Allianz oder Münchener Rück: Welche Dividende ist sicherer?
Die zwei größten Versicherungsunternehmen Deutschlands, Allianz (WKN: 840400) und Münchener Rück (WKN: 843002) sind zugleich auch Spitzenreiter in Sachen Dividende.
Wer jetzt investiert, sollte aber ein paar Zahlen kennen, um sich zu überlegen, welche Dividende auch in Zukunft sicher ist. Diese drei Punkte sind im Dividendenduell entscheidend:
1. Dividendendisziplin der Vergangenheit
Wer die Entwicklung der Dividenden der beiden Unternehmen vergleicht, sieht, dass beide eine lange und beeindruckende Phase von steigenden Dividenden hinter sich haben. Die verlässliche Ausschüttung von Dividenden ist in der Regel viel wert. Zwischen den Geschäftsjahren 2003 und 2015 hat sich die Dividende bei beiden Versicherungsunternehmen vervielfacht.
Die Dividende der Münchener Rück ist in diesem Zeitraum um den Faktor 6,6 gestiegen, wohingegen die Allianz mit 4,9 einen etwas geringeren Anstieg verzeichnen konnte. Solche Vergleiche hängen natürlich stark vom gewählten Startpunkt ab, aber beide Unternehmen machen genau diesen Zeitraum ihrer Dividendenhistorie öffentlich zugänglich. Somit geht hier die Münchener Rück als Gewinner hervor, vor allem da sie eine deutlich größere Kontinuität als die Allianz verzeichnen konnte. Allianz-Aktionäre mussten nach 2017 über ein halbes Jahrzehnt warten, bis sich die Dividende wieder erholt hat.
Gewinner: Münchener Rück
2. Gewinne und Umsätze müssen die Dividende stützen
Dividenden lassen sich aber eben auch nicht aus der Luft zaubern und zunehmende Dividenden müssen langfristig immer durch steigende Umsätze und Gewinne gestützt werden. Gerade diese lassen sich in der Versicherungsbranche aber immer seltener finden, deswegen lohnt sich ein näherer Blick auf die operative Entwicklung der beiden Unternehmen.
Wie man sieht war 2011 für beide Unternehmen ein besonders schlechtes Jahr, welches bei Versicherungen immer mal wieder vorkommt. Der längere Trend zeigt, dass vor allem die Münchener Rück mit schwindenden Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen hat und wenn dieser Trend anhält, wird sie ihre Dividende bald nicht mehr erhöhen können. Die Allianz hingegen ist in den letzten Jahren solide und verlässlich Stück für Stück gewachsen. Wenn es also darum geht, wie die geschäftliche Entwicklung die Dividende unterstützt, hat die Allianz klar die Nase vorn.
Gewinner: Allianz
3. Die Ausschüttungsquote entscheidet über die Nachhaltigkeit
Ein wichtiger Faktor ist allerdings auch die Ausschüttungsquote. Diese zeigt welchen Anteil der Gewinne ein Unternehmen in Form einer Dividende an seine Aktionäre ausschüttet. Je niedriger sie ist, desto mehr Luft nach oben haben die jährlichen Ausschüttungen, weil sich ein Unternehmen dazu entscheiden kann einen größeren Anteil auszuschütten. Wenn die Quote sehr hoch ist oder die Gewinne nicht steigen, ist oftmals die Dividende in Gefahr.
Wie man sieht sind Allianz und Münchener Rück noch weit davon entfernt ihre Ausschüttungsquote komplett auszureizen. Beide haben aber im Jahr 2011 bewiesen, dass sie in einem schwierigen Jahr ihre Dividendenzahlungen auf Kosten der Quote hoch halten. Die Münchener Rück ist generell ein wenig konservativer, was die Ausschüttungsquote betrifft.
Gewinner: unentschieden
Fazit
Ein klarer Gewinner lässt sich nicht feststellen. Beide Unternehmen zahlen hohe Dividenden, die sie mit der richtigen Disziplin langfristig anheben. Wer einen höheren Wert auf Verlässlichkeit legt, könnte größere Freude an der Münchener Rück haben, wenn man allerdings die Dynamik des Gewinnwachstums mit einbezieht, hat die Allianz mehr Potential positiv zu überraschen.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.