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Die 3 am meisten überbewerteten Marihuana-Trends

Foto: Getty Images

Was aufsteigt, muss auch wieder herunterkommen, oder? Nun, nicht, wenn man in die Marihuana-Industrie investiert ist. Seit Jahresbeginn ist der Horizons Marijuana Life Sciences ETF, der rund vier Dutzend Hasch-Aktien in verschiedenen Gewichtungen hält, bis zum 5. März um 63 % gestiegen. Seit April 2017, als dieser börsengehandelte Fonds ausfgelegt wurde, ist er um fast 110 % gestiegen.

Es ist kein Geheimnis, dass die Investoren und die Wall Street großartige Dinge von der legalen Cannabis-Industrie erwarten. Die Cowen Group hat aggressiv bis 2030 weltweit 75 Milliarden US-Dollar Umsatz vorhergesagt, wobei die Investmentbank Jefferies davon ausgeht, dass die Branche eines Tages 130 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz erreichen könnte. Aber nicht jede Aktie oder jeder Marihuana-Trend wird notwendigerweise ein Erfolg werden.

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Wenn ich die Cannabisindustrie betrachte, sehe ich drei Trends für 2019, die überbewertet erscheinen. Sofern einer oder mehrere dieser Trends nachlassen, könnte eine Phase der Ernüchterung auf die Cannabis-Investoren warten.

1. CBD-Getränke

Ich bin mir nicht sicher, ob es seit letztem Sommer einen Trend gegeben hat, der stärker überbewertet ist als die Erwartung, dass Getränke auf Basis von Cannabidiol (CBD) abheben würden. CBD ist das nicht-psychotoxische Cannabinoid, das am besten für seine angenommenen medizinischen Vorteile bekannt ist.

Der Hype begann, als Molson Coors Brewing (WKN:A0DQWU) am 1. August ein Joint Venture mit dem in Quebec ansässigen Anbaubetrieb HEXO (WKN:A2N455) mit den Anteilen 57,5 % zu 42,5 % bekannt gab. Bis zu diesem Zeitpunkt war HEXO ein relativ unbekannter Hersteller, der einen umfangreichen Liefervertrag mit seiner Heimatprovinz abgeschlossen hatte, aber ansonsten kaum in Erscheinung getreten war. Unterdessen hatte Molson Coors jahrelang rückläufige Alkoholverkäufe in Nordamerika sowie einen starken Verlust von Biermarktanteilen in Kanada zu verzeichnen. Das Duo wird eine Linie von mit Cannabis angereicherten alkoholfreien Getränken unter der Marke Truss erforschen und entwickeln, deren Markteinführung zum vierten Quartal 2019 geplant ist.

Kurz nachdem Molson Coors und HEXO sich verbündet hatten, sahen wir eine große Kapitalbeteiligung des Modelo- und Corona-Bierherstellers Constellation Brands an Canopy Growth (WKN:A140QA), und im Dezember gründeten Tilray und Anheuser-Busch InBev ein 100-Millionen-Dollar-Joint-Venture für die Forschung und Entwicklung von Cannabidiol-Getränken.

Ein Problem, das dabei zu beachten ist: CBD-Getränke sind in Kanada noch nicht legal. Die Regulierungsbehörde Health Canada hat Pläne zur Legalisierung neuer Konsumoptionen bis spätestens zum einjährigen Jubiläum der Legalisierung des Freizeit-Cannabis (17. Oktober) skizziert. Daher werden wir bis dahin eine Reihe von Konkurrenten um ihr Stück vom Kuchen kämpfen sehen.

Abgesehen von Molson Coors, Constellation Brands und AB InBev widmet The Green Organic Dutchman etwa 20 % seiner jährlichen Spitzenproduktion Lebensmitteln und aufgegossenen Getränken, und Heineken hat aufgegossene Getränke an ausgewählten kalifornischen Standorten getestet. Der Markt für CBD-Getränke wird weitaus kleiner sein, als die Investoren erkennen, und könnte einfach nicht der Knüller werden, den die Wall Street und die Investoren erwarten.

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2. Branchenweite Konsolidierung

Ein zweiter Trend, der im vergangenen Jahr viel Aufmerksamkeit erregt hat, ist die Konsolidierung der Branche.

Wie in jeder schnell wachsenden Branche gibt es oft viel zu viele Unternehmen, die mitmachen wollen. Die Wall Street und die Investoren erwarten Übernahmen und Fusionen in allen Teilen der Lieferkette, und sie setzen auf diese Konsolidierung, um Wert zu schaffen und durch Kostensynergien und weniger Wettbewerb die Ausgaben zu reduzieren. Aber was ist, wenn die Branchenkonsolidierung nicht wie geplant verläuft?

Mit Ausnahme von Aurora Cannabis (WKN:A12GS7), das wild entschlossen scheint, alles zu kaufen, was in Reichweite ist, und dem vertikal integrierten Modell haben wir nicht viel gesehen, was Übernahmen oder Fusionen betrifft. Was wir bisher gesehen haben, reicht aus, um zahlenkundige Anleger zu erschrecken.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Übernahmen von Aurora zusammen mit ihren organischen Projekten und Partnerschaften eine wichtige Rolle gespielt haben, um das Unternehmen auf den prognostizierten Platz Nr. 1 bei der jährlichen Spitzenproduktion zu bringen. Aurora Cannabis geht davon aus, bis 2021 oder 2022 700.000 Kilo pro Jahr zu liefern, was einem Marktanteil von fast 20 % an der Produktion entspricht.

Das Unternehmen hat jedoch für seine Übernahmen stark überbezahlt, was sich an der wachsenden Menge an Unternehmenswerten zeigt, die es in seiner Bilanz ausweist. Obwohl wir nach einem Buyout sicherlich einen gewissen Goodwill erwarten würden, waren 63 % der gesamten Vermögenswerte (mehr als 3 Milliarden kanadische Dollar) am Ende des zweiten Geschäftsjahresquartals in Goodwill gebunden. Mit anderen Worten, Aurora Cannabis muss Milliarden von Dollar über Kostensynergien und andere Wachstumsmöglichkeiten aufbringen, um seine Übernahmen zu rechtfertigen, da ansonsten künftig sehr große Abschreibungen zu erwarten wären.

Auch wenn die Branche noch jung ist, sind die Fusions- und Übernahmebemühungen in der Marihuanaindustrie von viel Hype und wenig Substanz gekennzeichnet.

3. Rendite

Zu guter Letzt haben die Wall Street und die Investoren den vermuteten bevorstehenden Wendepunkt gehypt, der Marihuana-Aktien von konsistenten Geldverbrennern zu Geldmachern werden lassen sollte.

Laut einem Bericht von Arcview Market Research und BDS Analytics wird erwartet, dass der weltweite Cannabisumsatz 2019 um 38 % auf 16,9 Milliarden US-Dollar steigen wird. Das ist viel Geld, und man erwartet, dass damit so manches Unternehmen in die Gewinnzone kommen wird. Daher hat die Cowen Group kürzlich die Berichterstattung über Aurora Cannabis mit einem Outperform-Rating aufgenommen und erklärt, dass Aurora der erste Top-Anbauer sein wird, der ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erzielen wird.

Doch diese These lässt vieles unberücksichtigt.

Für den Anfang ignoriert es den Versorgungsengpass auf dem kanadischen Cannabismarkt, den so ziemlich jeder vor der Legalisierung kommen sehen hat, abgesehen von den kanadischen Regulierungsbehörden. Viele Anbaubetriebe befinden sich noch im Prozess der Kapazitätserweiterung und die Regulierungsbehörde Health Canada ist durch einen Rückstand bei der Beantragung von Anbaulizenzen und Verkaufsgenehmigungen. Daher gibt es keine schnelle Lösung für Kanadas Lieferprobleme. Daher haben auch einige Wall Street-Unternehmen die Umsatzschätzung von Canopy Growth in ihrem letzten Quartal aufgrund der Cannabisknappheit um ca. 40 % reduziert.

Es wird auch davon ausgegangen, dass keine weiteren Probleme auftreten, was unwahrscheinlich ist. Die Kosten für den Aufbau von Marken für Freizeit- und medizinische Cannabisprodukte, die Vermarktung dieser Marken, das Vordringen in internationale Märkte und potenzielle Übernahmen sind alles Gründe, warum für 2019 und vielleicht sogar 2020 Verluste zu erwarten sind. Zur Erinnerung: Canopy Growth hat in den letzten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 auf operativer Basis mehr als 402 Millionen kanadische Dollar verloren – und ist ein angeblich branchenführendes Unternehmen.

Um es kurz zu machen, die Rendite in der Marihuana-Industrie scheint vorerst ein Hype-Effekt zu sein.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 10.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Molson Coors Brewing. The Motley Fool empfiehlt Anheuser-Busch InBev, Constellation Brands und HEXO.



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