Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Was für ein Desaster: Milliardenstrafe bringt Bayer-Aktie weiter unter Druck

Bayer - Glyphosat
Foto: Bayer AG

Die Situation als ungemütlich zu bezeichnen, könnte durchaus untertrieben sein. Denn schon zum dritten Mal hat unser Chemiekonzern Bayer (WKN:BAY001) eine Niederlage in einem Glyphosat-Prozess einstecken müssen. Aber dieses Mal ist es schlimmer, denn es geht um Milliarden. Ja, du liest richtig. Während in den ersten beiden Prozessen noch Millionenstrafen verhängt wurden, geht es diesmal um Milliarden.

Das klingt nicht nur heftig, sondern ist es auch. Beobachter waren zwar davon ausgegangen, dass Bayer auch diesen Prozess nicht für sich entscheiden kann, aber mit dem Ausmaß dieses Urteils hatte wohl kaum jemand gerechnet. Die Lage wird langsam ernst. Schauen wir mal auf die Ereignisse.

Aktienwelt360 Aktienkompass

+98,32%

Benchmark

+59,70%

Aktienkompass Gewinnspiel
DER BROKER MIT DEM STÄRKSTEN ANGEBOT

Investiere wie ein Profi! Bei Interactive Brokers handelst du über 10.000 Aktien aus 36 Ländern zu günstigen Gebühren und mit fortschrittlichen Tools. Lege flexible Sparpläne an, kaufe Aktien-Bruchteile sowie zehntausende ETFs und Fonds.
Hier kannst du unsere Bewertung lesen.

WEITERE INFORMATIONEN »


* Affiliate-Link. Bei einem Klick wird Aktienwelt360 mit einer Provision vergütet. Für dich entstehen keine Mehrkosten. Name, Logo oder Weblinks von Interactive Brokers (IBKR) sind zu Werbezwecken platziert. IBKR ist kein Mitwirkender, Überprüfer, Erbringer oder Sponsor von Inhalten auf Aktienwelt360 und ist nicht für die Richtigkeit der besprochenen Produkte oder Dienstleistungen verantwortlich.

Und da waren es drei

Am 13.05.2019 gab Bayer bekannt, nun auch einen dritten Glyphosat-Prozess verloren zu haben. Diesmal hatte ein Rentnerehepaar geklagt und Glyphosat als Auslöser für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht. Das Urteil wirkte wie ein Paukenschlag, denn die Geschworenen-Jury des zuständigen Gerichts im kalifornischen Oakland verurteilte Bayer zu einer horrenden Schadenersatzzahlung. Insgesamt soll der Konzern über 2 Mrd. USD (1,78 Mrd. Euro) an das klagende Rentnerehepaar zahlen.

Hier soll wohl ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Mit 2 Mrd. USD entfällt der größte Teil der Zahlung auf den sogenannten Strafschadenersatz. Dafür gibt es im deutschen Recht allerdings keine Entsprechung. Für den eigentlichen Schadenersatz soll Bayer demnach 55 Mio. USD zahlen. Ein Händler meinte, die Geschworenen gingen nicht davon aus, dass der Strafschadenersatz tatsächlich in dieser Höhe Bestand haben wird.

Doch die Investoren und Analysten werden jetzt sichtlich nervös. Das ist auch kein Wunder bei insgesamt 13.400 in den USA anhängigen Klagen. Man macht sich hier Sorgen, was passiert, wenn Bayer auch nur einen nennenswerten Teil davon verlieren würde. Denn dann dürfte der Konzern wohl kaum derselbe bleiben. Der Analyst von JPMorgan (WKN:850628), Richard Vosser, zeigte sich auch weniger überrascht wegen des Schuldspruches, sondern eher wegen der Höhe der Zahlung. Denn die liegt ja sehr deutlich über dem, was in den beiden vorausgegangenen Prozessen an Schadenersatz festgelegt wurde.

Für Bayer wird es zunehmend ungemütlich

Bayer zeigte sich von der Entscheidung der Jury enttäuscht und teilte mit, Rechtsmittel dagegen einzulegen. Das Unternehmen meint, das Jury-Urteil stehe in direktem Widerspruch zu der Einschätzung der US-Umweltschutzbehörde EPA. Diese wurde im Rahmen der vorläufigen Zulassungsprüfung im letzten Monat veröffentlicht. Und darin heißt es, dass nach Auffassung der EPA Glyphosat nicht krebserregend sei und glyphosatbasierte Produkte bei sachgerechter Anwendung somit sicher seien.

Aber da gibt es ja auch noch die Gegenseite, denn die Klagewelle in den USA fußt nur auf einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Krebsforschungsagentur der WHO hatte den auf Glyphosat basierenden Unkrautvernichter Roundup im Jahr 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ für Menschen eingestuft.

Der größte Vorwurf, dem sich Bayer-Chef Werner Baumann stellen muss, ist denn auch, die Klagerisiken unterschätzt zu haben. Auf der Hauptversammlung Ende April haben ihm die Aktionäre sogar die Entlastung verweigert. So etwas hatte es zuvor für einen amtierenden Chef eines DAX-Unternehmens noch nicht gegeben. Aber Konzernlenker Baumann bleibt dabei, dass der Monsanto-Kauf auf lange Sicht der richtige Schritt war. Er sagte dazu: „Wir halten die Monsanto-Akquisition nach wie vor für werthaltig und strategisch wichtig.“

10.000 % Rendite und mehr: Das Geheimnis von Amazon & Netflix geknackt!

Aktien wie Amazon, Netflix oder Monster Beverage haben in den letzten Jahrzehnten enorme Renditen bis zu 77.000 % gebracht. Dabei folgen diese Unternehmen klaren Mustern. In unserem kostenlosen Sonderbericht decken wir die Geheimnisse der besten Aktien auf.

Durch Klicken auf diese Schaltfläche erklärst du dich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien einverstanden. Wir verwenden deine E-Mail-Adresse nur, um über besondere Angebote von Aktienwelt360 auf dem Laufenden zu halten, von denen wir glauben, dass sie dich interessieren könnten. Du kannst den Newsletter jederzeit abbestellen.

Die Aktie ist derzeit ein Trauerspiel

Die Bayer-Aktie liefert jetzt schon seit Jahren kein schönes Bild mehr ab. Sie bewegt sich unter Schwankungen seelenruhig abwärts und hat seit ihrem Höchstkurs von 143,87 Euro, den sie am 10.04.2015 erreichte, bis heute ständig an Wert verloren. Der Bayer-Kurs hat nach Bekanntwerden der jüngsten Niederlage noch einmal nachgegeben und notiert mit 55,33 Euro (14.05.2019) derzeit sage und schreibe 61,54 % niedriger als damals. Allein in den letzten zwölf Monaten hat die Aktie um 45,09 % nachgegeben.

Die Situation für die Aktie von Bayer ist im Moment alles andere als positiv. Man spürt eine große Verunsicherung im Markt und es steht nicht fest, was mit der Aktie passiert, wenn noch mehr Glyphosat-Prozesse verloren werden. Vorsichtige Anleger sollten derzeit wohl besser einen Bogen um die Bayer-Aktie machen.

Nicht zittern – handeln! Der Bärenmarkt-Überlebensguide für Börsenkrisen

Der Aktienmarkt ist derzeit wieder höheren Risiken ausgesetzt. Droht vielleicht sogar ein Bärenmarkt? Vielleicht – aber steck jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand!

Wenn die Märkte schwanken und die Nerven flattern – genau dann zählt es, wie du dich als Anleger verhältst. Unser Bärenmarkt-Überlebensguide zeigt dir in vier Schritten, wie du klug, ruhig und strategisch durch jede Korrektur kommst – und sie vielleicht sogar zu deiner größten Chance machst.

Jetzt lesen und vorbereitet sein, wenn andere in Panik verfallen!

Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...