Der schlechteste Plan gegen Negativzinsen
Negativzinsen sind inzwischen zu einem Massenphänomen geworden. Was anfangs damit begann, dass einige wenige Bankkunden Verwahrentgelte auf ihre Einlagen zahlen müssen, setzt sich inzwischen in die Breite fort. Nicht wenige zahlen auf ihre Guthaben inzwischen eine Gebühr, teilweise ab dem ersten Euro.
Es existieren Strategien, um Negativzinsen auszuweichen. Aber auch dabei gibt es gute Pläne und solche, die man besser meiden sollte. Einer der für mich schlechtesten Pläne mit gewissen Abstrichen ist das Ausweichen. Neben dem Aufwand, der damit verbunden ist, gibt es auch eine ganz andere Komponente, die zeigt, dass der Aufwand an dieser Stelle besser aufgehoben ist.
Negativzinsen: Folge nicht diesem schlechten Plan
Betrachten wir zunächst den Case, wann es noch angebracht erscheint, Negativzinsen ausweichen zu wollen. Es ist eigentlich eher eine kurzfristige Lösung. Wenn dich deine Bankberaterin oder dein Bankberater heute anruft und dir die Pistole auf die Brust setzt und dich mit diesem Szenario konfrontiert, ist es sicher nicht verkehrt, für eine gewisse Zeit nach einer Ausweichmöglichkeit zu suchen. Oder aber wenn du von den Verwahrentgelten ab dem ersten Euro betroffen sein solltest.
Auch wenn du dich kurz vor dem Ruhestand befindest oder einen Teil des Geldes in den nächsten Jahren benötigst, so ist Ausweichen vielleicht noch das Gebot der Stunde. Trotzdem bin ich überzeugt, dass man als Sparer über kurz oder lang kaum mehr Möglichkeiten besitzt. Aus dem einfachen Grund, dass die Tendenz im Bankenmarkt konsequent weiter in Richtung Verwahrentgelte zeigt.
Das heißt: Wir können zwar versuchen, einen Ausweg und bessere Konditionen als Negativzinsen zu finden. Die Wege dorthin sind jedoch limitiert und häufig ebenfalls eher kurzfristiger Natur. Anstatt daher den Aufwand mit dem Konto-Umzug zu wagen (was ich wirklich nur bei besonders schlechten Konditionen ohne Schongrenzen tun würde), ist das Kreieren eines Ausgleichs der deutliche bessere Ansatz.
Dort investieren, wo du verschont bleibst
Das Ausweichen bei Negativzinsen ist daher eine kurzfristige Lösung. Aber in einer Welt, die immer mehr zu Verwahrentgelten als neue Normalität tendiert, ist es ratsam, längerfristige Lösungen in Betracht zu ziehen. Oder, sehr deutlich gesagt: Zu investieren, um zumindest einen Ausgleich zu erhalten.
Im Endeffekt kann das bloß einen gewissen Teil deines Vermögens betreffen. Beispielsweise den Anteil, der mit Negativzinsen konfrontiert wäre. Dieses Geld in Dividendenaktien zu investieren und beispielsweise pro Jahr eine Dividendenrendite von 3 % zu kassieren ist ein exorbitant großer Vorteil, selbst wenn man dafür Volatilität ertragen muss. Bei deutlich geringeren Verwahrentgelten heißt das, dass selbst ein kleiner investierter Betrag langfristig für einen größeren einen Ausgleich schaffen kann.
Es ist vielleicht das Wichtigste, zu verstehen, dass Negativzinsen gekommen sind, um zu bleiben. Bis auf wenige Ausnahmen gehört das Ausweichen zu den Plänen, auf die ich jedenfalls nicht langfristig setzen würde.
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