2 Gründe, warum die Nestlé-Aktie 2017 ihr Comeback feiern könnte
2016 war nicht gerade das beste Jahr für die Nestlé (WKN:A0Q4DC)-Aktie. Aktuell steht der Kurs gerade einmal 0,3 % höher als vor einem Jahr, zwischenzeitlich befand er sich sogar knapp 8 % tiefer als heute (Stand: 26.12.2016).
Einer der Hauptgründe für diese ausbaufähige Performance dürfte die schwache Umsatzentwicklung gewesen sein. In den letzten drei Jahren wurden die selbst gesteckten Wachstumsziele jeweils verfehlt.
Vielleicht könnte sich der Wind im Jahr 2017 aber drehen und die Nestlé-Aktie wieder ordentlich Gas geben.
Grund 1: Donald Trump und die FED
Ein wichtiger Wachstumsimpuls für Nestlé könnte aus den USA kommen, dem größten Absatzmarkt der Schweizer.
Donald Trump wird 2017 sein Amt als neuer US-Präsident antreten und ich glaube, dass das positiv für Nestlé ist.
Denn eines seiner Wahlversprechen sind Steuersenkungen für alle Einkommensklassen. Wer weniger als 29.000 US-Dollar pro Jahr verdient, muss laut seinem Wahlprogramm sogar überhaupt keine Steuern zahlen.
Steuersenkungen erhöhen die Netto-Löhne der Bevölkerung. Und mit mehr Geld in der Tasche können sich die Menschen in den USA mehr leisten.
Zum Beispiel eine verhältnismäßig teure Nespresso-Kaffeemaschine, was dem Absatz von Nescafé-Kaffeekapseln einen ordentlichen Schub geben würde.
Oder man greift öfter einmal bei Smarties zu, anstatt sich die günstigeren No-Name Schokolinsen in den Einkaufswagen zu legen. Diese beiden Beispiele zeigen, dass Nestlé ein großer Profiteur von Trump’s Steuersenkungen werden könnte.
Der zweite Impuls aus den USA könnte von der dortigen Notenbank, der FED, kommen. Denn sie hat Mitte Dezember beschlossen, den Leitzins zu erhöhen. Möglicherweise ist das nur der Anfang gewesen und 2017 folgen weitere Erhöhungen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde der US-Dollar in diesem Szenario gegenüber dem Schweizer Franken an Wert gewinnt. Das heißt, für einen in den USA verdienten Dollar bekommt Nestlé mehr Schweizer Franken.
Effektiv hat man zwar nicht wirklich mehr erwirtschaftet, da es sich hierbei um einen reinen Währungseffekt handelt. Da Nestlé aber in Schweizer Franken berichtet, würden Umsatz und Gewinn dadurch steigen, zumindest auf dem Papier.
Und positive Zahlen werden an der Börse meist eher mit steigenden Kursen honoriert als sinkende Umsätze und Gewinne.
Donald Trump und die FED könnten dem wichtigen US-Geschäft von Nestlé also ordentlich Rückenwind bescheren. Vielleicht ist er sogar so stark, dass er den entscheidenden Teil zum Comeback der Nestlé-Aktie im Jahr 2017 beitragen wird.
Grund 2: neue Besen kehren gut
Nicht nur auf der Trainerbank im Fußball gilt: Neue Besen kehren gut! Auch auf dem CEO-Posten bewirkt ein neuer Mann (oder natürlich eine Frau) oft Wunder.
Genau das passiert Anfang 2017 bei Nestlé. Auf den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Paul Bulcke folgt Ulf Schneider, der bis Juni 2016 CEO beim DAX-Konzern Fresenius (WKN:578560) war.
Und das ist beinahe ein Novum bei den Schweizern: Schneider ist erst der zweite CEO in der Geschichte von Nestlé, der von einem externen Unternehmen kommt. Ich glaube daher, dass man absolut überzeugt von seinen Fähigkeiten ist.
Ein Blick auf seine Amtszeit bei Fresenius zeigt, warum man Schneider diesen Vertrauensvorschuss entgegenbringt, obwohl er sich nicht wie seine Vorgänger bei Nestlé hochgearbeitet hat.
Kursentwicklung | |
Aktienkurs (04/2003 – 06/2016) | + 1.200 % |
Umsatz (2003 – 2015) | + 291,1 % |
operativer Gewinn (2003 – 2015) | + 396,2 % |
Quelle: Unternehmensangaben Fresenius / finanzen.net / ARIVA.DE
Zum einen deutet alleine die Dauer der Amtszeit darauf hin, dass Schneiders Arbeit langfristig ausgelegt ist. Zum anderen schaffte er einen überdurchschnittlichen Mehrwert für die Aktionäre, ein starkes Umsatzwachstum und ein noch stärkeres Gewinnwachstum.
Neben frischem Wind bringt er also auch eine Menge Erfahrung als Vorstandsvorsitzender mit. Zusätzlich hat er bewiesen, dass er einem Großkonzern zu beeindruckenden Umsatz- und Gewinnwachstum verhelfen kann.
Vielleicht könnte der Amtsantritt von Ulf Schneider daher schon 2017 für positive Kursimpulse sorgen und damit der zweite, wichtige Grund für das Comeback der Nestlé-Aktie werden.
Mein Fazit
Sowohl die Entwicklung in den USA als auch die Ernennung eines neuen CEOs könnten wie beschrieben für ein Comeback der Nestlé-Aktie im Jahr 2017 sorgen.
Für uns Fools ist ein solch kurzfristiger Betrachtungszeitraum allerdings kaum von Bedeutung. Viel wichtiger sind uns die langfristigen Aussichten eines Unternehmens.
Bevor du also Nestlé-Aktien kaufst, solltest du dir daher unbedingt ein genaueres Bild vom Unternehmen machen und prüfen, ob die Aussichten auch langfristig vielversprechend sind.
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Thomas Brantl besitzt Aktien von Nestlé. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.