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Aktien oder ETFs? Welche Vor- und Nachteile man als Dividendenjäger hat, wenn aus aktiv passiv wird

InsurTech-Aktie Chance und Risiken
Foto: Getty Images

Wenn du bereits länger als ein paar Wochen ein Leser unserer Seiten bist, hast du bestimmt schon mitbekommen, dass wir von den Potenzialen von ETFs durchaus überzeugt sind. Sie sind günstig, können eine marktübliche Rendite einbringen und sind für viele Investoren daher ein sehr geeignetes Mittel, um langfristig erfolgreich zu investieren – auch wenn man hiermit natürlich nicht den Vergleichsmarkt schlagen kann. So weit noch einmal zu den Basics.

Doch eignen sich ETFs eigentlich auch für Foolishe Dividendenjäger? Eine spannende Frage. Schauen wir im Folgenden einmal auf ein paar grundlegende Vor- und Nachteile, die ein passiver Einkommensansatz für Investoren mit sich bringt.

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Die Vorteile im Blick

Einerseits natürlich: Warum sollten sich Dividenden-ETFs nicht für Foolishe Dividendenjäger eignen? Viele der Vorteile, wie beispielsweise die Einfachheit, der geringe Aufwand, der hiermit verbunden ist, oder auch die geringen Kostenquoten lassen sich natürlich auch hierauf übertragen. Allerdings existieren durchaus auch einige dividendenspezifische Vorteile.

Wer beispielsweise nicht direkt auf passives Einkommen aus ist, sondern auch ein Vermögen aufbauen möchte, kann gerade bei ETFs die eintrudelnden Ausschüttungen wieder reinvestieren. Im Kreise der Passivfonds existieren schließlich thesaurierende Vertreter, deren Aufgabe es unter anderem ist, die Dividendenausschüttungen direkt wieder in die jeweiligen Fonds anzulegen. Gewiss ein Vorteil, der einiges beim Vermögensaufbau erleichtern kann.

Zudem ist es ein gewaltiger Vorteil, dass man als passiver Investor häufig direkt diversifiziert investiert. Wer beispielsweise (noch) nicht die ausreichenden finanziellen Mittel besitzt, um sich ein diversifiziertes eigenes Portfolio zu errichten, kann gleich in viele verschiedene Ausschütter investieren. Ja, sogar über flexible Sparpläne viele Dividendenaristokraten, Dividendenaktien mit hohen Dividendenrenditen oder einen ausschüttenden Indexfonds passiv besparen. Das eröffnet an dieser Stelle daher eine Möglichkeit für alle, was ebenfalls sehr vorteilhaft für viele passive Dividendenjäger sein dürfte.

Es gibt allerdings auch Nachteile

Andererseits existieren jedoch auch einige Nachteile, die man als passiver Investor ebenfalls bedenken sollte. Ein gewaltiger Nachteil ist beispielsweise, dass man als Investor, der mithilfe von thesaurierenden ETFs investiert, keinerlei Wahl hat, wo das Geld hinfließt. Es fließt stumpf in weitere Anteile des jeweiligen Passivfonds – was per se nicht schlecht sein muss, allerdings existieren natürlich auch andere, vielleicht sogar bessere Chancen oder Einzelaktien mit höheren Renditen, die man vielleicht lieber bedienen möchte. Ein erster Nachteil, den man bei dieser speziellen Variante bedenken sollte.

Zudem existieren auf Fondsbasis hohe Dividendenrenditen häufig nur mit vergleichsweise hohem Risiko. Viele der Fondsvertreter, die beispielsweise die Stichworte High Dividend oder Superdividend in ihrem Titel tragen, sind entweder einem hohen zyklischen Risiko ausgesetzt oder enthalten ein wildes Potpourri an unbekannten Namen, was hier die Chancen und Risiken unklar werden lässt.

Wohingegen beispielsweise eine Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) derzeit eine nette und seit über 70 Jahren ungekürzte Dividende von gegenwärtig über 6 % zahlt, die es mit einer solchen Sicherheit auf Fondsebene nur selten gibt – auch, weil derart heiße Dividendenperlen in einem breiteren Mix ein wenig untergehen.

Zu guter Letzt ist die Höhe der Ausschüttungen auf Fondsebene zudem nicht garantiert. Sofern ein hoher Ausschütter beispielsweise den Index verlassen muss oder einige Aktien ihre Dividenden senken, wird das auch auf ETF-Basis zu niedrigeren Ausschüttungen führen.

Wer daher maximale Sicherheit bei der Höhe der Ausschüttungen haben möchte, wird sich vermutlich seinen eigenen Reim darauf machen müssen – denn auch wenn bei Einzelaktien natürlich keine absolute Sicherheit garantiert werden kann, existieren dennoch viele zuverlässige Zahler, die seit vielen Jahrzehnten konstant und wachsend ausschütten, was ein solider Indikator für die weitere Dividendenrichtung sein dürfte.

ETFs? Immer ein Kompromiss!

Wenn du mich fragst, sind daher auch Dividenden-ETFs für Einkommensinvestoren stets ein Kompromiss. Ein guter zwar, der diversifiziert, günstig und aufwandsarm eine Welt von vielen Ausschüttern ermöglicht. Allerdings kann hier durch den breiten Ansatz und die teilweise geringen Entscheidungsoptionen nicht die Qualität gewährleistet werden, die man möglicherweise als Stockpicker erhält.

Wofür man sich letztlich entscheidet, sollte man sich daher selbst unter Abwägung seiner eigenen Möglichkeiten überlegen. Wobei vielleicht auch ein Mittelweg eine Option sein kann, die man als Foolisher, findiger Dividendenjäger in Erwägung ziehen kann.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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