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Lockdown-Börsencrash: Die Gefahr besteht

Aktien
Foto: Getty Images

Angst vor einem Börsencrash aufgrund Corona oder der neuen Lockdown-Maßnahmen? Fehlanzeige. Die neuesten Meldungen rund um BioNTech geben der Menschheit neue Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus. An der Börse feierte man die Neuigkeiten mit einer regen Nachfrage. Die Aktienkurse wurden regelrecht durch diese News beflügelt. Offenbar rechnet man bald mit einem Durchbruch bei einem Impfstoff und der geordneten Rückkehr zur Realität.

Diese Gedanken kann ich durchaus nachvollziehen. Auch ich hoffe, dass wir als Gesellschaft das Coronavirus in den Griff bekommen. Es wäre schön, wieder ein geregeltes Leben führen zu können. Ohne Einschränkungen und ohne diese Gefahr, die einen seit März permanent durch den Alltag verfolgt. Diese Neuigkeiten lassen auch mich optimistischer werden.

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Weniger optimistisch bin ich jedoch bei den wirtschaftlichen Aussichten. Offensichtlich gehen die Marktteilnehmer nicht mehr von einem Börsencrash aus. Zumindest scheinen sie diese Gefahr momentan ausgeblendet zu haben. Dennoch gibt es nach wie vor klare Dinge, die darauf hinweisen, dass die Börse von den Aussichten zur Realwirtschaft abgekoppelt ist. Ich denke, dass die Gefahr für einen Lockdown-Börsencrash noch immer besteht.

Die Folgen der Lockdowns

Zu Beginn der Corona-Krise haben sich Regierungen weltweit darauf verständigt, Lockdowns einzuführen. Die Maßnahmen, die dabei ergriffen wurden, sollten dafür Sorge tragen, das Coronavirus einzudämmen. Aktuell befinden wir uns in Deutschland in einem Teil-Lockdown. Der Reiseverkehr liegt bis auf ein kleines Aufflackern im Sommer nach wie vor am Boden. Besonders die Gastronomie, die Eventszene und der Tourismus haben mit erheblichen finanziellen Einbußen zu kämpfen. Daran wird ein neuer Impfstoff meiner Meinung nach nicht so schnell etwas ändern.

Es befinden sich seit Anbeginn der Corona-Krise sehr viele Menschen in Kurzarbeit. Viele davon sind bereits in die Arbeitslosigkeit abgerutscht. Das trifft nicht nur die betroffenen Personen hart, sondern auch die Wirtschaft als Ganzes. Desto weniger Leute finanziell dazu in der Lage sind, zu konsumieren, desto mehr leiden auch andere Unternehmen darunter. Umsätze brechen ein, Gewinne werden geschmälert. Das hat zur Folge, dass auch in zunächst weniger von Corona betroffenen Branchen der Gedanke an Stellenabbau berechtigt ist.

Obwohl die Politik uns Hoffnung macht, an Weihnachten mit unseren Familien zusammen sein zu können, so fängt der Braten in meinen Augen bereits jetzt an zu riechen (und ich meine leider nicht den leckeren Weihnachtsschmaus). Ich habe gegenwärtig noch meine Zweifel, dass der Lockdown nicht noch einmal verlängert wird und gegebenenfalls auch noch härter ausfallen könnte. Und desto länger die Wirtschaft künstlich unterminiert wird, desto verheerender können die Folgen ausfallen. Starke wirtschaftliche Verwerfungen spiegeln sich zumeist in einem Börsencrash wider.

Die Sache mit den Banken: Droht ein Schulden-Börsencrash?

Bisher haben Regierungen auf diese Problematik hauptsächlich mit einer Sache reagiert: Sie haben viel Geld in den Markt gepumpt. Normalerweise führt eine Flut an billigem Geld an der Börse zu steigenden Kursen. So lehrte es bereits der Altmeister Kostolany. Das muss aber nicht heißen, dass die Kurssteigerungen gerechtfertigt sind. In vielen Fällen wirken die Bewertungen von Unternehmen jenseits von gut und böse.

Entsprechend der Reaktion der Regierungen wird sich wohl auf absehbare Zeit auch nichts an der Vorgehensweise der Notenbanken ändern. Der Niedrigzins wird uns auf unabsehbare Zeit erhalten bleiben. Es ist kein Geheimnis, dass die Nullzinspolitik den Banken bereits seit Jahren schwer zusetzt. Die Profitabilität der Banken hat sich dadurch enorm verringert und das Risikoprofil erweitert.

Die angestauten Risiken bestehen aus Zombieunternehmen, die bisher nur noch nicht in die Insolvenz abgedriftet sind, weil sie günstige Kredite einsammeln konnten. Seit Beginn der Corona-Krise bereiten sich Banken darauf vor, dass eine Pleitewelle kommen könnte. Es werden Quartal für Quartal Rücklagen für Kreditausfälle gebildet.

Für mein Empfinden besteht aufgrund dieser Risiken das Potenzial für einen Börsencrash. Wenn sich nun zu den Zombieunternehmen auch noch Insolvenzen von Unternehmen gesellen, die unverschuldet wegen der Lockdowns in die Krise gerutscht sind, könnte es böse enden.

Wird ein Börsencrash kommen?

Wann ein Börsencrash die Börsianer heimsuchen wird, kann ich natürlich nicht sagen. Den genauen Zeitpunkt für ein solches Ereignis vorherzusagen, ist nicht möglich. Doch wir haben bisher über das Jahr beobachten können, wie volatil sich die Börse zeigt.

Vielleicht sehe ich das auch alles zu eng, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Wirtschaft florieren kann, wenn wir sie weiter so einengen. Diese negativen Entwicklungen in der Wirtschaft passen in meinen Augen einfach nicht mit der Euphorie an der Börse zusammen.

Langfristig orientierte Anleger sollten daher wachsam sein und sich weiterhin auf Stockpicking fokussieren. In einem solchen Marktumfeld lohnt es sich insbesondere, seine Hausaufgaben zu machen und großartige Unternehmen zu entdecken, die trotz aller möglichen Verwerfungen gut für die Zukunft aufgestellt sind.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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