Wie Johnson & Johnson Geld sein verdient
Gut, jeder weiß, dass Johnson & Johnson (WKN:853260) nicht gerade wenig verdient. Im vergangenen Jahr hat der Gesundheitsriese fast 72 Dollar Umsatz gemacht. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat J&J fast 668 Milliarden Dollar reingeholt. Kleiner optischer Vergleich gefällig? Würde man das als Ein-Dollar-Noten stapeln, würde man eine Strecke von 70.000 Kilometern bekommen. Quasi ein Fünftel der Strecke zum Mond.
Aber woher kommt das ganze Geld? Schauen wir mal nach:
Pharma
Mit 46 % des Umsatz ganz klar an Rang eins im Konzern. Aber noch besser: Die Sparte generiert mit 65 % in der ersten Jahreshälfte einen noch höheren Anteil am Profit.
Fast sechs von zehn verdienten Dollar im Bereich Pharma kommen in den USA rein. Das ist nicht verwunderlich, sind doch die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA höher als anderswo. Allerdings hat man in diesem Jahr auch gemerkt, dass in anderen Märkten Wachstum passiert.
J&Js am besten verkauftes Medikament ist Remicade, das im letzten Jahr allein 7 Milliarden Dollar reingeholt hat. Auch wenn die Absätze etwas sinken, da Pfizer mit Inflectra ein starkes Konkurrenzprodukt auf den Markt gebracht hat.
Allerdings hat das Unternehmen noch weitere Medikamente, deren Absätze steigen. Stelara und Imbruvica allen voran. Psoriasis und das Arthrose-Medikament Stelara allein haben 3,2 Milliarden Umsatz im letzten Jahr gemacht, 1,8 Milliarden Dollar in der ersten Jahreshälfte. Das Krebs-Medikament Imbruvica hat immerhin 1,3 Milliarden im letzten Jahr und 859 Millionen in der ersten Jahreshälfte geschafft.
Medizinisches Gerät
J&Js zweitgrößte Umsatzmaschine sind medizinische Gerätschaften. Die tragen 36 % zum Umsatz bei, immerhin 23 % zum Profit.
Es ist sogar so, dass dieser Teil außerhalb der USA mehr reinholt als im Mutterland. In der ersten Jahreshälfte 2017 konnten international 6,7 Milliarden gemacht werden, in den USA nur 6,3 Milliarden Dollar.
Orthopädische wie auch chirurgische Geräte tragen zusammen 36 % zum Umsatz in dem Segment bei. Augen-Zubehör, besonders Kontaktlinsen, ist für 14 % verantwortlich. Der Rest kommt von Cardio-, Diabetes- und Vorsorge-Geräten.
Die Absätze wurden von Zukäufen beschleunigt. Im Februar hat man das Optik-Unternehmen Abbott Labs mit ins Markenportfolio geholt.
Verbraucher
Vielen Amerikanern ist J&J vor allem aufgrund von Marken wie Band-Aid, Listerine und Tylenol bekannt. Allerdings ist das Endkunden-Segment das kleinste, holt gerade mal 18 % ran, stellt nur 12 % des Profits dar.
Internationale Märkte sind dabei der größte Quell für das Segment. in der ersten Jahreshälfte wurden dort 3,8 Milliarden Dollar umgesetzt, in den USA lediglich 2,9 Milliarden.
Dabei stechen zwei Gruppen hervor: Haushaltsprodukte und Beauty haben jeweils 30 % Anteil an den Absätzen. Der Rest stammt von Baby-Produkten, Mundpflege, Damenhygiene, Wundsalben und anderen Produkten.
Wo geht das Geld hin?
Im Jahr 2016 hatte die Pharma-Sparte den größten Zuwachs an Umsatz. Dieses Jahr ist es bislang die Sparte der medizinischen Gerätschaften. Das lag vor allem am Gegenwind für Remicade.
Langfristig gesehen dürfte Pharma aber wichtiger für Umsatz und Profit werden. J&J hat eine der besten Produkt-Pipelines in der Branche. So ist das Prostata-Medikament Apalutamide ein besonders starker Kandidat.
J&J kann auch bald die Früchte von der Übernahme des schweizer Medikamentenherstellers Actelion ernten. Vor dem Deal sagte J&J, dass dieser das jährliche Wachstum um 1 % steigern kann, die Einnahmen sogar um 2 %.
Bei dem Einfluss, den Actelion und seine Medikamente hat, dabei noch solides Wachstum von den Medikamenten Darzalex und Imbruvica, dürfte sich J&J über verstärktes Wachstum bei Pharma freuen. Diese Sparte dürfte in Zukunft noch stärker zum Absatz beitragen.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Johnson & Johnson.
Dieser Artikel von Keith Speights erschien am 23.8.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.