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Johnson & Johnsons Analystentag wurde von dieser besorgniserregenden Nachricht überschattet

Foto: The Motley Fool

Der Healthcare-Riese Johnson & Johnson (WKN:853260) ist in den Portfolios vieler Langzeitinvestoren zu finden. Und das aus einem einfachen Grund: Die Aktie ist äußerst beständig.

Johnson & Johnsons Beständigkeit ist auf seine Unternehmensstruktur zurückzuführen. Obwohl J&J seine Zahlen als einzelnes Unternehmen vermeldet, besteht es aus mehr als 250 Tochterunternehmen, was es dem Konzern sehr einfach macht, von Zeit zu Zeit neue Puzzleteile zu akquirieren oder sich von ihnen zu trennen.

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Außerdem hat J&J drei große Berichtssegmente – Arzneimittel, medizinische Geräte und Consumer-Health-Produkte – die alle einen bestimmten Zweck erfüllen. Die Pharma-Sparte bildet das Rückgrat für Margen und Wachstum, medizinische Geräte sind angesichts der immer älter werdenden globalen Bevölkerung ein langfristiger Wachstumsmotor und die Consumer-Health-Sparte bietet eine Reihe von Produkten mit starker Preissetzungsmacht und berechenbaren Cashflows.

Johnson & Johnsons üppige Pipeline

Vergangene Woche konnte Johnson & Johnson seinen Glanz bei seinem jährlichen Analystentreffen, das sich vor allem um die pharmazeutische Pipeline des Unternehmens drehte, weiter aufpolieren . Wie schon beim Analystentreffen vor zwei Jahren stellte J&J Analysten und Aktionären bis 2021 mindestens zehn Marktzulassungsanträge für potenzielle Blockbuster-Medikamente in Aussicht.

Das Unternehmen verfügt über zwei vielversprechende neuartige molekulare Produkte, für die es bereits einen Zulassungseintrag bei der US-Arzneimittelbehörde eingereicht hat und die, wenn sie zugelassen werden, Ende dieses Jahres noch auf den Markt kommen sollen. Bei den gerade in Studien erprobten Medikamenten handelt es sich um Guselkumab zur Behandlung von Psoriasis und Sirukumab zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis.

Bildquelle: GETTY IMAGES.

Guselkumab ist von besonderem Interesse, da es auf das Interleukein-23-Protein abzielt, das für seine Besonderheit bei Immunantworten auf Hautkrankheiten bekannt ist. In den klinischen Phase-III-Studien hat es nach 16 und 48 Wochen nicht nur den Placebo-Test distanziert, sondern auch AbbVies (WKN:A1J84E) Humira, das umsatzstärkste Medikament der Welt, hinsichtlich einer fast vollständigen Heilung der Haut nach 16 und 48 Wochen hinter sich gelassen.

Vorausblickend nannte J&J neun weitere Medikamente, die sich zurzeit in Entwicklung befinden und zwischen 2017 und 2021 eine behördliche Zulassung erlangen sollen. Dabei handelt es sich um folgende Medikamente (direkt aus J&Js Pressemitteilung übernommen).

  • Apalutamide (ARN-509) zur Behandlung von Prostatakrebs
  • Esketamine zur Behandlung von therapieresistenter Depression
  • Talacotuzumab (CSL362) zur Behandlung von akuter Myeloischer Leukämie
  • Erdafitinib (FGFR-Inhibitor) zur Behandlung von soliden Tumoren
  • Niraparib zur Behandlung von Prostatakrebs
  • Imetelstat zur Behandlung von Myelofibrose
  • Pimodivir (JNJ-3872) zur Behandlung von Influenza.
  • Lumicitabine (JNJ-1575) zur Behandlung des Respiratorischen-Syncytial-Virus
  • JNJ-7922 (Orexin-2-Agonist) zur Behandlung von schwer depressiven Störungen

Imetelstat ist ein interessantes einzigartiges Medikament. Was J&Js Interesse an Geron (WKN:902213), dem Entwickler von Imetelstat, weckte, war der Erfolg des Medikaments in den Phase-I-Studien. Zuvor schaffte es kein anderes Medikament, Myelofibrose-Patienten teilweise oder vollständig zu heilen. Derzeit fokussiert sich das einzige von der US-Gesundheitsbehörde zugelassene Myelofibrose-Produkt nur auf die Symptome der Krankheit (vergrößerte Milz und Anämie), hilft aber nicht, ihre Ausweitung zu verhindern. Die Zwischendaten für Imetelstat sehen vielversprechend aus – J&J und Geron dürfen also gespannt sein.

Analysten und Aktionäre müssten mit den Fortschritten, die J&J zuletzt erzielt hat, äußerst erfreut sein.

Diese klinische Daten überschatteten eine sonst solide Prognose

Jedoch wurden die rosigen Aussichten von der neusten Enthüllung einiger klinischen Daten getrübt.

Den Daten zwei jüngst abgeschlossener Studien zufolge birgt J&Js SGLT-2-Inhibitor Invokana, ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabtetes, im Vergleich zur Placebo-Studie ein höheres Risiko einer Fuß- oder Beinamputation. In der ersten Studie belief sich das Risiko einer Amputation bei Invokana-Patienten über die Dauer eines Jahres auf 5,9 von 1.000 Patienten – bei der Placebo-Studie waren es lediglich 2,8 von 1.000 Patienten. In der zweiten Studie waren es bei Invokana-Patienten sogar 7,5 und bei Placebo-Patienten 4,2 von 1.000 Patienten.

Was bedeutet dies also nun für J&Js Blockbuster Typ-2-Diabetes-Produkt? Der US-Gesundheitsbehörde zufolge muss J&J nun die Verpackung von Invokana mit einem eingerahmten Warnhinweis versehen, das auf ein erhöhtes Risiko einer Fuß- und Beinamputation hinweist.

Was die Ergänzung dieses neuen Warnhinweises für J&J so besorgniserregend macht, ist, dass Invokanas Umsatz in den USA bereits ohnehin im ersten Quartal um 17 % auf 247 Mio. US-Dollar eingestürzt ist. Es ist unklar, was für diesen plötzlichen Umsatzrückgang verantwortlich war (es kann beispielsweise an einer erhöhten Konkurrenz oder Inventarproblemen gelegen haben), doch der Rückgang ereignete sich noch lange, bevor die jüngsten Studiendaten veröffentlich wurden. Nun, wo neue besorgniserregende Details ans Licht geraten sind, könnten Ärzte und Verbraucher eher dazu geneigt sein, auf Jardiance, einen weiteren SGLT-2-Inhibitor von Eli Lilly (WKN:858560) und Boehringer Ingelheim zurückzugreifen.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

Für alle, die sich nicht mehr erinnern: Eli Lilly und Boehringer vermeldeten, dass Jardiance in der EMPA-REG OUTCOME Langzeitstudie im Vergleich zur Placebo-Studie zu zu einem statistisch signifikanten Rückgang von kardiovaskulären Ereignissen und Todesfällen führt. J&Js Langzeitstudienergebnisse für Invokana sollen erst Ende dieses Jahres vorliegen. Dies bedeutet, dass die neu veröffentlichten Daten der EMPA-REG-Studie Jardiance derzeit zwei weitere Pluspunkte gegenüber Invokana verschaffen.

Verständlicherweise kann J&Js Produktportfolio die Schwächen eines einzelnen Medikaments auffangen, und, wie ich oben angeführt habe, verfügt der Healthcare-Riese über eine ziemlich gesunde Pipeline. Jedoch scheint J&J mit seinem Medikament Invokana, das sich in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu einer tragenden Säule entwickeln sollte, auf einige Schwierigkeiten zuzusteuern – und dies sind keine guten Nachrichten.

Momentan ist es nicht wert, seine Investmentprinzipien hinsichtlich J&J neu zu überdenken, aber es ist sicherlich angebracht, seine Erwartungen für das Diabetes-Segment des Unternehmens in der Zwischenzeit etwas zurückzuschrauben.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Johnson & Johnson.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 26.5.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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