Amazon überholt die Marktkapitalisierung von Alphabet — ein Vergleich der beiden Titanen
Der E-Commerce-Riese Amazon.com (WKN:906866) hat gerade einen wichtigen Meilenstein erreicht: Seine Marktkapitalisierung hat die von Alphabet (WKN:A14Y6H) zum ersten Mal überhaupt übertroffen. Am Ende war die Marktkapitalisierung von Amazon etwa 5 Milliarden US-Dollar höher als die von Alphabet. Damit ist Amazon das zweitwertvollste Unternehmen der Welt hinter Apple.
Da die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen vergleichbar ist, sollte man bedenken, dass Amazon und das Google-Mutterunternehmen in ihren Fundamentaldaten immer noch Welten voneinander entfernt sind.
Eine Geschichte zweier Technologieriesen
Hier sind einige grundlegende Kennzahlen für die Entwicklung von Amazon und Alphabet im letzten Jahr.
Kennzahl der letzten 12 Monate | Amazon | Alphabet |
---|---|---|
Umsatz | 177,9 Milliarden US-Dollar | 110,9 Milliarden US-Dollar |
Betriebsergebnis | 4,1 Milliarden US-Dollar | 26,1 Milliarden US-Dollar |
Reingewinn | 3 Milliarden US-Dollar | 12,7 Milliarden US-Dollar |
Operative Marge | 2,3 % | 23,6 % |
Nettomarge | 1,7 % | 11,4 % |
Freier Cashflow | 8,4 Milliarden US-Dollar | 23,9 Milliarden US-Dollar |
DATENQUELLE: SEC-ANGABEN.
Amazon hat seit langem bekanntlich geringe Margen, da der E-Commerce von Natur aus weniger profitabel ist, verbunden mit der unübertroffenen Bereitschaft von Amazon, in sein Geschäft zu investieren. Das erklärt, warum die Margen so niedrig sind und der freie Cashflow deutlich unter dem von Alphabet liegt. Die Investitionen von Amazon beziehen sich in erster Linie auf Fulfillment-Infrastrukturen wie Lager und Vertriebseinrichtungen, während die Ausgaben von Alphabet eine Vielzahl von Netzwerkinfrastrukturen wie Rechenzentren umfassen.
Die Unterschiede in den wichtigsten Kennziffern deuten auf sehr unterschiedliche Bewertungen hin, da die Investoren viel optimistischere Erwartungen in die Zukunft von Amazon setzen.
Bewertungskennzahl | Amazon | Alphabet |
---|---|---|
KGV (letzte 12 Monate) | 337,5 | 34,3 |
KUV (letzte 12 Monate) | 4,2 | 6,9 |
Kurs/freier Cashflow (letzte 12 Monate) | 54,5 | 26 |
KBV (letztes Quartal) | 27 | 5 |
DATENQUELLE: REUTERS.
Es gibt auch große Unterschiede im Hinblick darauf, wohin die einzelnen Unternehmen in Zukunft expandieren wollen.
Amazon scheint jeden erdenklichen Wirtschaftszweig der Welt stören zu wollen, vom Lebensmitteleinkauf über das Gesundheitswesen bis hin zum Bankwesen. Es gibt sogar Gerüchte, dass sich das Unternehmen darauf vorbereitet, ein bedeutender Krankenhauslieferant zu werden. Ob Amazon in diesen Bemühungen profitabel sein wird, ist eine andere Frage, und die Investoren müssen unter Umständen Jahre warten, bis sich diese Schritte — wenn überhaupt — auszahlen. Aber das ist das Gleiche, wenn es um Amazon geht.
Unterdessen wird erwartet, dass Google in den kommenden Jahren seinen Anteil am US-Werbemarkt verlieren wird, obwohl das Unternehmen auch die Hardware weiter vorantreibt, um mit Apple durch die gleiche Strategie der Integration von Hardware und Software besser konkurrieren zu können. Dazu gehört auch das Angebot an intelligenten Lautsprechern, das ein scheinbar immer wichtigerer Wettbewerbsbereich wird.
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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Tochterunternehmen von Amazon, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon und Apple. The Motley Fool hat folgende Optionen: Long Januar 2020 $ 150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $ 155 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfassst und am 20.03.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.