Achtung Insider-Käufe: Bei diesen zwei Aktien zeigen CEOs große Zuversicht
Wer kennt ein bestimmtes Unternehmen besser als jeder andere? Nein, ich spreche nicht vom Hausmeister oder dem Empfangschef, sondern vom Vorstandsvorsitzenden. In Zeiten großer Unsicherheiten über die Folgen des Coronavirus ist es daher ein starker Vertrauensbeweis, wenn die Vorstandsvorsitzenden mit ihrem privaten Vermögen Aktien des Unternehmens kaufen, das sie selbst führen.
In den letzten Tagen gab es dabei – zumindest bei zwei Unternehmen in meinen Aktiendepot – zwei Vorstandsvorsitzende, die das jeweils in einem bedeutenden Umfang getan haben: Christof Nesemeier bei MBB (WKN: A0ETBQ) und Stephan Sturm bei Fresenius (WKN: 578560).
MBB trotzt der Automobilkrise
Große Aufmerksamkeit erhielt die Berliner Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2017. Der Börsengang des Automobilzulieferers Aumann war ein grandioser Erfolg und hievte den Kurs der MBB-Aktie deutlich über die 100-Euro-Marke. Lange Zeit verdiente Aumann dann auch den größten Teil der konsolidierten Jahresumsätze des MBB-Konzerns. Im Zuge der sich eintrübenden Aussichten für die Automobilbranche verschlechterte sich die Lage bei Aumann. Die schlechte Stimmung schwappte alsbald auch auf die MBB-Aktie über.
Dabei ist die MBB-Abhängigkeit von der Automobilbranche längst nicht mehr so groß. Für das Jahr 2020 plant man in Berlin mit einem konsolidierten Jahresumsatz von mehr als 660 Mio. Euro. Lediglich 180 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro sollen dabei von Aumann kommen. Weitere 70 Mio. Euro soll der zweite börsennotierte Automobilzulieferer Delignit beisteuern. Wobei der Hersteller von laubholzbasierten Innenausbausystemen derzeit den Nerv der Mobilitätswelt zu treffen scheint und sich auf Wachstumskurs befindet.
Mehr als die Hälfte des erwarteten Umsatzes des aktuellen Jahres wird also von Beteiligungsunternehmen aus weniger konjunkturabhängigen Branchen kommen. Die größte Beteiligung darunter ist die Vorwerk-Gruppe, die mit Tiefbau- und Ingenieursleistungen für Energieversorgungsunternehmen einen Jahresumsatz von deutlich über 200 Mio. Euro anpeilt. Dazu gesellt sich ein IT-Security-Dienstleister, ein Hersteller für Matratzen, ein Produzent von Tissue-Produkten und ein Kunststoffspezialist.
Das größte Ass im MBB-Ärmel ist aber die Nettoliquidität von rund 180 Mio. Euro, die in der Muttergesellschaft darauf warten, für weitere Unternehmenskäufe eingesetzt zu werden. Christof Nesemeier, Gründer und Vorstandsvorsitzender, scheint ziemlich zuversichtlich zu sein, diese Liquidität sinnvoll einsetzen zu können. Sonst hätte er wohl sicher nicht in den ersten Märzwochen für rund 1,3 Mio. Euro MBB-Aktien eingekauft.
Fresenius lässt Katastrophenjahr 2018 hinter sich
Die erfolgsverwöhnten Fresenius-Aktionäre konnten wohl kaum glauben, was im Jahr 2018 passiert ist. Der erfolgsverwöhnte Gesundheitskonzern musste die mittelfristige Umsatzprognose für das Jahr 2020 deutlich zurücknehmen. Die Börsen reagierten mit heftigen Kursabschlägen. Von denen sich die Fresenius-Aktie bis heute – auch vor dem Coronabörsenabsturz – nicht mehr erholen konnte.
Es hilft dabei auch nichts, dass Fresenius seitdem die neuen, etwas niedrigeren Versprechungen konsequent erfüllt. Das Jahr 2019 brachte währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von 6 % und ein um 2 % besseres Konzernergebnis. Auch für 2020 wird ein Wachstum in dieser Größenordnung – eher sogar etwas besser – erwartet. Eine Marktkapitalisierung von rund 18 Mrd. Euro (Stand: 13.03.2020) erscheint so ziemlich verlockend. Immerhin erwartet man für das aktuelle Jahr einen Umsatz von mindestens 36 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis von beinahe 2 Mrd. Euro.
Das scheint auch Fresenius-Chef Stephan Sturm so zu sehen. In den ersten Märzwochen kaufte er sich nämlich Fresenius-Aktien im Wert von ansehnlichen 1,2 Mio. Euro. Sturm scheint also wie auch Nesemeier zuversichtlich, die Unternehmung in eine erfolgreiche Zukunft führen zu können.
Auch wenn diese Zuversichtsbekundungen keinerlei Garantien darstellen, ist es für alle Aktionäre ein hilfreicher Fingerzeig. Schließlich kann es nicht schaden, wenn ein CEO aufgrund eines substanziellen Aktienbesitzes die langfristigen Interessen aller anderen Aktionäre teilt.
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Sven besitzt Aktien von Fresenius und MBB. The Motley Fool empfiehlt Fresenius und MBB.