Wird Trump einen globalen Handelskrieg anzetteln?
Der neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump hat viele verrückte Dinge während seiner kontroversen Kampagne von sich gegeben, aber nur wenige davon waren noch verrückter als seine Andeutungen, er wolle einen Handelskrieg mit China starten.
“The Donald” beschuldigt China, den Yuan manipuliert zu haben, um seine eigenen Exporte teurer zu machen und sich damit Handelsvorteile zu verschafft zu haben.
Er drohte damit, zurückzuschlagen, indem er einen Zoll in Höhe von 45% auf chinesische Importe in die USA erheben wollte. Zusätzlich nannte er das Land offiziell einen Währungsmanipulator.
Trump hat auch über einen Importzoll von 35% auf mexikanische Waren gesprochen wie auch über einen Bruch globaler Handelsvereinbarungen. Abgesehen davon wollte er sogar aus der World Trade Organization austreten.
Das sind nicht nur verrückte Ideen. Sie könnten wirklich größen Schaden weltweit anrichten, wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden sollten. Wie sollten die Investoren also reagieren?
Manipulationen
Erstens hat Trump wahrscheinlich damit Unrecht, wenn er China der Währungsmanipulation bezichtigt. Der Yuan ist auf ein 8-Jahrestief im Vergleich zum Dollar gefallen. Aber das liegt teilweise an der Stärke des Dollars. Der Dollar ist nämlich momentan ziemlich stark im Vergleich zu den meisten anderen Weltwährungen.
Der Yuan hat seit 2005 auch massiv an Wert gewonnen, daher wird es schwer, diesen Vorwurf zu beweisen. Ironischerweise ist Trump selbst ein Teil des Grundes, warum der Dollar aktuell so stark ist. Die Märkte warten auf sein Stimuluspaket in Höhe von 1 Billion US-Dollar. Das könnte die Inflation und die Zinsen in den USA erhöhen.
Krieg ist dumm
Und hier ist noch ein weiterer Grund, warum Trump wahrscheinlich keinen globalen Handelskrieg starten wird. Das könnte seine Wahlversprechen nämlich unterwandern, “Amerika wieder großartig machen” zu wollen.
Die Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten wurden nicht einfach von den Chinesen und Mexikanern gestohlen. Die verlorenen Jobs sind auch ein Opfer des technologischen Wandels und erhöhter Produktivität geworden. Ein Handelskrieg wird das nicht ändern. Stattdessen wird das nur die Preise erhöhen und die Ärmsten werden am schlimmsten davon betroffen werden.
China kann sich auch wehren und selbst entsprechende Zölle auf Autos, iPhones, Sojabohnen und Mais erheben oder seine Flugzeuge in Zukunft bei dem französischen Unternehmen Airbus anstatt bei dem amerikanischen Unternehmen Boeing kaufen. Einige mögen vielleicht die Fähigkeiten von Trump als Geschäftsmann in Frage stellen, aber er ist sicherlich nicht so dumm, oder?
Rezessionsrhetorik
Das Peterson Institute of Economics schätzt, dass die verschiedenen Handelspolitiken von Trump, sollten Sie umgesetzt werden, vier Millionen Arbeitsplätze in den USA kosten und der Beginn einer Rezession wären. Ich glaube nicht, dass er seine Präsidentschaft damit beginnen möchte.
Der etwas weichgespültere Trump, den wir seit der Wahl erlebt haben, wird in dieser Hinsicht wahrscheinlich weiter bestehen bleiben. Zumindest hat er kein Problem damit, seine Meinung schnell zu ändern.
Der Trump(f)
Präsident Trump wird wahrscheinlich etwas tun müssen und die Märkte werden sehr genau aufpassen, wie weit er damit gehen wird. Wir werden wahrscheinlich jede Menge Volatilität mit vielen Höhen und Tiefen erleben, wenn Trump seinen Mund aufmacht und etwas zu den Themen Handel und Währungsmanipulation sagt.
In diesem Fall sollten sich die langfristigen Investoren darauf vorbereiten, Aktien zu günstigen Preisen zu kaufen, denn diese Rhetorik wird wahrscheinlich nicht so extrem umgesetzt werden. Andere Wahlversprechen von Trump wie Steuersenkungen und das Versprechen eine Billion US-Dollar in die Infrastruktur und das Militär zu stecken, sollten deutlich positiver für die Weltwirtschaft sein. Er wird das nicht riskieren wollen, indem er unnötig Streit anfängt anfängt, oder?
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Harvey Jones auf Englisch verfasst und wurde am 16.11.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.