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Der große strategische Wandel in der Solarbranche 2017

Foto: Pixabay, Ana_J

Die Solarindustrie ist in den letzten Jahrzehnten durch mehrere strategische Veränderungen gegangen. Solarzellenhersteller produzierten Solarpanels, Panelhersteller begannen, Kraftwerke zu bauen, und Kraftwerksbauer begannen, die Finanzierung zu übernehmen. Meistens wurde also vertikale Integration betrieben.

Aber das letzte turbulente Jahr hat gezeigt, dass eine vertikale Integration jedes Teils des Geschäfts nicht immer sinnvoll ist. Es gibt keinen grundlegenden Vorteil, wenn ein Unternehmen wie Tesla Motors (WKN:A1CX3T) statt einer Bank die Solaranlage finanziert. Und es gibt viele Fälle, in denen es sogar Nachteile hat. Solarproduzenten müssen nicht unbedingt die Besten sein, um riesige Kraftwerke zu bauen. Darin haben unabhängige Energieerzeuger bereits jahrzehntelange Erfahrung. Wie sieht also 2017 der Trend aus? Solarunternehmen bieten ein integriertes Produktdesign an, das Kunden effizienter installieren können, als das Stückwerk der Vergangenheit.

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Weg von der Finanzierung

Ein großer Trend der letzten fünf Jahre in der Solarbranche ist, dass Solarunternehmen begannen, ihre eigenen Projekte zu finanzieren. Installateure von Kleinsystemen wie Teslas Solar, Sunrun (WKN:A14V1T) und Vivint Solar (WKN:A12AWB) boten einfache Leasing- oder Stromabnahmeverträge, die mit 0 US-Dollar für die Kunden finanziert wurden und die Steuervorteile und –Zahlungen in großen Finanzierungsprojekten zusammenfassten. Für größere Projekte wie die von First Solar (WKN:A0LEKM) und Sun Power (WKN:A1JNM7), eliminierte die Eigenfinanzierung den Rabatt, den Kunden für das Projektrisiko verlangten. Zudem profitierten sie von sinkenden Finanzierungskosten.

Wenn es 2016 einen großen Finanztrend gab, dann den, dass sich die Finanzierung durch die Solarunternehmen rächte. Kleine Projekte wurden durch Kredite finanziert, da weitere Banken und kleine Kreditvergeber entstanden. So sanken die Zinsen für die Kunden. Die steigenden Renditen für YieldCos wie 8point3 Energy Partners (WKN:A14U8Z) machte die Selbstfinanzierung weniger attraktiv, da die Preise, die eine YieldCo für ein Projekt bezahlte, zu sinken begannen. Für größere Entwickler wurde es plötzlich unvorteilhaft, große Projekte in der Bilanz zu haben. Nun versuchen sie, sie zu verkaufen, noch bevor der Bau eigentlich beginnt. So soll das Finanzierungsrisiko an ein Unternehmen ausgelagert werden, welches besser mit dem Risiko umgehen kann.

Das gesamte System entwerfen

Als Antwort auf diese Finanzierungstrends beginnen große Solarunternehmen, Gesamtlösungen für Solarentwickler und Versorger zu entwerfen. Der Bauunternehmer übernimmt die Finanzierung und den Vertragsabschluss. Das Solarunternehmen konzentriert sich auf den Bau der Solarsysteme, um die Energieausbeute zu maximieren und die Kosten zu senken. In manchen Fällen bieten sie sogar noch weitere Leistungen an, wie zum Beispiel das Speichern der Energie.

Dieser Wandel konnte zuerst an der Änderung der Produktlinien von First Solar und SunPower abgelesen werden. First Solar wechselt von Panels der Serie 4 auf Panels der Serie 6. Diese sind ein komplettes Panel- und Racksystem, bei dem man weitere Funktionen vom Speichern bis hin zur Übertragung einbauen kann. SunPowers System Oasis ist eine vollständige Lösung von der Standortwahl bis zum Bau des Kraftwerks mit Trackern und Solarpanels der Serie P. Beide Lösungen sind Komplettangebote, die das Unternehmen verschiedenen Kunden weltweit anbietet. Dies bedeutet, dass sie in vielen Fällen nicht mehr selbst für Projekte mitbieten.

SunPowers Lösungen für Heim- und Unternehmensanwendungen folgen der gleichen Entwicklung. Equinox und Helix sind Lösungen, die Installateure vordesignt kaufen können und einfach auf dem Dach installieren.

Tesla hat dieses Model schon vor Jahren angewendet. Es kaufte Zep Solar, um Racks in die Produktlinie zu integrieren. Es kaufte Silevo, um Solarpanels herzustellen. Und nun kauft Tesla SolarCity, um beide Produkte mit einem neuen Speicher zu verbinden. Tesla fertigt nun die wertvollsten Komponenten der Solaranlage. Verkäufe sollen durch Kredite angeregt werden, nicht mehr durch Leasing oder Stromabnahmeverträge.

Solarlösungen sind das nächste Große Ding

Sich in Richtung vollständige Lösungen zu bewegen, ist für die Solarindustrie sinnvoll, denn dies verlagert die Kosten von der Baustelle in die Fabrik. Dort können Komponenten effizient entworfen und gebaut werden, damit sie problemlos miteinander funktionieren. Die Tage des Stückwerks bei Solaranlagen sind gezählt.

Die Unternehmen, die Solarlösungen mit verschiedenen Produkten wie hocheffizienten Solarpanelen kombinieren, sind in einer guten Position für die Zukunft. SunPower, FirstSolar und Tesla haben einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb bei der Herstellung von Solarprodukten der Zukunft.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Tesla Motors.

Dieser Artikel von Travis Hoium erschien am 31.12.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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