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Diese Kennzahl sollte vor jedem Aktienkauf überprüft werden!

Aktien
Foto: Getty Images

Bevor man sich für den Kauf einer Unternehmensbeteiligung bzw. einer Aktie entscheidet, liegt es in der Natur der Sache, sich ausreichend zu informieren. Man analysiert das Geschäftsmodell, wirft einen näheren Blick auf die Konkurrenz sowie die Kunden und erstellt Prognosen für die Zukunft.

Erscheinen die Aussichten attraktiv, geht man in der Regel einen Schritt weiter und versucht das Unternehmen zu bewerten. Denn man sollte selbst in Unternehmen mit einer marktdominierenden Stellung nicht blind investieren. So könnte das Ergebnis der Unternehmensbewertung lauten, dass das Unternehmen überbewertet ist und daher nicht investiert werden sollte.

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Ratios im Vergleich

Privatanleger verwenden zur Bewertung von Unternehmen meist das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) und das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis). Grundsätzlich sinnvoll. Denn diese Kennzahlen setzen die Umsatzerlöse und Gewinne in Relation zum Aktienkurs.

Jedoch darf man nicht den Fehler machen, sich ausschließlich auf das KGV bzw. KUV zu konzentrieren. Denn dann würde das Portfolio voraussichtlich nur aus Automobilherstellern, Ölkonzernen und Tabakunternehmen bestehen. Was haben diese Branchen gemeinsam? Korrekt, sie verfügen über kein bzw. nur geringes Unternehmenswachstum.

Würde man sich ausschließlich auf das KGV konzentrieren, hätte man wohl kein einziges Wachstumsunternehmen wie Amazon (WKN: 906866) oder ServiceNow im Portfolio. Denn Amazons KGV beträgt 59,8, jenes von Daimler (WKN: 710000) lediglich 7,0 (Stand: 22.10.2021, maßgeblich für alle Kennzahlen).

Daher sollte man zusätzlich eine Kennzahl betrachten, die das Unternehmenswachstum abbilden kann. Dafür eignet sich zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis. Bei dieser Kennzahl wird das KGV durch das prozentuelle Unternehmenswachstum in der nächsten Periode dividiert.

Praktische Anwendung

Bleibt man nun beim Vergleich von Amazon und Daimler, ergibt sich ein interessantes Ergebnis. Wie zuvor erwähnt, beträgt das KGV von Amazon 59,8, jenes von Daimler nur 7.

Dividiert man diese Werte nun durch das erwartete Unternehmenswachstum, ergibt sich für Amazon ein Wert von 2,43. Somit wird für Amazon eine Wachstumsrate von 24,6 % angenommen. Für Daimler ergibt sich hingegen ein Wert von 0,46. Somit wird für Daimler eine einjährige Wachstumsrate von 15,2 % erwartet. Ob dies realistisch ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen.

Vielmehr dient der Vergleich ausschließlich der praktischen Verwendung der Kennzahl. Denn selbst unter Betrachtung des Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnisses wäre auf dem Papier die Daimler-Aktie jener von Amazon vorzuziehen.

Jedoch liegt das vor allem daran, dass ich zur Berechnung das einjährige Unternehmenswachstum verwendet habe. Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis kann jedoch auch für längere Zeiträume verwendet werden. So könnte beispielsweise das aktuelle KGV durch das erwartete Wachstum der nächsten fünf Jahre dividiert werden.

Würde man dies auf den Vergleich zwischen Amazon und Daimler anwenden, würde es mich nicht wundern, wenn die Bewertung von Amazon günstiger als jene von Daimler wäre. Vor allem, weil der US-amerikanische Technologiekonzern selbst optimistische Erwartungen oftmals übertreffen konnte.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich statische Kennzahlen wie das KGV und das KUV nur bedingt zur Unternehmensbewertung eignen. Vielmehr sollte man als Anleger auch dynamische Verfahren verwenden, die auch das Wachstum reflektieren.

Denn es macht keinen Sinn, ausschließlich Verfahren zu verwenden, die sich auf die aktuelle Bewertung konzentrieren, wenn Aktienkurse in der Regel zukünftiges Wachstum einpreisen.

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Michael besitzt Aktien von Amazon und ServiceNow. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und ServiceNow und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.



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