Wie Jeff Bezos 2016 über 7 Milliarden US-Dollar verdient hat
2016 war ein ziemlich gutes Jahr für den CEO von Amazon (WKN:906866), Jeff Bezos. Nicht nur konnte er im neuen Star-Trek-Film einen Alien spielen, sein Nettovermögen erhöhte sich auch um etwa 7 Milliarden US-Dollar. Damit hielt Bezos seinen Platz als viertreichster Mensch der Welt hinter Bill Gates, Warren Buffett und Amancio Ortega, nachdem er 2015 schon in der Nähe des Gipfels gelandet war.
Sein Gewinn von 7 Milliarden US-Dollar liegt an seinem 17-prozentigen Anteil an Amazon, dem Unternehmen, das er selbst gegründet hat und heute immer noch führt. Die Aktie von Amazon ist im Jahresvergleich um fast 14 % gestiegen. Jeff Bezos besitzt auch die Zeitung The Washington Post sowie ein Weltraum-Explorationsunternehmen mit dem Namen Blue Origin und hält 3 % der Online-Publikation Business Insider.
Die Gewinn-Achterbahn von Amazon
Wenn es eine Sache gibt, die Jeff Bezos und das Management von Amazon 2016 klargemacht haben, dann das, dass die Gewinne des Unternehmens schwer vorhersehbar sind. In jedem der vier Quartale 2016 lagen die tatsächlichen Ergebnisse mindestens um ein Drittel neben dem Analystenkonsens. Die größte Gewinn-Überraschung kam, als das Unternehmen einen Gewinn pro Aktie von 1,07 US-Dollar meldete, während die Analysten 0,49 US-Dollar erwartet hatten.
Für langfristige Foolishe Investoren ist aber wichtig zu erkennen, dass trotz dieser wilden Achterbahnfahrt ein langfristiges Umsatzwachstum im Bereich von 20-30 % in jedem Quartal erzielt werden konnte.
Ein Grund, warum die Gewinne von Amazon so schwer vorhersehbar sind, ist, dass das Management keine Angst davor hat, Geld auszugeben um in Zukunft anhaltendes Umsatzwachstum herzustellen. Das war auch der Fall im 3. Quartal, als der Gewinn von 0,52 US-Dollar pro Aktie die Analystenschätzungen um 0,26 US-Dollar verpasste.
Amazon hat im Q3 sehr viel in neue Verteilungszentren investiert und auch seinen Video-Content für Prime Instant Video verdoppelt. Das sind beides wichtige Teile der Strategie im vierten Quartal. Amazon bietet während des Weihnachtsquartals viele kostenlose Probe-Abos für Prime, und Instant Video ist eine der besten Möglichkeiten, um diese Probe-Mitglieder zu zahlenden Abonnenten zu machen. Zusätzlich braucht das Unternehmen größere Kapazitäten in den Lagerhäusern für das Programm Fulfilled By Amazon, bei dem Drittanbieter ihre Produkte über den Online-Marktplatz von Amazon verkaufen und die Infrastruktur des Unternehmens für ihren Vertrieb nutzen können.
Die Ergebnisse des 4. Quartals lagen schon im letzten Jahr neben dem Analystenkonsens, da das Unternehmen nicht genug Lagerkapazitäten für die Bestellungen hatte. Das Unternehmen musste zusätzlich Geld in die Hand nehmen, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, was die Gewinne unter Druck gesetzt hat. Die zusätzlichen Ausgaben im 3. Quartal diesen Jahres sollten ein erneutes Eintreten eines solchen Geschehnisses vermeiden. Im Gegensatz zum 4. Quartal des letzten Jahres werden diese Präventiv-Ausgaben dem Unternehmen jahrelang Vorteile bringen.
Die Ergebnisse von Amazon in Q1 und Q2 zeigen, was möglich ist, wenn das Unternehmen aus allen Rohren feuert. Der Gewinn pro Aktie stieg höher als die Erwartungen in den beiden Quartalen, und zwar um 69 %.
Der Kurs von Amazon bewegt sich meisten mit den Gewinnen im Gleichschritt. Da die guten Quartale häufiger vorkommen als die schlechten, hat die Aktie dieses Jahr den S&P 500 leicht übertroffen.
Hohe Erwartungen für die Zukunft
Die Analysten erwarten für 2017 ein weiteres starkes Jahr mit großem Gewinnwachstum. Das Cloud-Geschäft AWS wächst weiter schnell und stützt damit die Gewinne, während das Management in anhaltendes Wachstum im Einzelhandel investiert. AWS verfügt über deutlich höhere operative Margen als das Einzelhandelssegment und das Wachstum im Bereich Cloud-Computing sollte Gewinnsteigerungen in diesem Segment weiter unterstützen. Die Analysten erwarten im nächsten Jahr ein Gewinnwachstum pro Aktie von 87 %.
Natürlich ist es für die Analysten nicht leicht, diese Zahlen richtig zu schätzen. Sie haben ihre Schätzungen für dieses Jahr etwa um 15 % nach unten korrigiert, da Amazon in Q3 enttäuschende Ergebnisse geliefert hatte. Trotzdem bleibt der langfristige Ausblick für das Unternehmen extrem stark, was bedeutet, dass sich zu Bezos Milliarden noch ein paar weitere dazugesellen könnten.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.com.
Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und wurde am 12.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.