Dividenden im Crash: Darauf musst du achten, um dein Depot zu sichern!
Dividenden sind der neue Zins. Dieses Credo hörten wir Fools in den vergangenen Jahren regelmäßig, wenn wir die Börsennachrichten einschalteten. Zwischen 2011 und 2020 wuchs die Gesamtsumme der global gezahlten Dividenden von 954 Mio. auf 1,26 Mrd. US-Dollar. Auch viele Schwergewichte aus dem DAX verzichten nur ungern darauf, ihre Aktionäre am Gewinn zu beteiligen. Schließlich haben sie einen guten Ruf zu verlieren.
Die Dividenden der Dax-Konzerne verdreifachten sich seit der Jahrtausendwende nahezu. Zwischendurch gab es zwar Rücksetzer, doch selbst in der Corona-Pandemie blieb die Summe auf hohem Niveau. Der Rückgang war deutlich geringer als in der globalen Finanzkrise zwischen den Jahren 2007 und 2009. Für das Geschäftsjahr 2021 werden jetzt 46 Mrd. Euro erwartet.
In ganz Europa geht es bei den Dividenden wieder bergauf: Die Experten von Allianz Global Investors rechnen für 2022 mit einem Anstieg der Dividendensumme um 8 % auf rund 410 Mrd. Euro. In Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich rechnen sie mit niedrigen zweistelligen Wachstumsraten zwischen 10 und 13 %.
Einige US-Firmen, die jedes Jahr mehr Dividende ausschütten
Und das teilweise sogar seit Jahrzehnten. Zu den Unternehmen mit hervorstechender Dividendenhistorie zählen einige große Namen: Procter & Gamble, 3M, Coca-Cola (WKN: 850663), Johnson & Johnson, Colgate-Palmolive und Target.
Der Investor David Fish erstellte im Jahr 2008 eine Liste aller Dividenden-Champions aus den USA. Auf diese Liste kamen all jene Unternehmen, die ihre Dividende in 25 oder mehr aufeinanderfolgenden Jahren erhöht haben. Aktueller Spitzenreiter in dieser Dividenden-Champions-Liste von David Fish ist der Industriezulieferer Parker-Hannifin. Seit 1957 freuen sich seine Aktionäre über jährlich steigende Ausschüttungen.
Dividenden haben bei US-amerikanischen Anlegern einen hohen Stellenwert. Großinvestoren wie Pensionsfonds fordern von den Unternehmen attraktive Dividenden regelrecht ein. Umgekehrt sind sie dafür eher bereit, die Papiere zu halten, wenn es mit dem Kurs einmal bergab geht.
In Deutschland ist es um die Dividende schlechter bestellt
Suchen wir nach Unternehmen, die seit mindestens zehn Jahren ohne Dividendenkürzung auskommen und eine Ausschüttungsquote über drei Jahre zwischen 25 und 75 % vorweisen, wird es eng. Nur neun Unternehmen gehören dazu: Astria Office, Brenntag, Cancom, Deutsche Post, Fresenius Medical Care, Fuchs Petrolub, Gerresheimer (WKN: A0LD6E), SAP und TAG Immobilien. BASF (WKN: BASF11) war lange dabei, schoss zuletzt aber in Sachen Payout Ratio übers Ziel hinaus.
Die Dividende kann auch trügen
Schauen wir uns den Fall der Deutschen Telekom an, dann wird klar, woran es hapert. Der Bonner Konzern zahlt seinen Aktionären zwar eine ansehnliche Rendite. Auf Basis des aktuellen Kurses von 15,57 Euro erzielen Anleger 4,1 %. Allerdings sieht diese Dividendenrendite deshalb so stattlich aus, weil der Kurs nicht vom Fleck kommt. Für die vergangenen zehn Jahre liegt die jährliche Kursrendite gerade einmal bei durchschnittlich 6,1 %.
Tatsächlich musste die Telekom ihre Dividende im Jahr 2019 auf 60 Euro-Cent pro Aktie kürzen. Zuvor lag die Payout Ratio bei 142 %. Das heißt, das Unternehmen zahlte die Dividende nicht aus den laufenden Gewinnen, sondern aus der Substanz. Manch ein spöttischer Investor sagt, dies sei eine Art Schmerzensgeld für alle, denen der Kurs-Chart viel Frust bereitet habe.
Eine starke Dividendenstrategie umfasst viele Faktoren
Einfach nur die gängigen Titel mit der gerade höchsten Dividendenrendite zu kaufen, ist für eine Dividendenstrategie zu kurz gesprungen. Ich denke, neben der Dividendenrendite sollten wir Fools auch auf die Historie und eine konstant gesunde Payout Ratio schauen. Denn Unternehmen, die in vergangenen Krisen durchgängig gezahlt und sich dabei nicht übernommen haben, werden das wahrscheinlich auch in Zukunft schaffen.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Henning Lindhoff besitzt Aktien von 3M und Coca-Cola. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.