Im Windschatten von Amazon: Ist diese Aktie das ultimative Investment in den Onlinehandel?
Die Aktie von Mayr-Melnhof (WKN: 890447) hat zwölf gute Monate hinter sich. Seit dem 10. August 2020 kletterte sie um ordentliche 36 % auf aktuell 173,60 Euro (Stand: 9. August 2021). Ist der Kartonhersteller aus Österreich aber auch für die Zukunft ein gutes Investment?
Mayr-Melnhof baut seine Assets um
Den Verkauf der Kartonwerke im niederländischen Eerbeek sowie Baiersbronn in Deutschland gab das Unternehmen vor wenigen Tagen bekannt. Nun ist der Deal auch abgeschlossen. Käufer ist eine Tochtergesellschaft des US-Investmentmanagers Oaktree Capital.
Fast zeitgleich brachte Mayr-Melnhof die Übernahme des finnischen Wettbewerbers Kotkamills über die Bühne. Aus meiner Sicht ist das ein guter Deal. Die Akquisition stärkt das Unternehmen am Markt für Frischfaserkartons und ergänzt zudem die bestehende Marktposition in Recyclingkarton. Damit kann Mayr-Melnhof nun auch beispielsweise Karton für Papierbecher produzieren.
Mayr-Melnhof wuchs in der Vergangenheit ordentlich, aber nicht hervorragend
Das durchschnittliche Gewinnwachstum für die vergangenen fünf Jahre liegt bei 3,6 % pro anno. Allerdings schaue ich mit etwas Sorge auf die Gewinnmarge, die zuletzt auf 6,3 % fiel.
Weltweit zeigen uns einige Konkurrenten noch bessere Zahlen. Im Durchschnitt wächst diese Industrie um rund 11 % pro Jahr, gemessen am Gewinn.
Auch das Kapitalmanagement ist bei Mayr-Melnhof ausbaufähig. Die Eigenkapitalrendite liegt gerade einmal bei 10 %. Und aus jedem Euro Gesamtkapital erwirtschaftet das Management um CEO Peter Oswald lediglich 5 Cent Gewinn. Das ist mir als potenzieller Anleger zu wenig.
Auch die Bilanz taumelt
Das Umlaufvermögen übersteigt die kurzfristigen Verbindlichkeiten deutlich. Das ist gut. Aber der Verschuldungsgrad stieg in den vergangenen Monaten rasch an. Im ersten Quartal 2021 kletterte er auf 83,5 %. Drei Monate zuvor lag das Verhältnis zwischen Eigenkapital und zinstragendem Fremdkapital noch bei 14 %.
Ich halte mein Geld zurück
Das Geschäftsmodell ist solide, keine Frage. Kartons werden stets gebraucht und der florierende Onlinehandel hat noch Wachstumspotenzial. Zum aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,7 ist mir die Aktie von Mayr-Melnhof allerdings zu teuer. Die magere Dividendenrendite von 1,8 % kann mich nicht trösten.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.