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Foto: BASF SE

Nach einem schwachen Coronajahr 2020 verbuchte BASF (WKN: BASF11) einen gelungenen Start in das Jahr 2021. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 % auf 19,4 Mrd. Euro. Das EBIT kletterte um 59 % auf 2,3 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich nahezu auf 1,7 Mrd. Euro.

Die Aktie notiert aktuell bei 70,23 Euro (Stand: 11. Mai 2021). Gibt es hier noch Luft nach oben?

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BASF hat den Turnaround noch nicht geschafft

Das Geschäftsjahr 2020 war noch von starken Sonderbelastungen gezeichnet. Insgesamt beliefen sich die Sondereinflüsse im EBIT auf -3,8 Mrd. Euro, verglichen mit -442 Mio. Euro im Jahr 2019. Dieser Anstieg resultierte hauptsächlich aus Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im dritten Quartal 2020.

Für 2021 zeichnet sich ein deutlicher Aufschwung ab. Der Konzern aus Ludwigshafen betreibt mit seinem breit gefächerten Chemie-Portfolio ein schwankungsanfälliges, gleichzeitig aber auch krisenrobustes Geschäftsmodell.

Das Management um CEO Martin Brudermüller prognostiziert nun ein operatives Ergebnis von bis zu 5,8 Mrd. Euro. Das entspräche einem Anstieg von maximal 62 % gegenüber dem schwachen Vorjahreswert. Hoffnung machen die gestiegenen Wachstumsraten für die globale Industrie- und Chemieproduktion. Zugleich verweist der Konzern darauf, dass die konjunkturelle Lage nach wie vor äußerst fragil bleibe. Unterbrechungen in den globalen Lieferketten können das Wachstum weiterhin stark beeinträchtigen.

BASF steckt im strukturellen Wandel

Der Chemiekonzern hat mit einer lang anhaltenden Wachstumsschwäche zu kämpfen. Die schwache Ertragskraft wurde durch Corona nicht ausgelöst, sondern lediglich verstärkt.

Im Durchschnitt der letzten Jahre schrumpften der Umsatz um 0,8 % und der operative Gewinn um 20,1 % pro anno. Der Free Cashflow schwankte in den letzten Jahren sehr stark und kommt letztlich bis heute nicht vom Fleck.

BASF baut um

Mit Übernahme von Teilen des Agrochemie-Segments von Bayer im Jahr 2018 stärkte BASF auch sein Geschäft mit Kunststoffen. Im Gegenzug werden die Segmente Wasserchemie, Bauchemie und Pigmente abgestoßen. Hinzu kommt der geplante Rückzug aus dem Öl- und Gasgeschäft, der bereits in den Büchern vorweggenommen wurde.

So soll die Öl- und Gastochter Wintershall Dea, an der BASF noch rund 72 % des Kapitals hält, noch im laufenden Jahr an die Börse gebracht werden. Im Beteiligungsergebnis der BASF wird sie daher nur mit ihrem Eigenkapitalanteil („at equity“) erfasst. In der operativen Gewinnrechnung ist das Geschäft mit Öl und Gas nicht mehr enthalten.

Neue Investitionsschwerpunkte setzt das Management nun mit dem Bau eines neuen Werks in China und dem Batterie-Business. Prognosen zum Wachstumspotenzial sind hier jedoch noch sehr schwierig. Langfristiges Wachstum verspricht sich das Management vor allem vom rasanten Anstieg der Bevölkerung, von der Digitalisierung, der Elektromobilität und der steigenden Chemie-Nachfrage auf dem asiatischen Markt.

Corona hat dem Free Cashflow geschadet

Obwohl der Konzern seine Investitionen in bestehende Anlagen und Ausrüstung deutlich drosselte, schrumpfte der Free Cashflow im Geschäftsjahr um 37 % auf 2,3 Mrd. Euro.

Insgesamt jedoch ist der Konzern solide finanziert. Das Umlaufvermögen übersteigt die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 81 %. Die Verschuldung entspricht lediglich 41 % des Eigenkapitals.

Der Aufsichtsrat hat „skin in the game“

Wir Foolishen Investoren schauen auch immer sehr interessiert auf die Unternehmenskultur. Besonders gut gefällt mir in diesem Punkt die Vergütung des BASF-Aufsichtsrates.

Sie haben sich dazu verpflichtet, für die Dauer ihres Mandats Aktien des Chemiekonzerns in signifikantem Umfang zu kaufen und zu halten. Nach ein paar Jahren können sie ihr Paket verkaufen. Performt BASF in den kommenden Jahren gut, profitiert davon also auch jedes einzelne Gremiumsmitglied.

Aus meiner Sicht ist dies ein sehr wirksames Mittel, die Tätigkeit der Kontrolleure auf die Interessen der Aktionäre auszurichten.

Die BASF scheint auf den ersten Blick attraktiv

Für jeden investierten Euro erhalten Anleger 1 Euro vom Umsatz. Das wirkt günstig. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt zudem bei einem recht niedrigen Wert von 1,7.

Doch mit Blick auf den höchst volatilen Free Cashflow der letzten Jahre scheint mir die aktuelle Bewertung schon nicht mehr so verlockend. Ich gehe wohlwollend davon aus, dass BASF diesen sogenannten Eigentümergewinn in den kommenden zehn Jahren um durchschnittlich 2 % pro anno steigern wird. Bis zum Jahr 2030 würde das Unternehmen dann also summiert 33,5 Mrd. Euro für seine Aktionäre generieren.

Entsprechend über den Zeitraum abgezinst, bedeutet dies eine jährliche Rendite von 6 % auf den aktuellen Kurs von 70,23 Euro. Marktschlagend ist dieses Investment zurzeit also nicht.

Zum Vergleich: Der Lyxor Stoxx Europe 600 Chemicals UCITS ETF (WKN: LYX02S) rentierte in den letzten beiden Jahren mit durchschnittlich 20,8 % pro anno. In diesem ETF ist auch BASF mit 14,3 % auf dem dritten Platz der wichtigsten Komponenten vertreten.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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