer Bruder mit 2,0-Liter-Motor als „leiser Diesel” vermarktet, was die geringe Vibration und Lautstärke anführt. Die 1,6-Liter-Version wird als Option bei mehreren Opel-Modellen angeboten, darunter auch beim Astra – einem ähnlichen Fahrzeug wie dem neuen Cruze. In Europa wird das Auto mit 136 PS und 372 Nm Drehmoment angeboten.
Es ist kein großer Markt, aber groß genug, um es zu versuchen
Dieselfahrzeuge waren in den USA nie besonders beliebt, im Gegensatz zu Europa. Aber sie waren ein großer Teil des Angebots von VW in Amerika. Die 79.422 Dieselfahrzeuge machten 21,6 % der Verkäufe von VW in den USA in 2014 aus.
VW hatte viele umweltbewusste Leute mit seiner „Clean Diesel”-Technologie überzeugt. Aber damit ist es jetzt vorbei: Die amerikanische Regierung hat VW dazu gezwungen, keine Dieselautos mehr in den USA zu verkaufen, nachdem im letzten Jahr herausgekommen war, dass VW seine Fahrzeuge so programmiert hatte, dass sie bei den Emissionstests falsche Ergebnisse lieferten.
Die Bosse von VW sagte, sie würden die „Clean Diesels” nicht als einen wichtigen Teil ihrer Marke in den USA weiterführen wollen. Autos mit Dieselmotor werden auch weiterhin ein wichtiger Teil des Angebots von VW in anderen Teilen der Welt bleiben, zumindest in der nahen Zukunft, aber das Unternehmen ändert den Kurs: CEO Matthias Müller, der nach dem Skandal das Ruder übernommen hatte, konzentriert das Unternehmen jetzt auf Hybriden und Elektroautors.
Das schafft eine Gelegenheit für GM. Aber wird sich der Cruze mit Dieselmotor auch in entsprechender Stückzahl verkaufen? Das werden wir nächstes Jahr sehen.
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Motley Fool empfiehlt General Motors.
Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 13.08.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.