5 kluge Schachzüge, die man 2017 als Investor machen kann
Ein neues Jahr beginnt und die Investoren hatten wahrscheinlich schon Zeit, sich Gedanken über ihre Triumphe und ihre Niederlagen des letzten Jahres Gedanken zu machen. 2017 werden viele der bisherigen Herausforderungen weiter bestehen und neue werden auf der Bildfläche erscheinen. Daher wollen wir einen genauen Blick auf fünf Dinge werfen, die man als Investor tun sollte, um den Markt schlagen.
1. Die Zinsen im Auge behalten
In den USA werden die Zinsen im nächsten Jahr wahrscheinlich steigen, und das könnte dein Portfolio auf drei Arten beeinflussen. Erstens könnten Dividendenaktien weniger attraktiv werden, wenn die Renditen anderer Vermögenswerte wie z.B. Anleihen steigen. Das bedeutet, dass Aktien mit historisch hohen Kennzahlen einbrechen könnten. Eine anfällige Aktie ist der Tabakriese Altria (WKN:200417), der aktuell eine erwartete Dividende von 3,6 % bezahlt, aber mit dem 26-fachen der vergangenen Gewinne gehandelt wird. Das ist deutlich höher als der Industriedurchschnitt von 21.
Zweitens machen es höhere Zinsen Unternehmen schwerer, ihre Gewinne mit Rückkäufen zu erhöhen, wenn diese über Schulden finanziert werden. Darunter könnten Unternehmen wie Qualcomm (WKN:883121) und Apple (WKN:865985) leiden, da sie ihre Rückkäufe eben mit Schulden finanzieren. Unternehmen wie Texas Instruments (WKN:852654) finanzieren ihre Rückkäufe aber aus dem freien Cashflow und werden daher nicht davon betroffen sein. Höhere Zinsen könnten auch die Aktivität am Markt für Fusionen und Übernahmen etwas bremsen, da die Kreditkosten jetzt höher werden. Schließlich werden höhere Zinsen die Profite der Banken erhöhen, da die Sparkonten attraktiver werden und die Zinsen für ausstehende Darlehen ebenso steigen.
2. Pass auf den Dollar auf
Der starke US-Dollar könnte noch weiter steigen und das könnte multinationalen Unternehmen, die einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland generieren, schaden. Das bedeutet, dass viele Bluechip-Aktien wie Procter & Gamble, Coca-Cola und IBM eine große Divergenz zwischen währungsbereinigten und nicht währungsbereinigten Ergebnissen melden könnten.
Ein starker amerikanischer Dollar könnte aber solche Aktien, die den Großteil ihrer Gewinne in den USA generieren, attraktiver als ihre multinationalen Rivalen machen. Aber auch in diesem Fall muss das Wachstum dieser Unternehmen stetig sein und die Bewertungen müssen vernünftig bleiben.
3. Den Druck der Regulierungsbehörden verstehen
Zusätzlich zum starken Dollar könnte der Druck der Regulierungsbehörden in den USA und im Ausland multinationale Unternehmen bestrafen. Der neu gewählte Präsident Donald Trump sprach davon, dass sich Unternehmen wie Apple und General Motors (WKN:A1C9CM) zu sehr auf die Arbeit im Ausland verlassen würden. Wenn man diese Unternehmen zwingen könnte, ihre Produktion zurück in die USA zu verlagern, würden ihre operativen Ausgaben stark ansteigen, und das könnte negativen Einfluss auf das Gewinnwachstum haben.
Amerikanische Unternehmen könnten auch weiterhin Probleme in China haben, wo die protektionistischen Regulierungsbehörden amerikanische Unternehmen wie Qualcomm, Microsoft und General Motors wegen angeblicher wettbewerbsschädigender Praktiken immer wieder mit Inspektionen und Geldstrafen belegt haben. Die Investoren sollten das genau im Auge behalten, aber sie sollten nicht in Panik geraten und die Aktie aufgrund ein paar negativer Schlagzeilen gleich verkaufen.
4. Kauf keine Aktien, die du nicht verstehst
Diese Probleme und andere Faktoren sorgen dafür, dass die großen Investoren bestimmte Aktien und Sektoren immer wieder kaufen und verkaufen. Zum Beispiel kaufen viele institutionelle Investoren Energieaktien aufgrund der höheren Ölpreise sowie Finanzaktien, da sie höhere Zinsen erwarten.
Sie haben auch einige große Tech-Aktien wie Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet verkauft. Diese Herdenmentalität hat den Kursen von vielen Energie- und Finanzaktien in den letzten Monaten Auftrieb verschafft. Die Investoren sollten dem Beispiel aber nicht folgen, wenn sie diese Aktien oder Sektoren nicht verstehen.
5. Einfach nichts tun
Aktien zu kaufen und zu halten ist nicht gleich kaufen und vergessen. Verantwortungsbewusste Investoren sollten bezüglich der Zinsen, dem Dollar und den Regulierungsbehörden immer auf dem Laufenden bleiben. Aber sie sollten die Aktie aufgrund von Schlagzeilen nicht einfach so verkaufen. Die beste Möglichkeit, 2017 gute Ergebnisse zu erzielen, könnte darin bestehen, einfach nichts zu tun. Peter Lynch hat den Investoren einmal gesagt, dass eine Aktie, die man beobachtet, niemals steigt.
Wenn nichts Drastisches passiert – wie eine zusätzliche Steuer in Höhe von 45 % von Seiten der Regierung Trump für Güter, die in China hergestellt wurden – bist du vielleicht besser dran, deine bestehenden Aktien einfach zu halten – solange du deine Recherche vor dem Kauf erledigt hast.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten ist Angestellte bei LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. LinkedIn ist Teil von Microsoft.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Amazon, Apple, Facebook, Netflix und Qualcomm. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola und General Motors.
Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 13.01.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.