3 starke deutsche Aktien, über die niemand spricht
Wie jedes Jahr werde ich die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nutzen, um die Werte in meinem Depot kritisch zu überprüfen und auch über neue Investitionsmöglichkeiten nachzudenken. Dabei schaue ich auch gerne abseits der allseits bekannten Aktien. Folgende drei Aktien außerhalb des Mainstreams finde ich interessant.
Aixtron
Aixtron (WKN: A0WMPJ) ist Marktführer bei Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Diese Anlagen werden unter anderem von Samsung, LG Electronics oder Infineon genutzt, um Basismaterialien für unterschiedlichste Halbleiter zu produzieren. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Halbleiterprodukten hat sich das Geschäft besonders in den letzten Quartalen stark entwickelt. Der Aktienkurs ist in den letzten Monaten dennoch gefallen und steht jetzt 36 % unter seinem Hoch von Ende August (Stand: 17.12.21, gilt für alle Angaben).
Operativ gibt es meiner Meinung nach keine Gründe für den Kursrückgang. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 54 %, das Netto-Ergebnis gar um 349 %. Auch der Auftragseingang entwickelte sich mit einem Plus von 80 % stark. Dieses starke Wachstum ist dem aktuellen Halbleitermangel geschuldet. Aber auch in den vorherigen Jahren stiegen die Umsätze und Gewinne bei dem Unternehmen aus Herzogenrath.
Da unsere Welt immer digitaler wird, soll die Nachfrage nach Mikrochips und Halbleitern auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Für mich ist die Aixtron-Aktie eine interessante Wahl, um auf diesen Trend zu setzen. Mit einem erwarteten KGV (bezogen auf das Geschäftsjahr 2021) von 24 scheint mir die Aktie nicht zu hoch bewertet zu sein. Hierbei sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass die Chipindustrie in der Vergangenheit zyklisch war.
Cancom
Cancom (WKN: 541910) unterstützt andere Unternehmen dabei, ihre IT-Systeme zukunftsfest aufzustellen. Die 4.000 Mitarbeiter des IT-Dienstleisters erbringen Leistungen von der Beratung bis zum Betrieb von IT-Systemen für über 20.000 Kunden in Europa und den USA.
Die anhaltende Digitalisierung trug dazu bei, dass der Umsatz in den letzten zehn Jahren in jedem Jahr stieg – mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 12,7 %. Die EBITDA-Marge verbesserte sich zudem stetig und führte somit zu noch stärker steigenden Gewinnen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz um 13 %, das EBIT um starke 71 %.
Das Münchener IT-Unternehmen bedient mit seinen Services immer wichtiger werdende Bereiche wie Cloud Computing und Cyber-Sicherheit und hat meiner Meinung nach noch viel Potenzial für weiteres Wachstum. Das Management hat sich das Ziel gesetzt, den Umsatz ausgehend vom Jahr 2020 bis zum Jahr 2025 mehr als zu verdoppeln. Das EBITDA soll sogar um den Faktor 2,75 steigen. Um diese Ziele zu erreichen plant das Unternehmen, seine Strategie der Übernahme von kleineren Wettbewerbern fortzusetzen. Das KGV von 48 finde ich angemessen.
CompuGroup Medical
CompuGroup Medical (WKN: A28890) unterstützt mit seinen Software-Lösungen die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Programme helfen einer Arztpraxis zum Beispiel beim Terminmanagement, der Behandlungsdokumentation und der wirtschaftlichen Steuerung der gesamten Praxis.
Damit ist das familiengeführte Unternehmen in den letzten Jahren gut gefahren. Der organische Umsatz wuchs kontinuierlich mit geringen Wachstumsraten und wurde zusätzlich durch Übernahmen gesteigert. In den ersten drei Quartalen 2021 konnte der Umsatz um 26 % gesteigert werden, der organische Umsatz stieg um 7 %. Der Gewinn pro Aktie um 3 %.
Meiner Wahrnehmung nach läuft vieles im Gesundheitsbereich noch analog ab. Dass Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie noch über Fax miteinander kommunizieren, verdeutlicht dies. Entsprechend hat sich die neue Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Lösungen von CompuGroup können genau dabei helfen. Mit einem KGV von 35 finde ich die Aktie, gemessen an dem aktuellen verhaltenen organischen Wachstum, eher teuer.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.