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3 Gründe, warum die US-Zentralbank bei einer Rezession machtlos ist

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die USA 12 wirtschaftliche Rezessionen durchgemacht. Während 750 der 873 Monate seit Oktober 1945 wuchs die Wirtschaft. Das ist eine schöne Entwicklung und ein entscheidender Grund, warum Aktieninvestoren auf lange Sicht gut dastehen.

Und im Moment ist die US-Wirtschaft auf dem besten Wege, Geschichte zu schreiben. Nach der Rezession 2009, die den schlimmsten Konjunkturrückgang seit der Weltwirtschaftskrise, darstellte, wächst die Wirtschaft bereits mehr als 108 Monate am Stück. Sollte diese Expansion bis Juli 2019 anhalten, wäre das die längste Wachstumsphase aller Zeiten, und würde die Wachstumsphase von 120 Monaten (März 1991 bis März 2001) übertreffen, die vor der Dot-Com-Blase herrschte.

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Die US-Notenbank spielte eine wichtige Rolle beim Wirtschaftswachstum

Obwohl ganze Romane über die Faktoren geschrieben werden könnten, die für das gegenwärtige Wirtschaftswachstum verantwortlich sind, gebührt auch der US-Notenbank ein Teil der Ehre.

Die Fed und ihre stimmberechtigten Mitglieder sind verantwortlich für die Geldpolitik der USA, um das Wirtschaftswachstum zu fördern, die Preise stabil zu halten und moderate langfristige Zinsen zu gewährleisten. Obwohl die Fed nicht explizit die Zinsen festlegt, die du für einen Kredit zu zahlen hast, hat sie doch einen Einfluss darauf. Dieser entsteht dadurch, dass sie die Zinsen bestimmt, zu denen sich die Geschäftsbanken bei ihr Geld leihen (in der Regel über Nacht) können. Dies wirkt sich auf die Zinsen für Kredite aus.

Vor ca. zehn Jahren erkannte die Fed, wie fragil das US-Finanzsystem ist und wie vorsichtig Unternehmen und Konsumenten Geld ausgeben. Daher lockerte die Fed in drei Schritten ihre Geldpolitik. Zwischen 2010 und 2013 kaufte sie hypothekenbesicherte Wertpapiere und Schatzbriefe, um die Inflation und das Wachstum anzuheizen. Viele Jahre später zeigte sich der Erfolg dieser Maßnahme.

Die Fed kann eine Rezession nicht verhindern

Wie stark das Wirtschaftswachstum auch sein mag – das US-BIP lag im zweiten Quartal bei 4,1 % und damit bei einem Vierjahreshoch – eine erneute Rezession ist unausweichlich. Trotz der zahlreichen Instrumente, die die Fed zur Verfügung hat, kann sie eine Rezession nicht verhindern.

1. Die Fed verlässt sich auf historische Daten

Zunächst sind die Daten etwas problematisch. Wenn die Fed Zugang zu genauen und aktuellen Daten über Beschäftigungswachstum, Inflation, BIP, Kreditaufnahme, Konsumausgaben, Geldmenge, Sparquoten, Handelsüberschüsse, Produktionsdaten, Arbeitslosenzahlen und so weiter hätte, könnte sie ohne große Verzögerung wirkungsvolle Entscheidungen treffen. Aber so ist das leider nicht.

Beispielsweise liegen die Inflationswerte des Vormonats erst mehr als eine Woche später vor.

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Auch das vierteljährliche BIP wird erst geschätzt und dann aktualisiert, bis eine endgültige Zahl herauskommt. Diese Zahl wird aber erst drei Monate nach Ende des letzten Quartals veröffentlicht.

Das Problem bei historischen Daten ist, dass die Handlungen der Fed von nicht aktuellen Indikatoren abhängig sind. Sie kann also nicht proaktiv mit Echtzeitdaten hantieren. Es ist schwer, wirtschaftliche Probleme zu vermeiden, wenn man mit potenziell veralteten Daten arbeiten muss.

2. Gefühle und Übermut tragen ihren Teil bei

Daneben ist es wichtig zu wissen, dass die stimmberechtigten Mitglieder der US Notenbank auch nur Menschen sind und daher Fehler machen können.

Diese Leute sind zwar sehr gebildet und verstehen die Wirtschaftstheorie sehr gut, aber das heißt nicht, dass sie immer richtig liegen.

2014 untersuchte der Forbes-Autor Bill Conerly die Protokolle der Fed-Meetings, um herauszufinden, was zu der großen Rezession geführt hat. Conerlys Erkenntnis war, dass Übermut ein wichtiger Grund war. Die Mitglieder der Fed waren sich so sicher, dass die Einschätzung der US-Wirtschaft richtig war, dass sie verschiedene Warnsignale übersahen. Aber auch Investoren und Banken haben hier Schuld, da sie dachten, sie können das Risiko und die Wirtschaftslage richtig einschätzen. Somit ist dies ein gutes Beispiel, wie Fehleinschätzungen die Lage beeinflussen.

Zudem verhält sich die Wirtschaft nicht immer, wie es im Lehrbuch steht. Das heißt, es gibt keine Formel, die eine erfolgreiche Geldpolitik garantiert.

3. Die Fed hat keine Kontrolle über die Fiskalpolitik

Der dritte Faktor ist, dass die Notenbank keinen Einfluss auf die Fiskalpolitik hat. Mit Fiskalpolitik sind die Handlungen der Regierung gemeint, die sich auf Steuern und Ausgaben des Staates beziehen und somit die Wirtschaft beeinflussen.

Verstehe mich nicht falsch. Die Fed berücksichtigt Steuern und Ausgaben, wenn sie ihre Finanzpolitik macht. Allerdings dauert es häufig Monate oder gar Jahre, bis fiskalpolitische Entscheidungen ihre Wirkung auf die Wirtschaft entfalten. Dies macht es schwer, die Wirkungen in ihre Modelle einzubeziehen. Und selbst, wenn greifbare Effekte erkannt werden, weiß man immer erst im Nachhinein davon.

Schlussendlich denke ich, dass die Fed in den letzten zehn Jahren einen ziemlich guten Job gemacht hat, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, ohne die Inflation zu groß werden zu lassen. Aber trotzdem ist eine neue Rezession unvermeidlich, egal wie die Geldpolitik aussieht.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 08.08.2018 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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