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Nikola-Aktie: Ist Trevor Miltons Rücktritt ein Schuldeingeständnis?

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Bild: Nikola Motors

Warren Buffett hat Zeit seines Lebens, bis auf eine Ausnahme, auf die Zeichnung von Neuemissionen verzichtet. Am Beispiel der Nikola (WKN: A2P4A9)-Aktie wird deutlich, warum. Sie erinnert an Zeiten des Neuen Marktes Ende 1999. Damals kamen mit den stark steigenden Kursen immer mehr Firmen zu Rekordbewertungen an den Markt, obwohl sie keine Substanz besaßen.

Übertriebene Außendarstellung führt zu Vertrauensverlust

Nikola scheint bisher ein ähnlich gelagerter Fall zu sein. Alles sah danach aus, als ob Trevor Milton im Windschatten von Tesla (WKN: A1CX3T) ein möglichst revolutionäres Unternehmen präsentieren und verkaufen wollte. Allein schon der Name „Nikola“ wurde einfach von Nikola Tesla und damit vom Konzern Tesla zum Teil kopiert. Zudem war an Trevor Miltons Lebenslauf ablesbar, dass er kein zweiter Elon Musk ist. Bis zum Börsengang ist ihm die sehr positive Außendarstellung gelungen. Nur hat er dabei leider sein Unternehmen sehr viel erfolgreicher und revolutionärer dargestellt, als es tatsächlich ist.

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Elektro- und Wasserstoff-Lkws haben wahrscheinlich eine sehr gute Zukunftsperspektive. Aber dennoch scheint Nikola sie zunächst nur genutzt zu haben, um möglichst viele Investorengelder einzusammeln. Nennenswerte Substanz besitzt die Firma bisher noch nicht. So befindet sich die Produktion noch immer im Aufbau und ob die sehr hohen Vorbestellungszahlen der Realität entsprechen, wissen wir ebenfalls nicht.

Nikola musste zugeben, dass es in einem Werbevideo einen seiner Trucks einfach eine Rampe hinuntergrollt hat, um ihn als fahrtüchtig darzustellen. Dies bestätigte das Unternehmen sogar. So entsteht ein Vertrauensproblem, dass auch ganz schnell Investoren verschrecken kann, was zwangsläufig in der Insolvenz münden würde.

Trevor Milton zieht Konsequenzen

Der Gründer und Executive Chairman Trevor Milton hat nun die Konsequenz gezogen und ist zurückgetreten. Wie es in der Mitteilung vom 20.09.2020 heißt, möchte er damit Schaden von Nikola abwenden. Die Aktie bricht heute (21.09.2020) dennoch um mehr als 24 % ein.

„Nikola liegt mir wirklich im Blut und wird es immer sein, und der Schwerpunkt sollte auf dem Unternehmen und seiner weltverändernden Mission liegen, nicht auf mir. Also traf ich die schwierige Entscheidung, mich an den Vorstand zu wenden und freiwillig als geschäftsführender Vorsitzender zurückzutreten. Nikola zu gründen und zu einem Unternehmen zu entwickeln, das den Verkehrssektor zum Besseren verändern und zum Schutz des Weltklimas beitragen wird, war eine unglaubliche Ehre“, so Trevor Milton.

Dennoch wird abzuwarten sein, ob nun alle Karten auf dem Tisch liegen oder noch weitere Überraschungen auftauchen. Für ein Unternehmen, dass keine Produktion besitzt und noch keinen Lkw verkauft hat, sind selbst über 8 Mrd. Euro Marktkapitalisierung (21.09.2020) immer noch zu viel. Nikola besitzt trotzdem einige wertvolle Kooperationen und der Einstieg von General Motors (WKN: A1C9CM) wird ebenfalls nicht nur auf Versprechungen, sondern vorhandenen Technologien und belegbaren Zukunftsperspektiven beruhen.

Auf Trevor Milton folgt Stephen Girsky. Er war bisher bereits im Nikola-Vorstand vertreten, arbeitete zuvor unter anderem für General Motors und war dort stellvertretender Vorstandsvorsitzender, verantwortlich für die globale Unternehmensstrategie, die Entwicklung neuer Geschäfte, die globale Produktplanung und das Programm-Management, Global Connected Consumer/OnStar und GM Ventures, die globale Forschung und Entwicklung sowie die weltweite Einkaufs- und Lieferkette.

Fazit

Bisher lässt sich also festhalten, dass Trevor Milton die Schuld dafür auf sich nimmt, sein Unternehmen zu rosig dargestellt zu haben. Aufgrund der positiven Partnerschaften und wenn die aktuell schwierige Phase überstanden ist, könnte Nikola dennoch Perspektive besitzen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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