Wearables legen trotz rückläufiger Smartwatch-Verkaufszahlen zu

Der junge Smartwatch-Markt ist bereits ins Stocken geraten, aber das hat den breiten Wearables-Markt jüngsten Schätzungen des Marktforschungsinstituts IDC zufolge nicht daran gehindert, moderate Gewinne einzufahren. Sogenannte Fitness Tracker stehen trotz der von multifunktionellen Smartwaches ausgehenden Bedrohung weiterhin hoch im Kurs. Für Fitbit (WKN:A14S7U) sind dies gute Nachrichten — für Apple (WKN:865985) eher schlechte.
Um eines klarzustellen: Wir reden nicht davon, dass der Absatzzuwachs von 3,1 % des Wearable-Marktes im dritten Quartal besonders beeindruckend war. Und dennoch ist dieser Anstieg deutlich besser als der Absturz des Smartwatch-Marktes, der als Untermenge des Wearable-Marktes betrachtet werden kann und im gleichen Zeitraum 52 % einbüßte.
Die nackten Zahlen
Folgendermaßen erging es dem Wearable-Markt im vergangenen Quartal:
Anbieter | Q3 2016 abgesetzte Einheiten | Änderung (YOY) |
Fitbit | 5,3 Mio. | 11 % |
Xiaomi | 3,8 Mio. | 4 % |
Garmin (WKN:A1C06B) | 1,3 Mio. | 12 % |
Apple | 1,1 Mio. | (71 %) |
Samsung | 1 Mio. | 90 % |
Sonstige | 10,4 Mio. | 26 % |
Gesamtabsatz | 23 Mio. | 3,1 % |
Datenquelle: IDC. YOY = YEAR OVER YEAR (im Vergleich zum Vorjahr)
Es ist sinnvoll, die Smartwatch- und Wearables-Kennzahlen einander gegenüberzustellen, auch wenn es bisher keine großen Datenmengen zu diesen Märkten gibt, da das IDC erst vor kurzem damit begonnen hat, gesonderte Schätzungen für den Smartwatch-Markt herauszugeben. Neulich hat das IDC den Smartwatch-Absatz für das dritte Quartal 2016 auf 2,7 Mio. beziffert, was in etwa 11,7 % des breiteren Wearable-Marktes entspricht. Auf diese Kennzahl gilt es in naher Zukunft, besonders zu achten, da sie Auskunft darüber gibt, welche Bedrohung Smartwachtes für Wearables darstellen. Bisher ist diese Bedrohung offensichtlich nicht all zu hoch. Zum Vergleich: In Q2 2016 entfielen 15,5 % des Wearable-Marktes auf Smartwatches.

Bei der Apple Watch der zweiten Generation steht Fitness im Vordergrund. Bildquelle: Apple.
Für Fitbit ist diese Statistik besonders bedeutungsvoll, da sie die Dringlichkeit unterstreicht, mit der Fitbit in den Markt der multifunktionellen Wearables, die mit Apps von Drittanbietern kompatibel sind, expandieren muss. Das Unternehmen bewegt sich mit seinen teureren Geräten, auf denen Apps von Drittanbietern allerdings noch nicht laufen, allmählich in das obere Marktsegment. Jüngste Gerüchte, wonach Fitbit plant, den Smartwatch-Hersteller Pebble zu übernehmen, könnten darauf hindeuten, dass Fitbit das Thema Drittanbieter-Komptabilität nun endlich angehen will.
Die Schätzungen des IDC für den Absatz der Apple Watch im dritten Quartal weichen nicht von den im Oktober veröffentlichten Zahlen des IDC ab. Es sei erwähnt, dass Apple der einzige aufgeführte Anbieter ist, der ausschließlich Smartwatches verkauft und kein einfacheres Wearable-Produkt im Sortiment hat. Garmin und Samsung bieten beide Arten von Wearables an. Aus diesem Grund lassen sich die zwei Kategorien beider Anbieter gut miteinander vergleichen.
Anbieter | Abgesetzte Smartwatch-Einheiten | Abgesetzte Wearable-Einheiten | Smartwatch-Anteil |
Garmin | 600.000 | 1,3 Mio. | 46 % |
Samsung | 400.000 | 1 Mio. | 40 % |
Datenquelle: IDC.
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Diese zwei Unternehmen haben ein recht ausgewogenes Verhältnis zwischen Wearable- und Smartwatch-Absatz und fokussieren sich im Grunde genommen auf beide Seiten des Wearable-Marktes.
Das IDC glaubt, dass sogenannte Smart Wearables ihr Angebot über Fitness-Anwendungen hinaus ausweiten und sich mehr auf persönliche und geschäftliche Leistungssteigerung konzentrieren müssen, um richtig durchzustarten. Angesichts der physischen Beschränkungen der extrem kleinen Geräte stellt dies für Hersteller allerdings eine große Herausforderung dar. Wer glaubt zudem, dass eine Benachrichtigung auf der Armbanduhr wirklich zur Produktivitätssteigerung beiträgt? Unterdessen setzt Apple mit seiner Apple Watch 2 nun voll auf die Fitness-Karte.
Langfristig betrachtet haben Smart Wearables durchaus das Potenzial, den Markt für einfache Wearables zu kannibalisieren. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.
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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Apple und Fitbit. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu auf Englisch verfasst und am 05.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.