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Fünf Dinge über Gilead Sciences, die man als Investor wissen sollte

Wenn John Milligan spricht, dann hören die Leute zu – oder zumindest sollten sie das, wenn Sie wissen möchten, was mit Gilead Sciences (WKN:552484) gerade los ist.

Milligan ist seit März CEO von Gilead und er sprach am Dienstag auf der 28. Piper-Jaffray-Gesundheitskonferenz in New York City. Es folgen fünf Dinge, die für die Investoren von Gilead wichtig sind.

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Man sollte keine schnellen Veränderungen erwarten

Wie viele andere Biotech-Unternehmen auch hat auch Gilead nach dem überraschenden Wahlergebnis Anfang November einen Anstieg zu verzeichnen gehabt. Wird die Regierung Trump und die republikanische Mehrheit sowohl im Kongress als auch im Senat bedeuten, dass 2017 ein gutes Jahr für Gilead wird? Milligan hat versucht, die Erwartungen etwas zu dämpfen.

Hillary Clinton im Weißen Haus hätte zu höherem Preisdruck geführt. John Milligan merkte an, dass einige diese Agenda aber weiter verfolgen werden. Er fügte hinzu, dass die tatsächlichen Preise, die für die Hepatitis-C-Medikamente bezahlt würden, deutlich geringer wären als die Listenpreise. Trotzdem sagt er, dass die alte Geschichte um die hohen Preise für Harvoni und Sovaldi alle zwei Monate von denselben Leuten neu aufgewärmt würden.

Aufgrund des Wahlergebnisses glaubt Milligan, dass sich bei der Gesundheitspolitik 2017 etwas ändern könnte. Er sagte aber, dass er keine Ahnung davon habe, wie das aussehen könnte. Er glaubt nicht, dass die Auswirkungen dieser Veränderungen schon im nächsten Jahr spürbar sein werden, da es einige Jahre brauchen wird, bis der Übergang geschafft ist.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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Unsicherheit, was 2017 mit den Hepatitis-C-Medikamenten passieren wird

Milligan kommentierte, dass 2016 im Bezug auf die Hepatitis-C-Medikamente des Unternehmens ein sehr interessantes Jahr gewesen wäre. Er meinte, er könne nicht vorhersehen, was das nächste Jahr bringen würde und fügte hinzu, dass es in jedem Quartal eine andere Dynamik gäbe.

Die kürzlich erfolgte Markteinführunge des neuen Hepatitis-C-Medikamentes Epclusa sorgte dafür, dass jetzt mehr Patienten mit den Genotypen 2 und 3 behandelt werden können. Mehr Patienten von Medicaid und der Veterans Administration bekommen die Behandlung jetzt früher. Patienten, die nicht so krank sind, könnten weiterhin vor Hürden stehen, da die Krankenkassen erst weitere Autorisierungen benötigen.

Milligan aber sagte, dass er nicht glaube, dass 2017 große Umstürze kommen würden. Die Preise wurden ja schon mit den Krankenkassen ausgehandelt. Gilead hat aber bei der Zahl der Patienten aus dem privaten Sektor einen leichten Abwärtstrend gesehen. Die große Frage für das neue Jahr wird sein, wann oder ob sich dieser Trend stabilisieren wird.

Die Rückkehr des alten Gilead

Viele Jahre lang war der Name Gilead Sciences dank der so effektiven Medikamente des Unternehmens praktisch das Synonym mit HIV-Behandlung. Die Veröffentlichung von Bestsellermedikamenten wie Sovaldi und Harvoni veränderten das Unternehmen beträchtlich. Milligan deutete an, dass das alte Gilead jetzt wieder zum Vorschein kommen könnte.

Er sagte auch, man werde sich mehr auf das HIV-Geschäft konzentrieren. Er merkte an, dass die Produkte stark wären und weiter wachsen würden. Er fügte hinzu, dass er in den nächsten mindestens zehn Jahren noch ein starkes Geschäft erwarte.

NASH

Gilead wird zu seinen Wurzeln zurückkehren und sich mehr auf HIV-Behandlungen konzentrieren. Milligan wies darauf hin, dass man aber auch versuche, neue Krankheitsbilder zu erschließen. Eine Krankheit, die von besonderem Interesse für das Unternehmen ist ist nicht alkoholische Steatohepatitis (NASH).

Milligan sprach in den höchsten Tönen von dem Medikament GS-4997, auch bekannt als Selonsertib. Dieses befindet sich gerade in einer klinischen Studie und ist für die Behandlung von NASH sowie weiterer alkoholischer Hepatitis gedacht. Gilead präsentierte positive Ergebnisse aus der NASH-Studie im November.

Laut Milligan ist das Unternehmen zuversichtlich, dass GS-4997 die Branche auf den Kopf stellen könnte. Er meinte, dass es ein sehr wichtiger NASH-Franchise werden könnte.

Die Schildkröte gegen den Hasen

Jeder, der jetzt erwartet, dass Gilead noch schnell ein anderes Unternehmen kaufen würde, wird enttäuscht sein. John Milligan sagte, dass einige Leute eine Übernahme wollten, und das egal zu welchem Preis. Das ist aber nicht seine Herangehensweise.

Er wiederholte seine vorhergehenden Kommentare über die Übernahmestrategie des Unternehmens. Er sagte, das Unternehmen wäre bei jeglichen Käufen diszipliniert und besonnen. Er sagte auch, dass das Unternehmen sicherstellen wolle, dass die Biotec-Übernahmen die hohe Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite hätten.

Einige Übernahmeziele sehen vielleicht gut auf den Spreadsheets aus, wären aber in Wirklichkeit schwer zu managen, meint Milligan. Einige Investoren, darunter auch der Autor diese Textes, haben schon verlangt, dass sich Gilead doch etwas schneller für ein Akquisitionsziel entscheiden solle. Aber Milligan legt nahe, dass das Unternehmen sich wohl eher langsam und besonnen wie die Schildkröte auf ihr Ziel zu bewegen möchte.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights  auf Englisch verfasst und wurde am 30.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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