Dividenden wie die Profis: 4 Kriterien und 1 Strategie für Top-Cashflow

Magst du Dividenden auch so gerne? Gerade in den vergangenen sechs Monaten legten Value-Aktien, die kräftig ausschütten, ordentlich zu. Doch hier gibt es einiges zu bedenken. Aswath Damodaran, Finanzprofessor an der New York University, warnt uns Fools, einzig und allein auf die Dividende zu starren. Vier Punkte führt er an, die wir stets mitbedenken sollten:
Dividenden stabilisieren mit Prof. Damodaran
- Dividenden sind rechtlich nicht bindend: Im Gegensatz zu Kupons auf Anleihen können Unternehmen Dividenden ohne rechtliche Konsequenzen kürzen. Die Tatsache, dass Unternehmen selten Dividenden kürzen, ändert daran nichts.
- Es kann sich um liquidierende Dividenden handeln. Das heißt, wenn sich ein Unternehmen im Niedergang befindet, kann es hohe Liquidationsdividenden zahlen. Das heißt, dass es harte Vermögenswerte verkauft, um die Dividenden zu finanzieren. Diese Dividenden sind zwar Cashflows, aber sie sind nicht nachhaltig und werden eher früher als später auslaufen.
- Der Markt weiß etwas, das der einzelne Anleger nicht weiß: Die Dividendenrendite einer Aktie schießt meist in die Höhe, weil der Kurs fällt, und nicht, weil die Dividende erhöht wird. Mit anderen Worten: Es ist ein plötzlicher Kursrückgang, der die Aktie attraktiv erscheinen lässt. Es stimmt, dass die Märkte Fehler machen. Aber es stimmt auch, dass Kursrückgänge dieser Größenordnung manchmal auftreten, weil sich ein ernstes Problem im operativen Geschäft abzeichnet.
- Konzentration auf eine Branche: Wenn Anleger zu einem bestimmten Zeitpunkt die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite an einem Markt auswählen, kann es sein, dass sie nur Aktien aus einem oder zwei Sektoren halten. Anfang 2008 könnten sie beispielsweise fünf Banken in ihrem Portfolio gehabt haben. Wenn es in diesem Sektor zu einem Schock kommt, wird ihr Portfolio zusammenbrechen.
Dieser vierte und letzte Punkt ist interessant, wenn wir uns eine der populärsten Dividendenstrategien anschauen:
Die Dogs of the Dow
1991 veröffentlichte Asset Manager Michael B. O’Higgins die Details seiner Dogs-of-the-Dow-Strategie in seinem Buch „Beating the Dow“. Die Bezeichnung „Dogs“ steht in der US-amerikanischen Umgangssprache für eine wertlose Sache. Damit ist also eine Investition in die am stärksten unterbewerteten Aktien gemeint.
O’Higgins stellte fest, dass sich die Dividende konstanter entwickelt als etwa Gewinn oder Umsatz eines Unternehmens. Deshalb soll eine hohe Dividendenrendite auf eine Unterbewertung der Aktie und damit einen günstigen Kurs hindeuten.
Mit simpler Strategie Dividenden kassieren
Zu Beginn eines Jahres erstellst du ein Ranking der Titel aus dem Dow-Jones-Index nach Höhe der Dividendenrendite. Dann verteilst du deine Anlagesumme zu gleichen Teilen auf die zehn Aktien mit der höchsten Dividendenrendite. Alle zehn Titel hältst du dann ein Jahr lang. Danach wird das Auswahlverfahren erneut gestartet.
Im folgenden Chart zeige ich dir ein paar interessante Dogs of the Dow für 2022 mit ihrer Dividende je Aktie bezogen auf das Geschäftsjahr 2021. Zu ihnen gehört auch diese krisenfeste Aktie.
Die Strategie ist wandelbar. Anleger können sie auf Large Caps anderer Märkte übertragen. Zudem erfreut sich die Variante namens Low Five einiger Beliebtheit. Dabei kaufen Investoren aus den zehn dividendenstärksten Aktien nur die jeweils fünf günstigsten. Oder sie nehmen nur solche ins Depot, die im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinne erwirtschafteten.
Aber Vorsicht! Die Dogs of the Dow bergen Risiken. Halten wir zu starr an dieser Strategie fest, kann das dazu führen, dass wir in Unternehmen mit geringer Qualität investieren. Eben in solche, bei denen die Rendite nur deshalb hoch ist, weil die Bewertung aufgrund eines strukturellen Problems niedrig ist.
Nicht zittern – handeln! Der Bärenmarkt-Überlebensguide für Börsenkrisen
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