Die COVID-19-Krise macht eine goldene Regel des Investierens deutlich
Schade für alle, die sich vor einigen Wochen entschieden haben, gerade jetzt mit dem Investieren zu beginnen. Besonders schade, wenn sie einen großen Betrag hatten und alles investiert haben.
Versteh mich nicht falsch, ich bin sicher, dass sich die Märkte letztendlich erholen werden. Aber diese Situation veranschaulicht eine goldene Regel des Investierens – investiere niemals dein ganzes Geld auf einen Schlag an der Börse.
Wenn ich darüber nachdenke, würde ich einen Anleger, der gerade erst angefangen hat, nicht bemitleiden, wenn er sich an die folgende Regel gehalten hätte – ich würde ihn beneiden.
Die Märkte müssen weiter fallen
Wir haben bereits einen Einbruch gesehen, gefolgt von einer Mini-Erholung und weiteren Rückgängen. Bei der Mini-Erholung kamen viele zu dem Schluss, dass die Aktien ihren Tiefpunkt erreicht hatten, sodass „jetzt die Zeit zum Kaufen“ sei.
Solche scheinbaren Bodenbildungen sind bei Börsenkrisen häufig. Der berühmt-berüchtigte Crash von 1929 brachte viele kurzlebige Erholungen, die die Aktionäre wieder in Versuchung führten.
COVID-19 breitet sich exponentiell aus. Es macht die meisten von uns nervös in Bezug auf unsere eigene Gesundheit und die Gesundheit unserer Angehörigen – ist das eine saisonale Erkältung, die ich mir eingefangen habe, oder das gefürchtete Virus? Es ist nur allzu menschlich, wenn uns diese Gedanken bei jedem Niesen in den Sinn kommen.
Ich glaube, die Märkte unterschätzen die wahrscheinliche Verbreitung des Virus und seine wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie sind immer lausig darin, etwas zu beurteilen, das sich exponentiell verändert. Vielleicht liegt das in unseren Genen – Ray Kurzweil, der berühmte Zukunftsforscher und Google-Direktor, hat gesagt, dass unsere evolutionäre Vergangenheit bedeutet, dass wir kein instinktives Verständnis von Exponentialität haben – wir könnten es intellektuell erwerben, aber es ist nicht automatisch.
Mit der Ausbreitung des Virus werden wir unser Verhalten ändern, die Arbeitgeber werden möglicherweise irgendwann nervöser wegen der Verbreitung des Virus durch die Arbeitnehmer als wegen der Produktionsausfälle und die Märkte werden noch viel weiter fallen.
Was die Vorhersage einer Erholung betrifft, so ist es nahezu unmöglich, den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen.
Im Laufe der Zeit diversifizieren
Deshalb ist die Diversifizierung im Laufe der Zeit so wichtig. Wenn man sein ganzes Geld in einem Zug in Aktien investiert, riskiert man, dass man beim Investieren die Kursverluste an den Aktienmärkten komplett mitnimmt.
Sicher, wenn du abwartest, wirst du wahrscheinlich irgendwann dein Geld zurückgewinnen, aber du kannst es besser machen.
Wenn man hingegen sein Geld stückweise in den Markt einspeist – sagen wir, drei Jahre lang einmal im Monat oder alle drei Monate –, dann begrenzt man das Risiko und erhöht gleichzeitig die Chancen, dass man von einer Erholung profitiert.
Drei verschiedene Situationen, dieselbe Reaktion
Nehmen wir an, du wärst klug genug, dein Portfolio zum Höhepunkt des Marktes zu liquidieren, und daher (oder aus einem anderen Grund) hast du einen hohen Betrag oder du investierst jeden Monat einen Teil deines Einkommens.
Ich würde sagen: Verteile deine Investitionen über drei Jahre. Wenn du jeden Monat einen Teil deines Einkommens investierst, dann entspann dich, denn du verfolgst diese Strategie schon standardmäßig.
Folge diesem Ansatz und so, wie Anlageverluste bei Rückgängen auftreten, werden bei den Anstiegen Gewinne anfallen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Michael Baxter auf Englisch verfasst und am 04.03.2020 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.