Prognoseerhöhung, Aktienkurs +10 %, KGV 12 – diese Aktie ist jetzt interessant
Die Hornbach Holding (WKN: 608340) gab diese Woche eine Ad-hoc-Mitteilung heraus, in der sie die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr erhöhte. Grund dafür ist das besser als erwartete letzte Quartal bei dem Tochterunternehmen Hornbach Baumarkt (WKN: 608440). Die Aktie der Hornbach Holding reagierte auf diese Nachrichten mit einem Kurssprung von 10 % (Stand; 08.12.21, gilt für alle Angaben). Auch nach diesem Kursanstieg ist die Aktie meiner Meinung nach attraktiv bewertet und als langfristiges Investment interessant.
Die Ad-hoc-Mitteilung im Detail
Hornbach Baumarkt konnte den Nettoumsatz nach vorläufigen Zahlen im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres um 2 % steigern, das bereinigte EBIT fiel um 19 % im Vergleich zum coronabedingt starken Vorjahr. Da beide Zahlen über den eigenen Erwartungen lagen, erhöht Hornbach Baumarkt die Umsatz- und Ergebnisprognose für dieses Geschäftsjahr. Der Umsatz soll jetzt um 2 bis 7 % steigen – vorher waren 1 bis 5 % angepeilt. Das bereinigte EBIT soll jetzt mit 280 bis 330 Mio. Euro deutlich über der vorherigen Prognose von 240 bis 278 Mio. Euro liegen. Im letzten Geschäftsjahr wurde ein EBIT von 259 Mio. Euro erzielt.
Die Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren
Hierbei sollte man berücksichtigen, dass Hornbach im letzten Geschäftsjahr stark von der Corona-Pandemie profitierte. Die Hornbach Holding hält 76,4 % der Anteile an der Hornbach Baumarkt AG und zusätzlich noch jeweils 100 % an zwei kleineren Unternehmen aus den Bereichen Einzelhandelsimmobilien und Baustoffhandel. Diese Holding konnte im letzten Jahr den Umsatz um 15 %, das EBIT um 46 % und den Jahresüberschuss gar um 63 % steigern. Dieses starke Wachstum wurde dadurch begünstigt, dass die meisten Menschen im Jahr 2020 viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbrachten und es sich zu Hause schön machten.
Aber auch in den Vorjahren profitierte das Unternehmen von einem allgemeinen „Heimwerker-Trend“. Seit zehn Jahren wächst der Umsatz des europaweit agierenden Konzerns jedes Jahr – im Durchschnitt mit 5 % pro Jahr. Hornbach steigert die Anzahl seiner Baumärkte langsam und gewann im letzten und in diesem Jahr Marktanteile gegenüber der Konkurrenz. Im ersten Halbjahr machte das Unternehmen aus Neustadt an der Weinstraße noch etwas mehr als die Hälfte der Umsätze in Deutschland.
Wachstumstreiber
Ich erwarte, dass der Anteil der Umsätze im übrigen Europa weiter steigen wird. Hornbach expandiert kontinuierlich ins europäische Ausland und eröffnete neue Märkte in Schweden und Rumänien im ersten Halbjahr. In der Slowakei, Luxemburg, Schweiz, Österreich und Rumänien stiegen die flächenbereinigten Umsätze im ersten Halbjahr mit zweistelligen Raten.
Als zweiten Wachstumstreiber sehe ich den Onlinebereich. Während der Online-Anteil an den Baumarkt-Umsätzen vor zwei Jahren noch bei knapp 10 % lag, wurden im ersten Halbjahr 21/22 bereits 20 % der Umsätze online erzielt. Mit einem Umsatz von 593 Mio. Euro im ersten Halbjahr zählt der Onlineshop zu den größten in Deutschland. Insbesondere das Click-&-Collect-Geschäft, also die Verzahnung von online bestellen und dies dann im Baumarkt abholen, wächst extrem stark. Aufgrund der oft großen und teils beratungsintensiven Produkte sehe ich das Unternehmen gut gegenüber klassischen Online-Händlern wie Amazon aufgestellt.
Der dritte Treiber für weiteres Ergebniswachstum sind für mich die Eigenmarken des Unternehmens. Diese machen bereits ungefähr 25 % der Umsätze aus und erleichtern ein Abgrenzen von der Konkurrenz. Zudem können diese Produkte aufgrund ihrer höheren Margen die Profitabilität des Konzerns weiter erhöhen.
Bewertung und mein Fazit
Nach der Anhebung des Ausblicks ist die Aktie der Hornbach-Holding auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Dennoch ist die Bewertung mit einem KGV von 12 (bezogen auf das Geschäftsjahr 20/21) eher günstig angesichts des kontinuierlichen Wachstums. Insbesondere online und im Rest Europas sehe ich noch viel Potenzial. Für mich ist Hornbach daher eine gute Wahl, um auf eine Fortsetzung des „Heimwerker-Trends“ zu setzen.
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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.