Nestlé-Aktie: Opfer der Inflation?
Die Nestlé-Aktie (WKN: A0Q4DC) ist eine überaus konservative und defensive Angelegenheit. Viele Verbraucher nutzen die Produkte aus dem Hause der Schweizer tagtäglich. Einige schwören sogar auf sie mit Blick auf die Produktqualität. Andere sehen sie hingegen eher kritisch, beispielsweise aufgrund ihres Zuckergehalts.
An der Börse lieferte die Nestlé-Aktie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten jedoch solide Renditen ab. Nicht nur, dass die Dividende konsequent wuchs. Nein, auch der Aktienkurs hat sich in den letzten zehn Jahren von ca. 37 Euro auf das derzeitige Kurslevel von 104 Euro fast ver-3-facht. Das ist natürlich absolut Rendite.
Könnte es die Nestlé-Aktie jetzt etwas schwieriger haben? Möglicherweise auch bedingt durch die Inflation? Das ist eine These, der wir im Folgenden ein wenig auf den Grund gehen wollen.
Nestlé-Aktie: Schwierig durch Inflation?
Die Meinung, dass die Nestlé-Aktie mit Blick auf eine steigende Inflation vor Problemen stehen könnte, stammt nicht von mir. Zumindest nicht aktuell und nicht alleine von mir, sondern auch ein Redakteur der Zeitung Bilanz hat ein solches Szenario ins Spiel gebracht.
Demnach gilt die Nestlé-Aktie aufgrund ihrer defensiven Klasse als Anleihealternative. Steigende Inflationsraten würden jedoch das Verhältnis zwischen Rendite und dem Inflationsniveau weniger attraktiv erscheinen lassen. Wobei es ein Muster zwischen den Renditen von langjährigen Anleihen und der Nestlé-Aktie gebe. Das Verhältnis könnte jetzt weniger vorteilhaft werden.
Oder anders ausgedrückt: Wenn die Zinsen und damit auch die Inflation steigen, könnte die Nestlé-Aktie stärker korrigieren. Das ist jedenfalls die Position des besagten Redakteurs in einer Nussschale.
Anderer Weg, ähnliches Ziel
Ob ich über den Weg der Anleihen gehen würde, ist natürlich eine Frage des Ansatzes. Ich jedenfalls würde als Foolisher Investor eher die fundamentale Bewertung, die Qualität und das moderate Wachstum in den Fokus rücken. Im Ergebnis könnte jedoch auch das auf das Gleiche herauskommen.
Die Nestlé-Aktie notiert gegenwärtig bei ca. 115,28 Schweizer Franken. Gemessen an einem Gewinn je Aktie in Höhe von 4,30 Schweizer Franken läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei derzeit 26,8. Das ist nicht günstig, eine Dividendenrendite von unter 2,5 % ebenfalls nicht. Der Preis für ein eher moderates bis durch den Konzernumbau kaum vorhandenes Wachstum erscheint daher weniger attraktiv. Die Rendite oder selbst die Dividendenrendite schafft es kaum, einen Ausgleich beim Thema Inflation oder Zinsen zu schaffen.
Das ist der Grund, weshalb ich die Nestlé-Aktie meiden würde. Einfach, weil die fundamentale Bewertung zu teuer ist. Allerdings: Die defensive Qualität des schweizerischen Lebensmittelkonzerns lässt sich einfach nicht leugnen. Sollte die Aktie daher günstiger werden, könnte ich mir schon einen genaueren langfristig orientierten Blick vorstellen. Aber eben mit Fokus auf das Unternehmen. Nicht jedoch unbedingt auf Vergleichswerte wie Anleihen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.