Warum man sich Warren Buffett als Vorbild nehmen sollte
In einer großen deutschen Wochenzeitung wurde vor kurzem nach Vorbildern gefragt. Die erstaunlichste Antwort lautete dabei Zlatan Ibrahimovic. Für alle, die diesen Namen noch nie gehört haben: Das ist ein schwedischer Fußballer und es lohnt sich wirklich, im Internet mal nach seinen besten Sprüchen zu suchen. Für mich hingegen vereint Warren Buffett, Chef von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2), sehr viele Eigenschaften, die ihn zu einem außergewöhnlich guten Vorbild machen.
Ehrlichkeit und Erfolg
Die Bewohner der schillernden Finanzwelt neigen dazu zu übertreiben. Vor allem dann, wenn es darum geht, die eigene Kompetenz und Allwissenheit zur Schau zu stellen. Anders hingegen Warren Buffett, wie eine außergewöhnliche Geschichte aus den Anfangsjahren seiner Karriere zeigt.
Ende der 60er Jahre gab es eine Zeit, zu der die Aktienkurse der meisten Unternehmen astronomische Höhen erreicht haben. Diese Zeit wurde im Nachhinein als „Go-Go-Years“ bezeichnet. Warren Buffett, damals noch ein unbekannter Investor, der als Chef der Buffett Partnership das Geld von Bekannten und Freunden verwaltete, war am verzweifeln. Er fand einfach keine Unternehmen mehr, die vielversprechende Renditen erwarten ließen. In einem Brief an seine Geldgeber klagte er, mit den heute herrschenden Bedingungen könne er einfach nichts mehr anfangen. Konsequenterweise löste er 1969 Buffett Partnership auf und bot den Geldgebern an, ihren Kapitalanteil in Aktien von Berkshire Hathaway, das er bereits 1965 komplett übernommen hatte, umzutauschen.
Wer zu diesem Umtausch bereit war, erhielt für 43 USD eine Aktie von Berkshire Hathaway. Eine dieser Aktien ist heute etwa 240.000 USD wert. Glückspilze, die dieses Angebot angenommen haben, konnten sich bis zum heutigen Tage also jährlich über eine Rendite von durchschnittlich fast 20 % freuen. Faszinierender wird es noch, wenn man sich vorstellt, Buffett hätte diese Rendite statt mit Berkshire Hathaway mit Buffett Partnership erzielt. Dann hätte er nämlich jedes Jahr saftige Gebühren verdient: 25 % der jährlichen Gewinne, die über 6 % hinausgingen, nahm Buffett damals als Gebühr von Anlegern, die der Buffett Partnership ihr Geld anvertrauten.
Hältst du es für möglich, dass ein Fondsmanager in der heutigen Zeit das Gleiche tun würde, wenn er zu einer ähnlichen Erkenntnis gelangt wie damals der junge Buffett?
Genügsamkeit und Großzügigkeit
Mit seinem geschätzten Vermögen von 60 Milliarden USD könnte sich Warren Buffett jeden beliebigen Fußballverein der Welt kaufen. Er könnte sich auch einen aufregenden Lebensstil gönnen, mit schnellen Autos, riesigen Anwesen, schillernden Abenden auf roten Teppichen und vielem mehr. Stattdessen wohnt er noch immer im gleichen Haus, welches er sich vor beinahe 60 Jahren gekauft hat.
Nur einmal jährlich sucht Buffett das Rampenlicht, wenn er bei der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway vor zehntausenden Zuschauern spricht. Und einen Luxus gönnt sich auch Buffett: Er fliegt mit seinem Privatflugzeug durch die Gegend. Allerdings hat er diesen Flieger gebraucht zu einem Schnäppchenpreis gekauft. Aber was macht Warren Buffett dann mit seinem ganzen Geld? Die einfache Antwort ist, er spendet es.
Warren Buffett macht sich nicht wirklich viel aus seinem Reichtum. Daher fällt es ihm auch nicht schwer, jährlich riesige Summen zu spenden. So spendete er im Jahr 2015 und im Jahr 2014 jeweils annähernd 3 Milliarden USD an Wohltätigkeitsorganisationen. Nach seinem Tod sollen dann 99 % seines Gesamtvermögens im Rahmen der „The Giving Pledge“-Initiative an wohltätige Einrichtungen fließen.
Die Welt wäre vielleicht ein etwas besserer Ort, wenn alle Vermögenden ähnlich denken und handeln würden.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Anteile).