Kursfeuerwerk gezündet: Adidas-Aktie nach Gewinnsteigerung auf Rekordhoch
Das sind Nachrichten, die Anleger gerne hören und die sie zufrieden machen. Unser weltbekannter deutscher Sportartikelhersteller Adidas (WKN:A1EWWW) gab am 03.05.2019 seine Zahlen zum ersten Quartal bekannt. Und die konnten sich sehen lassen. Die Investoren griffen bei der Adidas-Aktie dann auch beherzt zu und katapultierten sie auf ein neues Rekordhoch. Schauen wir also mal etwas genauer auf das Unternehmen.
Sehr gutes erstes Quartal für Adidas
Obwohl der Umsatz unter Produktionsengpässen in Asien litt, konnte Adidas dank Margenverbesserung den operativen Gewinn überproportional zum Umsatz steigern. Die derzeit hohe Nachfrage nach Sportbekleidung in den USA konnte zwar nicht so schnell bedient werden wie erhofft, aber hohe Zuwächse bei E-Commerce und sogar zweistellige Zuwächse in China wirkten sich positiv aus. Die Prognosen für das Gesamtjahr hat Adidas bekräftigt und sogar angekündigt, dass man von einer Beschleunigung beim Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr ausgehe.
Wie sehen die Zahlen denn nun im Einzelnen aus? Für das erste Quartal weist Adidas ein EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von insgesamt 875 Mio. Euro aus. Dies ist eine Steigerung gegenüber demselben Quartal des Vorjahres von satten 17,3 %. Dort sind es nur 746 Mio. Euro gewesen. Und auch die EBIT-Marge konnte sich auf 14,9 % verbessern. Im fortgeführten Geschäft blieb so nach Steuern ein Konzerngewinn von 631 Mio. Euro übrig. Und auch dies entspricht einem recht hohen Anstieg von 16,5 % gegenüber dem Vorjahr. Beim Umsatz hingegen gab es nur eine leichte Steigerung auf 5,88 Mrd. Euro.
Der Konzern ist gut positioniert
Da sich bei Adidas die operative Umsatzrendite auf 14,9 % verbessert hat, zog man sogar am Erzrivalen Nike (WKN:866993) vorbei. Nike schaffte in seinem dritten Geschäftsquartal 2019, das bereits Ende Februar zu Ende ging, bei der operativen Umsatzrendite nur 13,5 %. Man muss sich hier nicht über das Datum wundern, denn jedes neue Geschäftsjahr beginnt für Nike jeweils schon am 01.06. des Vorjahres.
Die Strategie von Vorstandschef Kasper Rorsted scheint also aufzugehen. Er setzt derzeit hauptsächlich auf Asien, Nordamerika und auf das E-Commerce Geschäft. Von Januar bis März sind alleine in China die Umsätze um 16 % in die Höhe geschnellt. Noch stärker war der Anstieg in Russland. Dort ging es sogar um 22 % nach oben. Und man bleibt erfinderisch bei Adidas. Erst Anfang April hatte man zum Beispiel eine Partnerschaft mit der Sängerin Beyoncé bekannt gegeben.
Auch das E-Commerce-Geschäft wird immer wichtiger für Adidas. Allein 9 % des Konzernumsatzes entfallen bereits auf den Onlinehandel. Und das bedeutet, dass sich dort das Volumen innerhalb von zwei Jahren verdoppelt hat. Bereits 2020 möchte Konzernlenker Rorsted 4 Mrd. Euro Umsatz aus dem Onlinegeschäft generieren. Und bei den hohen Wachstumsraten in diesem Bereich sollte ihm das auch gelingen.
Doch es gibt auch einige Sorgenkinder wie zum Beispiel die USA, Kanada und auch Europa. Während in den USA und Kanada der Umsatz wenigstens noch um 3 % gesteigert werden konnte, ist er in Europa um 3 % geschrumpft. Rorsted sagte dazu: „Das wird eine unserer größten Herausforderungen, in Europa zum Wachstum zurückzukehren.“
Werfen wir noch einen Blick auf die Aktie
Die Adidas-Aktie setzt ihren langfristigen Aufwärtstrend fort und notiert nach Bekanntgabe der Quartalszahlen mit 249,80 Euro (03.05.2019) derzeit auf einem neuen Rekordhoch. Allein in diesem Jahr konnte sie schon einen Kurszuwachs von 37,20 % verzeichnen. Sie hat sich damit wesentlich besser entwickelt als unser Leitindex Dax. Dieser konnte im selben Zeitraum lediglich um 17,62 % zulegen.
Aber die Aktie von Adidas stellt sich im Moment durchaus teuer dar. Auch erscheint sie mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von derzeit 23,88 nicht unbedingt günstig bewertet. Doch die guten Aussichten könnten diese höhere Bewertung durchaus rechtfertigen. Für das Gesamtjahr geht man bei Adidas von einem Umsatzwachstum von 5 bis 8 % aus. Und auch der Nettogewinn soll in diesem Geschäftsjahr um 10 bis 14 % steigen und eine Marke von 1,88 bis 1,95 Mrd. Euro erreichen. Das könnte bedeuten, dass die Adidas-Aktie noch genügend Spielraum nach oben hat.
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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nike.