Zu viel Schwankung im MSCI World? Diese Faktor-ETFs sind die Lösung
Heute stelle ich dir die letzten beiden Bestandteile meines aktuellen ETF-Portfolios vor. Für die Offensive habe ich den iShares Nasdaq-100 ETF (WKN: A0F5UF) und einen Schwellenländer-ETF, den ich durch einen aktiv verwalteten Fonds ersetzen möchte. Heute will ich mit dem iShares MSCI Europe Minimum Volatility ETF (WKN: A1J783) und dem iShares MSCI World Minimum Volatility (WKN: A1J781) über die Defensive sprechen.
Die ursprüngliche Idee war, dass der Nasdaq-ETF eine hohe Gewichtung amerikanischer Technologieunternehmen in meinem Portfolio bewirken würde. Diese verursachen aber in der Regel auch höhere Schwankungen in einem Depot. Zudem haben beide ETFs in der Vergangenheit auch besser abgeschnitten als ihr jeweiliger Hauptindex, da vor allem Aktien mit unsicheren Geschäftsmodellen und schwächeren Fundamentaldaten von einer höheren Volatilität betroffen sind.
Wie werden die geringeren Schwankungen erreicht
Für den iShares ETF auf den MSCI Europe mit reduzierter Volatilität ist das Sharpe Ratio, das die Performance ins Verhältnis zur Volatilität setzt, für die drei-, fünf- und zehnjährigen Laufzeiten zum 30. November 2021 besser als für den Mutterindex. Für das Produkt auf den MSCI World gilt dies jedoch nur für zehn Jahre; über drei und fünf Jahre schneidet der Mutterindex besser ab.
Bei beiden ETFs hat der Gesundheitssektor die höchste Gewichtung. Beim Produkt für Europa hat die Branche eine Gewichtung von 21,0 %, gefolgt von Basiskonsumgütern mit 17,4 %. Die Unternehmen sind hauptsächlich in der Schweiz (20,7 %) und im Vereinigten Königreich (17,4 %) zu finden. Aktien von Hermes International (WKN: 886670) und Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) hatten Ende November die höchste Gewichtung. Bei dem Produkt für den MSCI-World bringt es der Gesundheitssektor auf 18,5 % und wird gefolgt von der Informationstechnologie mit 17,4 %. Bei der Herkunft der Unternehmen liegen schließlich die Vereinigten Staaten mit 62,7 % an der Spitze. Es folgt Japan mit 11,3 %. Die größte Position im ETF ist derzeit Waste Management (WKN: 893579).
In ihrer derzeitigen Zusammensetzung sind die beiden Produkte ideal geeignet, um die Abhängigkeit von den großen amerikanischen Technologieunternehmen zu verringern. Stattdessen befinden sich viele bekannte und erfolgreiche Unternehmen aus eher defensiven Branchen im Portfolio. Insbesondere bei größeren Markteinbrüchen wie zu Beginn der Corona-Pandemie sollten sich die beiden Produkte auch in Zukunft gut entwickeln.
Die ETF-Defensive steht
Die beiden ETFs werden auch in Zukunft den defensiven Teil meines Portfolios bilden. Speziell das Produkt auf den MSCI Europe reduziert die hohe US-Gewichtung etwas. Für meinen Anwendungsfall sind die schwankungsreduzierten Produkte von iShares also sehr gut geeignet.
Allerdings sehe ich es als schwierig an, wenn sich Anleger ausschließlich auf diese ETFs verlassen. Den kompletten Verzicht auf amerikanische Technologiekonzerne haben die Anleger vor allem in den letzten drei Jahren mit schlechteren Renditen bezahlt. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren aufgrund der außergewöhnlichen Marktstellung dieser Konzerne fortsetzen.
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Florian Hainzl besitzt Anteile am iShares Nasdaq-100 ETF, iShares MSCI Europe Minimum Volatility ETF und iShares MSCI World Minimum Volatility. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk und Waste Management.