BASF-Aktie im Fokus: Der weiter anhaltende Handelskonflikt könnte die Jahresprognose gefährden
Manchmal ist es wie verhext. Zeigen sich erst einmal Probleme bei einem Unternehmen, dann kommt meistens eins zum anderen und es sieht unter Umständen so aus, als ob die Bewältigung schwierig wird. Ein deutsches Problemkind ist im Moment der Ludwigshafener Konzern BASF (WKN: BASF11).
Schon seit Anfang 2018 bewegt man sich in unruhigem Fahrwasser. Denn im letzten Geschäftsjahr hatte BASF mit mehreren Problemen gleichzeitig zu kämpfen. Niedrige Margen in der Basischemie, Versorgungsengpässe aufgrund des niedrigen Rheinpegels und die Kosten für die Integration der Bayer-Agrargeschäfte hatten das Ergebnis des Unternehmens belastet.
Und 2019 geht es mit den Unsicherheiten weiter. Im Moment ist es der sich wieder zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der bei BASF Spuren hinterlässt. Dabei hatte sich die Nachfrage aus China ohnehin schon verringert. Jetzt sieht BASF sogar seine Jahresprognose in Gefahr.
Grund genug, unseren Fokus heute auf die BASF-Aktie zu legen und die neuesten Nachrichten zu beleuchten.
Was gibt es also Neues?
Eigentlich will BASF 2019 wieder etwas mehr verdienen als im vergangenen Jahr. Nach einem zunächst schwachen ersten Halbjahr setzt das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte auf zwei Dinge. Zum einen auf eine weltweite konjunkturelle Erholung und zum anderen darauf, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ihren Handelsstreit beilegen.
Doch danach sieht es derzeit irgendwie nicht aus. BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel sagte dazu: „Wir befinden uns insgesamt in einem schwierigeren Fahrwasser, als wir das im Februar erwartet haben.“ Ob es zu einer Abschwächung im Handelskonflikt kommt, hängt wahrscheinlich größtenteils vom G20-Gipfel ab.
Am 28. und 29.06.2019 ist es so weit. Dann treffen sich in Japan die Staats- und Regierungschefs der Topwirtschaftsmächte zu ihrem Gipfel. Und am Rande des G20-Gipfels plant Donald Trump ein größeres Treffen mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Bei diesem soll über den Handelskrieg der beiden Länder geredet werden.
BASF will erst einmal abwarten
Schon jetzt hat die US-Regierung die Hälfte aller chinesischen Importe mit Sonderzöllen belegt. Doch man könnte diese Strafmaßnahmen auf alle Einfuhren aus China ausweiten, droht Donald Trump.
Die direkten Auswirkungen des Zollstreits zwischen China und den USA sind für BASF zwar begrenzt, allerdings gibt es eine starke Kaufzurückhaltung. Das hat natürlich mit einer allgemeinen Verunsicherung aufgrund des Handelskonfliktes zu tun. Und genau diese Kaufzurückhaltung bekommt BASF deutlich zu spüren.
Sollte es im zweiten Halbjahr eventuell eine weitere weltwirtschaftliche Abkühlung geben und sich das Szenario rund um den Handelskonflikt anders entwickeln als erwartet, könnte es durchaus eine Prognoseänderung zur Entwicklung im laufenden Jahr geben. Auch Auswirkungen auf die Beschäftigung sind nicht auszuschließen.
Doch Finanzchef Engel blickt nach Japan und sagt: „Jetzt warten wir erst einmal ab, was sich in Osaka Ende des Monats tut und welche Auswirkungen dies haben wird.“
Werfen wir einen Blick auf die Aktie
Im direkten Vergleich zu unserem DAX-Performance-Index lieferte die BASF-Aktie in den letzten zwölf Monaten kein schönes Bild ab. Während der DAX nur 1,27 % verlor, gaben die Papiere von BASF in diesem Zeitraum um stolze 24,94 % nach.
Nur acht DAX-Werte lieferten im Einjahresvergleich eine noch schlechtere Performance ab. Darunter waren zum Beispiel Covestro (WKN: 606214) mit -39,46 % und Bayer (WKN: BAY001) mit -43,13 %. Doch dies wird die Investoren von BASF wohl kaum trösten können.
Die Meldung über die infrage gestellte Jahresprognose konnte die BASF-Aktie allerdings heute nicht wirklich treffen. Ihr Schlusskurs im Xetra-Handel lag mit 62,69 Euro (21.06.2019) sogar 0,24 % höher als einen Handelstag zuvor.
Wie sich der Kurs von BASF weiterentwickelt, hängt jetzt erst einmal vom Ausgang des G20-Gipfels ab. Sollten sich hier die Wogen glätten, würde die Aktie von BASF dann auch wieder mehr Chancen als Risiken bieten. Abwarten ist also im Moment für Foolishe Investoren die beste Option.
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Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.