Amazon möchte 100.000 neue Arbeitsplätze in den USA schaffen und unterstreicht damit seine unermüdlichen Wachstumsambitionen

Am Donnerstag verkündete das E-Commerce-Unternehmen Amazon (WKN:906866) überraschenderweise seine Pläne, 100.000 neue Vollzeitarbeitsplätze in den USA in den nächsten 18 Monaten schaffen zu wollen. Hierbei könnte man sehen, dass diese Wachstumspläne perfekt mit denen von Donald Trump parallel laufen, der ja auch Arbeitsplätze in den USA schaffen möchte. Es gibt aber noch eine Kehrseite der Medaille – wenn man das so nennen kann, und zwar eine, die den Investoren sehr gefallen sollte: Wenn ein Unternehmen viele Leute einstellt, spiegelt das ein aggressives Wachstum wider, von dem das Unternehmen glaubt, es noch vor sich zu haben.
Was die Investoren wissen sollten
Ein kurzer Überblick über die Ankündigung von Amazon zeigt ein schnell wachsendes Unternehmen, das nicht im Traum daran denkt, langsamer zu werden. Hier ein paar Highlights:
- 100.000 Arbeitsplätze in 18 Monaten würde eine Anhebung der Arbeiterschaft um 55 % darstellen – von 180.000 auf 280.000.
- Es hat Amazon fünf Jahre gekostet, um die letzten 150.000 Arbeitnehmer einzustellen. Weitere 100.000 Angestellte in nur 18 Monaten wären ein deutliches Anzeichen dafür, wie ernst es das Unternehmen mit dem Wachstum meint.
- Die neuen Arbeitsplätze werden sich auch außerhalb des Silicon Valley befinden.
“Diese Arbeitsplätze befinden sich in unserem Kundendienst-Netzwerk, den Verteilungszentren und anderen Anlagen in den örtlichen Gemeinden im ganzen Land“, erklärte CEO Jeff Bezos am Donnerstag.
- Viele der neuen Arbeitsplätze werden sich in den neuen Verteilzentren befinden.
Schnelles Wachstum
Dieses aggressive Wachstum der Arbeitsplätze folgt dem schnellen Wachstum des Geschäfts von Amazon. Starkes Wachstum sieht man besonders in letzter Zeit, da sich das Umsatzwachstum im Jahresvergleich 2015 und 2016 erhöht hat. Nachdem sich das Wachstum im vierten Quartal 2014 um 15 % verlangsamt hatte, ist dieses Wachstum seither deutlich schneller geworden.

Amazon Umsatz (vierteljährliches Wachstum im Jahresvergleich) Daten von YCHARTS.
In den letzten 12 Monaten konnte Amazon seine Umsätze im Jahresvergleich um 27 % erhöhen. Es ist möglich, dass das Umsatzwachstum sich sogar noch mehr erhöhen könnte, da das Segment Amazon Web Services (AWS) schneller wächst als der elektronische Handel und hier als der Wachstumstreiber fungiert.
Im letzten Quartal stiegen die Umsätze im elektronischen Handel netto um 27 %, bei AWS jedoch um 55 %. Damit machte AWS etwa 10 % der Gesamtumsätze aus. Diese Sparte ist jetzt groß genug, um zum Wachstum des Unternehmens beizutragen.
Bei einem solchen Wachstum ist es kein Wunder, dass Amazon weitere 100.000 Leute einstellen möchte. Damit gibt Amazon weiterhin viel Geld aus, womit das Unternehmen schon im dritten Quartal begonnen hat. Die Ausgaben, die höher waren als erwartet, haben dazu geführt, dass der Gewinn pro Aktie etwa 33 % unter den Erwartungen der Analysten lag. CFO Brian Olsavsky erklärte das mit Investitionen in den Support bei den Verteilungszentren, den digitalen Content und Innovationen bei den Echo-Produkten, Support bei AWS und aggressiven Investitionen in die Vorteile von Amazon Prime. Damit sind auch Amazon Fresh und Prime Now gemeint.

Bildquelle: Amazon.
Als Amazon diese hohen Ausgaben in Q3 meldete, wurde die Aktie sofort um 5 % ausverkauft, da die Investoren um die Gewinne besorgt waren. Langfristige Investoren wissen aber, dass die großen Ausgaben von Amazon das Unternehmen verglichen mit den Wettbewerbern in eine bessere Position gebracht haben. Das wird in Zukunft wahrscheinlich auch funktionieren.
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Amazon investiert also immer noch große Summen und verdeutlicht, dass es das Geschäft weiterhin schnell wachsen sehen möchte. Darüber hinaus werden diese Investitionen in das eigene Geschäft Amazon helfen, seine Führungsposition zu halten.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.
Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und wurde am 12.01.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.