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Commerzbank und Deutsche Bank im Rallye-Modus: Kommt bald die EZB-Wende?

Commerzbank Logo
Foto: The Motley Fool

Die Aktien der Commerzbank (WKN: CBK100) und auch der Deutsche Bank (WKN: 514000) konnten am Donnerstag ein starkes Lebenszeichen von sich geben. In einem ab Nachmittag insgesamt deutlich freundlicheren Marktumfeld haben die beiden Aktien im mittleren einstelligen Prozentbereich zugelegt. Eine solche Performance sieht man bei diesen kriselnden Aktien doch eher selten.

Der Grund für diese starke Entwicklung hängt mit der EZB-Zinssitzung zusammen, bei der die neue Chefin Lagarde spannende Einblicke in die kommenden Monate oder auch Jahre gegeben hat. Zumindest wurden ihre vorsichtigen Äußerungen derart interpretiert.

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Aber was genau hat Lagarde eigentlich von sich gegeben und was bedeutet das unterm Strich für die Aktien der beiden Geldhäuser? Eine spannende Frage, die nach einer Foolishen Antwort schreit:

Kommt die Wende in der Niedrigzinsphase?

Eines vorweg: Die krasse Wende innerhalb der bisherigen Zinspolitik hat es hier natürlich nicht gegeben. Die Leitzinsen für Banken bleiben weiterhin auf dem historisch niedrigen Niveau von 0,5 %. Allerdings hat hier auch niemand im Vorfeld mit einer Veränderung gerechnet, alles andere wäre folglich eine große Überraschung gewesen.

Eine kleinere Überraschung gab es jedoch mit Blick darauf, wie Lagarde und ihre Währungshüter die aktuelle Verfassung der Wirtschaft und Märkte sehen. Zwar seien die Wachstumsaussichten noch immer abwärtsgerichtet, allerdings zuletzt deutlich weniger. Außerdem gebe es erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung, so die EZB-Präsidentin. Vorsichtige Aussagen, die allerdings für diese heftige Kursreaktion gesorgt haben.

Zwar bestätigte sie ebenfalls, dass sich an der lockeren Geldpolitik kurzfristig nicht viel verändern werde, allerdings sehe die Währungshüterin auch die Nebeneffekte, beziehungsweise sie seien ihr bewusst. Auch das schürt durchaus die Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank möglicherweise zumindest über eine Veränderung ihrer Geldpolitik nachdenkt. Insbesondere wenn sich die Wirtschaft nachhaltig stabilisieren sollte, könnte das für die kommenden Quartale oder auch Jahre eine Option sein.

Was das für die Aktien der Geldhäuser bedeutet

Wir können an dieser Stelle natürlich die positiven Möglichkeiten und Chancen hervorheben, die sich aus solchen Äußerungen prinzipiell ergeben könnten. Allerdings deutet der Konjunktiv bereits darauf hin, wie viel an dieser Sichtweise letztlich dran sein wird. Harte Fakten wurden jedenfalls nicht mit diesen Äußerungen geschaffen. Bloß hypothetische Möglichkeiten, die definitiv mit Vorsicht zu genießen sind.

Außerdem führt uns diese Reaktion und diese kleinere Rallye erneut vor Augen, dass die Aktien der Geldhäuser Spielbälle der Zinspolitik sind. Weder die bisherigen Restrukturierungsmaßnahmen noch Einsparungen, Personalabbau oder andere Dinge haben bislang für einen nachhaltigen Impuls gesorgt. Das bedeutet unterm Strich vor allem eins: Die Aktien der Deutsche Bank und der Commerzbank bleiben weiter fremdbestimmt und vom Markt- beziehungsweise Zinsumfeld abhängig.

Ob man als Investor einen solchen fremdbestimmten Chance-Risiko-Mix eingehen möchte, ist daher eine Frage, die man sich definitiv stellen sollte. Auch trotz der günstigen Bewertung und der eigenen Bemühungen, die diese beiden Krisen-Geldhäuser derzeit anstrengen, um den Turnaround auf ein Fundament zu stellen.

Es bleibt stark verzwickt

In meinen Augen bleibt es daher im Kontext der Aktien der Commerzbank und Deutsche Bank weiterhin verzwickt. Womöglich werden sich die Aussichten durch eine andersartige Geldpolitik unter der neuen EZB-Chefin verändern, vielleicht hat Lagarde ein offeneres Auge für die Bedürfnisse der Geldhäuser. Kann alles sein, wobei das auch noch immer in den Sternen steht.

Die Aussicht, dass die beiden Unternehmen allerdings ihr Schicksal nicht in den eigenen Händen haben, ist jedoch ein Aspekt, den Investoren kritisch beäugen sollten. Der Kursimpuls am heutigen Tage ist definitiv ein Reminder für diesen Umstand.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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