Die 5 wichtigsten Fakten von General Electrics jüngster Versammlung
Für Aktionäre von General Electric (WKN:851144) war es bislang alles andere als ein gutes Jahr. Sie mussten zusehen, wie die Aktie massiv hinter dem S&P 500 zurückblieb. Jetzt ist CEO Jeff Immelt unter Druck, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, die Ziele bei Einnahmen und im operativen Bereich zu erreichen. Genau das hatte er vor, als er vergangene Woche eine Versammlung abhielt. Nehmen wir doch einmal unter die Lupe, welche wichtigen Dinge dabei rumkamen.
1 Das Ziel von 2 Dollar Einnahmen pro Aktie bis 2018 wird schwer zu erreichen sein
Es ist schon länger bekannt, dass das Ziel von 2 Dollar pro Aktie in operativen Einnahmen bis 2018 schwer zu erreichen sein dürfte. Immelts Aussagen bei der Versammlung unterstrichen, dass GE jede Menge Arbeit reinstecken muss, um diese Zahl zu schaffen. Kurz, er sagte, dass 2 Dollar „am oberen Ende“ angesiedelt wären, und dass man „mehr Kosten sparen müsse“. Weiterhin hieß es, dass dieser Prognose ein stabiler Ressourcenmarkt zugrunde liegen müsse.
Auch wenn er das Ziel nicht aufgegeben hat, ist sich Immelt bewusst, dass es alles andere als einfach werden wird.
2 Es gibt neue Ziele
Immelt lenkte die Aufmerksamkeit der Investoren auf andere Zahlen, mit denen man den Fortschritt von GE messen kann. Während der Präsentation und auch bei der Fragerunde wies er auf seine Erwartungen für 2018 hin:
- Organisches Wachstum von 3 % bis 5 %
- Eine Expansion der operativen Marge von 100 Basispunkten
- Cashflow-Konversion aus den Nettoeinnahmen von 80 % bis 90 %
Bei allen drei Punkten gilt es zu überlegen. So hat GE im Jahr 2016 ursprünglich die Erwartungen für das organische Wachstum verfehlt, weil das Absatzwachstum bei Öl und Gas viel schwächer war als erwartet. Darüber hinaus gibt es Gerüchte, dass das ganze Geschäft mit Energie strukturelle Probleme hat.
3 Kosteneinsparungen sind der Schlüssel
Der Grund, warum die Marge wachsen soll, besteht darin, dass GE Kosten einsparen will. Immelt beschrieb „einige große Hebel“, mit denen man die Margen vergrößern kann. Er führte GEs H-Turbine und das LEAP-Flugzeugtriebwerk an. („Zwei der größten Launches in der Geschichte des Unternehmens.“) Eine gesteigerte Produktion würde zu sinkenden Kosten pro Einheit führen.
So erklärte er, dass die Kosten für eine H-Turbine im Jahr 2016 30 % sanken und im Jahr 2017 noch einmal 10 %. Die Kosten pro Einheit des LEAP-Triebwerks sanken 20 % im Jahr 2016 und sollen noch einmal 15 % im Jahr 2017 fallen.
Kosteneinsparungen sind also mehr als relevant, vor allem weil Immelt eingestehen musste, dass sie 2016 auf nur 1 % sank, in allen anderen Jahren aber mehr bei 5 % lag.
4 Ebenfalls wichtig: Cash Flow
Cash Flow ist ein Problem, das GE schnell lösen muss. Die Cash-Performance im ersten Quartal war enttäuschend und zeigte, dass das Unternehmen schwierigen Handelssituationen ausgesetzt war. Trotzdem erwartet Immelt nach wie vor, dass der Cash Flow von 12 Milliarden Dollar auf 14 Milliarden im Jahr 2017 steigen wird. In Zukunft soll die Cash Flow Konversion aus den Nettoeinnahmen bei 80 bis 90 % liegen.
Er sagte: „Ich gehe davon aus, dass 2017 das letzte Jahr der Restrukturierung des Unternehmens sein wird. Damit tragen wir dieses Problem nicht länger mit uns rum.“ Er denkt, dass die großen Produkteinführungen (LEAP und H-Turbine) viel Cash erfordert haben, dies aber in der Zukunft erst einmal nicht mehr der Fall sein wird.
5 Öl und Gas bereiten nach wie vor Sorgen
Eine Kritik an Immelt, die immer wieder laut wird: Er habe zu spät auf Öl und Gas gesetzt, dann viel zu viel Geld für Unternehmen ausgegeben, direkt bevor der Markt nach unten ging. Im letzten Jahr haben die Öl- und Gasunternehmen von GE tatsächlich alles andere als gut performt.
Immelt gab zu, dass die Energiemärkte stabil sein müssen, wenn GE die 2 Dollar Einnahmen pro Aktie erreichen will. Er sagt: „Wir haben gesehen, dass die Märkte sich erholen. Die Aufträge kommen rein, aber ein bisschen langsam. Da müssen wir ein wenig vorsichtig sein.“
Was kommt als nächstes für GE?
Alles in allem schien Immelt von den 2 Dollar pro Aktie im Jahr 2018 abzurücken. Stattdessen führte er Anleger zu einem anderen Katalog an Zielen, die GE vor allem durch interne Initiativen erreichen kann, die allerdings letztlich doch von den Gegebenheiten des Markts abhängen, vor allem der Öl- und Gas-Branche.
Das alles war ein bisschen enttäuschend, aber nicht ganz unerwartet. Positiv war zu sagen, dass er damit den Anlegern reinen Tisch gemacht hat. Allerdings ist auch ganz klar, dass GE dieses Jahr viel zu tun hat.
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The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric. Dieser Artikel von Lee Samaha erschien am 31.5.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.