Auf Snapchat wird es College-Zeitungen zu lesen geben
Vergangene Woche hat Snap Inc (WKN:A2DLMS) offiziell eine Handvoll College-Zeitungen dazu eingeladen, dass sie ihre Inhalte in die Discover-Sektion der App Snapchat bringen können. Heißt: erstmals dürfen auch Publikationen, die nicht an große Verlagen angeschlossen sind, als Kanal auf Snap agieren.
Hier die offizielle Mitteilung:
Wir arbeiten mit Dutzenden Colleges und Universitäten, deren Redaktionen ab jetzt Publisher Stories auf Snapchat veröffentlichen können. Diese Stories werden Anzeigen beinhalten, sodass jedes College in der Lage sein wird, diese zu monetarisieren.
Warum also College-Zeitungen? Nun, so erreicht man noch mehr die Zielgruppe der Millennials. Etwa 36 % der 173 Nutzer sind zwischen 18 und 24 Jahre alt, und indem man noch stärker auf Colleges setzt, hofft man, dass man den Nutzern etwas bieten kann, was sonst keine andere Messaging-App hat.
Snapchat und die Colleges
Natürlich gab es vorher eine Testphase, bei der mit einigen ausgewählten Colleges rumprobiert wurde. Jetzt gehen ein paar Dutzend Hochschulen an den Start. Anzunehmen, dass immer weitere dazukommen. Der Content wird lokalbasiert sein, so dass die Nutzer den Content nur dann sehen, wenn sie auf dem Campus oder in der Nähe sind (allerdings kann man mittels QR-Codes auch von anderen Orten aus zuschauen.)
Das ist nicht unbedingt der große Wurf für Snap, macht aber durchaus Sinn. Snapchat-User unter 25 verbrachten im Q2 durchschnittlich 42 Minuten am Tag in der App, im Q4 2016 waren es bloß 33 Minuten. Wenn man spezifische Stories hat, die das Campusleben der Nutzer behandelt, könnte das zu noch längeren Nutzungszeiten der App führen.
Das soll Snap helfen?
Schon klug, dass Snap weiter auf die jungen Menschen setzt, die die App erst groß gemacht haben. Allerdings braucht das Unternehmen etwas viel drastischeres. Denn die täglich aktive Nutzerzahl ist gegenüber dem Vorquartal gerade mal mickrige 4 % gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Downloads der App um 22 % gesunken. Schlimmer noch: Laut CNBC haben Anzeigenpartner kein richtiges Interesse mehr an Snap und geben ihr Geld lieber Facebook, Twitter, Instagram und Youtube.
Seit dem IPO ist der Aktienwert 38 % gesunken, Anleger verlieren das Vertrauen. Investoren können sich mit langsamem Wachstum anfreunden, wenn ein Unternehmen profitabel ist, oder schnelles Wachstum ohne Rendite – aber wenn beides nicht vorhanden ist, wird es kritisch.
Snap hat verkündet, dass man den Umsatz aus Werbeeinnahmen mit den Colleges teilen wolle. Anleger sollten sich bewusst sein, dass diese Idee gerade erst gestartet und der Rollout noch recht klein gehalten ist. Der Umsatz dürfte sich in Grenzen halten. Das ist also nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung – vor allem für ein Unternehmen, das um Publisher und Anzeigenkunden kämpft.
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Dieser Artikel von Chris Neiger erschien am 13.9.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.