Sind Frauen die besseren Investoren?
Die Börsenwelt wird häufig als Männerdomäne gesehen. Historisch gesehen wurde sie stets – und wird auch heute noch – von Männern dominiert. Auch die bekanntesten Investoren der Welt sind in der Regel Männer. Was auch immer es einen Grund dafür geben mag, ist es sicherlich nicht der, dass Frauen schlechte Investoren sind. Ganz im Gegenteil, tatsächlich wird Warren Buffetts Investmentstil oft so beschrieben, als würde man „wie ein Mädchen investieren.“
Damit ist gemeint, dass Buffetts Stil auf einigen Charakteristiken beruht, die für gewöhnlich weiblichen Investoren zuzuordnen sind. Beispielsweise neigen Frauen bei finanziellen Entscheidungsfragen eher dazu, von Natur aus – im Vergleich zu Männern – vorsichtiger zu sein. Sie halten oft an dem fest, das sie bereits kennen, genauso wie es Buffett in gewisser Weise auch praktiziert hat. Er hat kräftig in Konsumgüterunternehmen und vor kurzem auch erfolgreich in Banken investiert.
Außerdem reagiert Buffett nur langsam und betrachtet die Investment-Welt stets aus einer langfristigen Perspektive. In einem berühmten Zitat nannte Buffett die ideale Haltedauer für Anlagen „auf ewig“ und wenn er eine Entscheidung getroffen hat, hat er historisch gesehen stets langfristig an ihr festgehalten. Viele männliche Investoren ändern ihre Meinung allerdings sehr oft, was sie eher zu Tradern und weniger zu Investoren macht. Obwohl der genaue Grund dafür unbekannt ist, könnte es evolutionär bedingt sein. So haben mehrere Studien bewiesen, dass Männer in Stresssituationen bessere Entscheidungen treffen als Frauen.
So gesehen könnte es Frauen während eines Börsencrashs oder einer Aktienblase einfacher fallen, die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und logisch zu handeln, anstatt impulsive Entscheidungen zu treffen. Und dies ist ein wichtiger Faktor beim Investieren, da es oftmals die Entscheidung eines Investors in einem entscheidenden Moment während eines Booms oder einer Flaute ist, die den größten Unterschied hinsichtlich der Gesamtrendite ausmacht. Dies bedeutet auch, dass Transaktionskosten auf ein Minimum reduziert werden, wodurch der Ertrag zusätzlich langfristig gesteigert werden kann.
Natürlich sind das nur Verallgemeinerungen. Nicht alle Männer und Frauen folgen den oben erwähnten Stereotypen. Tatsächlich spielen in der Realität das Geschlecht, die Bildung, die soziale Klasse, der Verstand und sonstige Eigenschaften eines Individuums beim Investieren eine Rolle. Beim erfolgreichen Investieren geht es darum, diszipliniert zu sein, einen Sachverstand auf einem bestimmten Gebiet (wie beispielsweise auf dem Gebiet der Bergbau- oder Einzelhandelsunternehmen) zu haben sowie mit einer klaren Strategie vorzugehen, an der man sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten festhält.
Mit der richtigen Vorgehensweise kann buchstäblich jeder langfristig an der Börse erfolgreich sein. Dies bedeutet aber nicht, dass es einfach und unkompliziert wird. Sicherlich werden Zeiten kommen, in denen Kurse einstürzen oder selbst die allerbesten Investoren auch einmal daneben liegen. Wenn man jedoch aus seinen Fehlern lernt, sich eine langfristige Perspektive aneignet und sich realistische Renditeziele setzt, können sowohl Männer als auch Frauen an der Börse sehr erfolgreich sein.
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Dieser Artikel wurde auf Englisch verfasst und am 08.12.2016 auf Fool.sg veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.