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FTSE 100 ETF: Ist der dividendenstarke Index jetzt ein Kauf? (+ was Royal Dutch Shell damit zu tun hat)

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Foto: Getty Images

Sind die Aktienmärkte noch immer günstig? Nun, der DAX jedenfalls hat zwischenzeitlich die Marke von 11.000 Zählern zurückerobert und entsprechend ist ein großer Teil der Korrektur ausgepreist. Damit ist unser heimischer Leitindex der soliden Entwicklung der globalen Märkte gefolgt.

Ein Index, der noch nicht so recht aus dem Quark kam, ist der FTSE 100. Derzeit notiert der britische Leitindex auf einem Punktestand von 5.763 Zählern. Das Coronatief bei 4.993 Punkten ist somit gerade einmal rund 15,4 % entfernt. Damit gehören Index und alle ETFs auf diesem Markt zu den schwächeren Performern.

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Aber sollte man jetzt einen ETF auf diesen Index kaufen? Eine spannende Frage, der wir im Folgenden etwas näher auf den Grund gehen wollen.

Die Risiken im Überblick

Eine ganz wesentliche Sache, die man dabei wissen sollte, ist, dass der FTSE 100 derzeit einige Risiken und signifikante Schwachstellen aufweist. Mit einem Anteil von über 10 % gehören Ölaktien gegenwärtig zu den größten Beteiligungen des Passivfonds. In Zeiten der Schwemme und der Coronarestriktionen ist außerdem die Nachfrage eingebrochen. Das führt zu operativen Problemen.

Solange die Probleme in diesem Bereich daher nicht ausgeräumt sind, werden über 12 % des Fonds nicht solide performen. Langfristig könnte es hier zwar ein gewisses Aufholpotenzial geben. Allerdings auch weitere zyklische Risiken. Der Ölmarkt wird schließlich immer von den Ölnotierungen abhängig sein. Und nach der Schwemme der Jahre 2014 bis 2016 ist jetzt, zu Beginn des Jahres 2020, der zweite Zeitraum, wo der gesamte Markt ein Problem hat.

Zudem sollten Investoren, die hier eine Einkommenschance wittern, auch mit einer Dividendenkürzung auf Fondsbasis rechnen. Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern, nimmt einen Anteil von fast 10 % ein. Da die eigentlich britisch-niederländische Dividendenperle jetzt ihre Ausschüttungen um zwei Drittel gekürzt hat, wird dies gemäß der hohen Allokation direkte Auswirkungen auf die Ausschüttungshöhe in diesem Jahr haben. Zumal weitere Dividendenaktien des 100 Aktien umfassenden Index ebenfalls die Ausschüttungen kürzen oder senken werden.

Kurz gesagt: Der FTSE 100 birgt einen großen Anteil an Ölaktien, wobei Royal Dutch Shell hier mit einem wirklich überproportionalen Anteil von fast einem Zehntel das Einzelrisiko signifikant erhöht. Das sollte man hier grundsätzlich bedenken.

Die Chancen: Die Bewertung könnte günstig sein

Ein wesentlicher Grund, der jedoch für den FTSE 100 sprechen könnte, hängt mit der noch immer preiswerten Bewertung zusammen. Immerhin, die alten Bestwerte von 7.674 Punkten liegen noch immer rund 25 % darüber. Gerade aus einem langfristig orientierten Blickwinkel heraus könnte das ein Discount sein.

Zumal der britisch-niederländische Querschnitt eigentlich recht solide ist. Der größte Schwerpunkt sind hier Aktien aus dem Bereich der Drug Manufacturers mit einem Anteil von ebenfalls 12 %, gefolgt eben von Ölaktien. Banken, Metallverarbeitungs- und Minenaktien, Konsumgüteraktien und Zigarettenhersteller folgen jeweils mit Anteilen zwischen 5 und 9 %. Das spricht für einen sehr soliden Querschnitt durch die britische Wirtschaft.

Das Coronavirus wird dabei mit Sicherheit nicht ewig halten und selbst im jetzt schwierigen Ölmarkt wird es auf Jahre und Jahrzehnte hinweg vermutlich bessere Zeiten geben. Das könnte entsprechend die Ausgangslage für eine starkes Comeback sein. Zumal hier gemessen an der 2019er-Dividende eine Dividendenrendite von 5,7 % lauert. Jetzt, im Jahr 2020, dürfte dieser Wert niedriger ausfallen. Langfristig könnte das jedoch wieder eine Orientierung für Einkommensinvestoren sein.

Ein solider Mix?

Der FTSE 100 weist einige Schwächen auf. Die Abhängigkeit vom Ölmarkt und von der britisch-niederländischen Dividendenperle Royal Dutch Shell gehört dazu und erhöht das Einzelrisiko. Das sollte Investoren bedenken.

Wer das ausklammert, der wird hier jedoch grundsätzlich einen soliden Wirtschaftsdurchschnitt mit starken Dividendenansätzen erkennen. Ein Mix, den man grundsätzlich näher inspizieren kann. Trotz der Nachteile bei Diversifikation und Allokation.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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