Snap Inc. – Lohnt sich jetzt der Einstieg?

Die Aktie von Snap (WKN: A2DLMS) fiel im August erstmals unter die Marke von 12 US-Dollar. Damit ist der Ausgabepreis von 17 US-Dollar unterschritten, das Allzeithoch bei knapp 30 US-Dollar in weiter Ferne und die Anleger fragen sich, lohnt sich nun ein Einstieg, oder ist es die letzte Chance für einen Ausstieg?
Fakt 1: Weniger User als Facebook.
Das Flaggschiff von Snap, die App Snapchat, vermeldete kürzlich 173 Mio. aktive User pro Tag. Die Konkurrenz von Facebook (WKN: A1JWVX) liegt mit 800 Mio. aktiven Usern pro Tag deutlich darüber. Es reicht also noch lange nicht für eine ernstzunehmende Konkurrenz und es ist auch lange nicht genug für eine Aktie, die als das Neue Facebook angekündigt wurde..
Fakt 2: Selbst gute Zahlen reichen nicht.
Nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen zum letzten Quartal, wurde das Papier von Snap mit -17 % abgestraft. Ein Panik-Wert. Investoren hatten sich mehr aktive User und einen besseren Umsatz erhofft – dabei wurde dieser sogar verdoppelt.
Fakt 3: Alte Erfindungen von Google und Facebook.
Die Kritiker werfen der App Snapchat vor, nicht genug Innovationen zu bieten. Es gibt keinen vorzeigbaren Plan, wo sich die App hin entwickeln soll. Aber auch Snap, das Unternehmen selbst, hatte kürzlich die sogenannte Spectacles-Brille vorgestellt. Eine Brille mit der sich Foto und Videoaufnahmen machen lassen. Bisher sind die Umsätze allerdings sehr gering. Mit einer Fotobrille war Alphabet (WKN: A14Y6F) jüngst gescheitert. Man muss sich fragen: Warum sollte das bei Snap besser laufen?
Die App Snapchat bietet Möglichkeiten, die Facebooks Instagram auch bietet, und neue Funktionen sind sogar für kleinere Softwareschmieden leicht nachzubauen. Fotobilder, Bildbearbeitung, Selfie-Masken, Messaging. Es gibt eigentlich keinen richtigen Plan, wie man mit den vielen Nutzern gutes Geld verdienen will. Und das interessiert Investoren doch am meisten: Wie machen die Inhaber aus Geld noch mehr Geld?!
Das Ende einer Ära?
Es könnt durchaus sein, dass die Entwicklung von Snap der Beginn einer neuen Ära ist. Pessimisten ziehen Vergleiche zu den 2000ern, als Internetaktien überhyped waren und sich eine riesige Blase am Aktienmarkt formte. In der Folge gab es einen massiven Einbruch am gesamten Markt, viele Internetunternehmen verschwanden ganz. Wiederholt sich diese Geschichte?
So weit ist es sicher noch nicht, aber der Hype um Snap durchläuft aktuell eine für die Investoren schmerzhafte Phase. Die Eigentümer Evan Spiegel und Bobby Murphy verkündeten zuletzt, dass sie in diesem Jahr keine ihrer eigenen Aktienanteile der Snap Inc. verkaufen werden. Damit wollten sie ein optimistisches Signal geben, dass sie weiterhin ihrer Snap-Idee vertrauen. Experten glauben, dass die beiden doch irgendwann noch Kasse machen werden und nach so einem Statement, kann das dann nur als Eingeständnis interpretiert werden – spätestens dann wird die Aktie vermutlich weiteren Schaden nehmen. Gegner dieser Theorie wagen trotzdem den Vergleich zu Facebook und erinnern an den schwierigen Start der Aktie, die erst viel später durch die Decke ging.
Ich selbst bin aktuell sehr vorsichtig, was die Snap-Aktie angeht. Zu unsicher sind die Aussichten und es gibt derzeit weitaus bessere Alternativen und solidere Investments.
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Marvin Engel besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft für Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien) und Facebook.